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Cosmogenesis

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COSMOGENESIS


/ Düstere Phantastik


Jörg Kleudgens Buch ist eigentlich kein Roman, sondern mehr ein episodenhaftes Fragment, eine zuweilen recht bizarre Erzählsammlung, die in erster Linie ein Verbindungsglied besitzt: die düstere, mystische Stadt Cathay.

Cathay (der alte Name Chinas) liegt an den Ausläufern des südlichen Himalajas an der Pazifikküste. Der Ort wurde 1636 erstmals von Schiffbrüchigen entdeckt und knapp 100 Jahre später von deutschen Kaufleuten systematisch ausgebaut. Die Vermischung der einheimischen und europäischen Kulturen lässt die Stadt zu einer Brutstätte seltsamer Kulte und dunkler Geheimnisse werden.
Was verbirgt sich in jenem Stollen, den die ersten Siedler tief in den Felsen gruben? Ein deutscher Alchemist hofft hier den Stein der Weisen zu finden. Seine Suche hat allerdings grausige Folgen.
In Cathay sind auch die scheinbar Unschuldigen mit einem Fluch beladen – als eine junge Frau aus einem Irrenhaus befreit wird, bricht durch sie ein Inferno aus.

Immer wieder werden die labyrinthischen Gassen der morbiden neugotisch –asiatischen Stadt von Seuchen heimgesucht. Den Überlebenden bleibt jedoch kaum Zeit zum Aufatmen, denn auch eine menschliche Nemesis macht die Straßen unsicher. Frauen und Männern werden die Kehlen durchgeschnitten und alle Zähne herausgebrochen. Und alles geschieht im Namen eines höheren, finsteren nichtmenschlichen Wesens.

Ob nun das Haupt der Medusa oder der Speer, der Jesu Leib durchbohrte, in den Mauern der Stadt beheimatet sein sollen, überall verbergen sich bedrohliche Wahrheiten hinter den Mysterien. Selbst im Zoo ist man seines Lebens nicht sicher.
Killer, skrupellose Geschäftsleute, Wahnsinnige und Cyborge stehen dabei einer noch unheimlicheren Macht gegenüber, einem Geheimbund, der sich der ‚Eschatologische Club’ nennt. Mit Hilfe einer psychoaktiven Droge sollen alle Cathayer zu willenlosen Sklaven gemacht und dann durch identische Klone ersetzt werden.

"Cosmogenesis" lebt vor allem durch seine morbide, bizarr- düstere Atmosphäre. Das kaleidoskopische anachronistische ‚Cathay’ ist dabei weniger eine Stadt, ein geografischer Ort, sondern vielmehr ein Seelenzustand. Die labyrinthisch gezeichnete Stadt ähnelt eher den Windungen eines wahnsinnigen, zumindest aber zutiefst verwirrten und melancholischen Hirns. Der Leser fühlt sich sofort an das lovecraftsche Arkham oder Innsmouth erinnert, weswegen der Band eher in einer Lovecraft- als in einer Poe- Reihe zu erwarten wäre. Das klassischste Poe- Element ist hier die Ich- Erzählung (die Tatsache, dass allerdings alle Stories von verschiedenen Menschen erzählt werden, führt beim Leser anfangs zu nicht wenig Irritation) und die Betonung der psychischen Zustände der Protagonisten, die sich meist in der sie umgebenden Architektur/Natur widerspiegeln.
Auch wenn die Lektüre durch den fragmentarischen Charakter des Buches und das bizarre Setting nicht gerade erleichtert wird, so zahlt sich die Ausdauer jedoch aus.

"Cosmogenesis" ist eine düstere Reise in die Abgründe der menschlichen Seele, ein romantisch- morbider ‚fin-de siècle’- ähnlicher Schwanengesang, stilsicher und atmosphärisch dicht. Und hier findet sich dann auch die Rechtfertigung dafür, dass sich das Buch in einer Poe- und nicht in einer Lovecraft- Reihe befindet.

Jörg Kleudgen: "Cosmogenesis"
Bd. 5 E. A. Poes Phantastische Bibliothek
2005, Blitz Verlag,
Pb., 336 S., _ 9,95
ISBN 978-3-89840-925-4

16. Mai. 2007 - Andreas Wolf

Der Rezensent

Andreas Wolf
Deutschland

Total: 84 Rezensionen
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* Andreas Wolf, auch als Autor unter dem Pseudonym
ARTHUR GORDON WOLF bekannt,

* Jhg. 1962

* Pendler zwischen dem Bergischen Land und dem Niederrhein, wo er als Lehrer an einem Gymnasium arbeitet

* schreibt Rezensionen für das Magazin "phantastisch!" sowie Short - Stories, Erzählunge...

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