Alle Veranstaltungen, Kategorie 2016 - Festival
31. Juli 2016 20:00
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Kulturrestaurant Eremitage

Jazz lebt. Nicht nur, weil er als Genre und Spielart einfach nicht totzukriegen ist und derzeit wieder einen regelrechten Boom erlebt. Sondern vor allem deshalb, weil sich Jazz nicht festlegen und stilllegen lässt, sondern stets in Bewegung ist. Jazz ist Augenblick, ist Spontanität, ist Abenteuerlust und Experimentierfreude.
Jazz ist dann am faszinierendsten wenn er sich im Spannungsverhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, von Tradition und Augenblick befindet. Er kann auf einen reichhaltigen Fundus an Möglichkeiten zurückgreifen, durch sein Naheverhältnis zur Improvisation aber zugleich auch Traditionen neu formulieren und weiterdenken.
Es gibt kaum einen passenderen Ort um die Lebendigkeit, Traditionsträchtigkeit und Zukunftsfähigkeit von Jazz besser unter Beweis zu stellen als in der „Eremitage“.
Dieser Ort ist seit Jahrzehnten mit dem Jazz in all seinen Spielarten verbunden. Gert Chesi, Joe Härting, Thomas Stöwsand und Leo Schendl waren maßgeblich am Aufbau dieser Jazz-Institution beteiligt, im Heute ist ein wichtiger Mitstreiter der Anfangszeit, Peter Troyer, in Besitz der „Eremitage“. Unter der Leitung des Posaunisten Craig Harris wird an die Glanzzeiten der „Eremitage“ angeschlossen. Harris wird mit Hilfe von zahlreichen Special Guests (Mino Cinelu, Mark Egan, John Clark, Dave Taylor, Franz Hackl, Adam Holzman, Jane Getter etc.) aber nicht nur die große Vergangenheit beschwören, sondern in intimer Atmosphäre auch das Hier und Jetzt des Jazz und der „Eremitage“ skizzieren.
Jazz ist quicklebendig. Die „Eremitage-Sessions“ unter dem Motto „Living Living-Room Jazz History“ sind ein eindrucksvoller Beweis.
Und natürlich jeden Abend ein neues Programm!
Heute mit Craig Harris und Franz Hackl.
02. August 2016 20:00
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Kulturrestaurant Eremitage
Jazz lebt. Nicht nur, weil er als Genre und Spielart einfach nicht totzukriegen ist und derzeit wieder einen regelrechten Boom erlebt. Sondern vor allem deshalb, weil sich Jazz nicht festlegen und stilllegen lässt, sondern stets in Bewegung ist. Jazz ist Augenblick, ist Spontanität, ist Abenteuerlust und Experimentierfreude.
Jazz ist dann am faszinierendsten wenn er sich im Spannungsverhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, von Tradition und Augenblick befindet. Er kann auf einen reichhaltigen Fundus an Möglichkeiten zurückgreifen, durch sein Naheverhältnis zur Improvisation aber zugleich auch Traditionen neu formulieren und weiterdenken.
Es gibt kaum einen passenderen Ort um die Lebendigkeit, Traditionsträchtigkeit und Zukunftsfähigkeit von Jazz besser unter Beweis zu stellen als in der „Eremitage“.
Dieser Ort ist seit Jahrzehnten mit dem Jazz in all seinen Spielarten verbunden. Gert Chesi, Joe Härting, Thomas Stöwsand und Leo Schendl waren maßgeblich am Aufbau dieser Jazz-Institution beteiligt, im Heute ist ein wichtiger Mitstreiter der Anfangszeit, Peter Troyer, in Besitz der „Eremitage“. Unter der Leitung des Posaunisten Craig Harris wird an die Glanzzeiten der „Eremitage“ angeschlossen. Harris wird mit Hilfe von zahlreichen Special Guests (Mino Cinelu, Mark Egan, John Clark, Dave Taylor, Franz Hackl, Adam Holzman, Jane Getter etc.) aber nicht nur die große Vergangenheit beschwören, sondern in intimer Atmosphäre auch das Hier und Jetzt des Jazz und der „Eremitage“ skizzieren.
Jazz ist quicklebendig. Die „Eremitage-Sessions“ unter dem Motto „Living Living-Room Jazz History“ sind ein eindrucksvoller Beweis.
Und natürlich jeden Abend ein neues Programm!
Heute mit Mostly Other People Do The Killing.
03. August 2016 20:00
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Kulturrestaurant Eremitage
Jazz lebt. Nicht nur, weil er als Genre und Spielart einfach nicht totzukriegen ist und derzeit wieder einen regelrechten Boom erlebt. Sondern vor allem deshalb, weil sich Jazz nicht festlegen und stilllegen lässt, sondern stets in Bewegung ist. Jazz ist Augenblick, ist Spontanität, ist Abenteuerlust und Experimentierfreude.
Jazz ist dann am faszinierendsten wenn er sich im Spannungsverhältnis von Vergangenheit und Gegenwart, von Tradition und Augenblick befindet. Er kann auf einen reichhaltigen Fundus an Möglichkeiten zurückgreifen, durch sein Naheverhältnis zur Improvisation aber zugleich auch Traditionen neu formulieren und weiterdenken.
Es gibt kaum einen passenderen Ort um die Lebendigkeit, Traditionsträchtigkeit und Zukunftsfähigkeit von Jazz besser unter Beweis zu stellen als in der „Eremitage“.
Dieser Ort ist seit Jahrzehnten mit dem Jazz in all seinen Spielarten verbunden. Gert Chesi, Joe Härting, Thomas Stöwsand und Leo Schendl waren maßgeblich am Aufbau dieser Jazz-Institution beteiligt, im Heute ist ein wichtiger Mitstreiter der Anfangszeit, Peter Troyer, in Besitz der „Eremitage“. Unter der Leitung des Posaunisten Craig Harris wird an die Glanzzeiten der „Eremitage“ angeschlossen. Harris wird mit Hilfe von zahlreichen Special Guests (Mino Cinelu, Mark Egan, John Clark, Dave Taylor, Franz Hackl, Adam Holzman, Jane Getter etc.) aber nicht nur die große Vergangenheit beschwören, sondern in intimer Atmosphäre auch das Hier und Jetzt des Jazz und der „Eremitage“ skizzieren.
Jazz ist quicklebendig. Die „Eremitage-Sessions“ unter dem Motto „Living Living-Room Jazz History“ sind ein eindrucksvoller Beweis.
Und natürlich jeden Abend ein neues Programm!
Heute mit Mark Egan und Adam Holzman.
04. August 2016 19:00
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SZentrum Schwaz

Tiktaalik. Ein Wort, das auf den ersten Blick wie bloße Lautmalerei klingt. Tatsächlich ist dieses aber in der Sprache der Inuit die Bezeichnung für einen großen Süßwasserfisch. Einen ganz besonderen Süßwasserfisch außerdem, denn dieser war einer der ersten Fische, der die Knochenmerkmale eines Landtieres entwickelte. Damit ist die Evolution vom Wasser zum Land thematisiert. Damit sind aber auch die Evolution und die Entwicklung als die Leitmotive dieses außergewöhnlichen Quartetts etabliert.
Clemens Rofner (b), Lukas Lackner (p/comp), Simon Springer (dr) und Oliver Marec eint nicht nur derzeitige Wohnort Wien, sondern auch eine gemeinsame Klangvorstellung. In dieser haben verschiedenste Einflüsse und Zugänge Platz. Das ist naturgemäß so, wenn sich eine Band Entwicklung und somit Prozesshaftigkeit auf die Fahne schreibt.
In dieser gemeinsam entwickelten und stets aufs Neue gemeinsam verhandelbaren Ästhetik finden traditionelle Jazz-Elemente ebenso ihren Platz wie Einschübe und Entwicklungen aus dem Modern-Jazz.
Die Band agiert dabei in manchen Momenten überaus zurückhaltend und delikat, in anderen Augenblicken wieder hochenergetisch und zupackend. Zwingend und mitreißend sind dabei aber stets die Melodien und die Rhythmen.
Eine wichtige Grundlage bildet bei all dem die Balance zwischen strukturierten Kompositionen und improvisatorischen Freiräumen. Gemeinsam hat dieses Quartett viel Arbeit in die Kompositionen und Arrangements gesteckt. Im Zuge dieser Arbeit hat Tiktaalik auch eine Klangsprache entwickelt, bei der gemeinsames Re-Agieren, Sensitivität und Gegenwärtig-Sein im Vordergrund stehen.
04. August 2016 20:15
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SZentrum Schwaz

Virtuose Rede: Dr. Erhard Busek, Live-Malkunst: Prof. Reinhard Artberg, Blasmusik: B3+ (John Clark - Waldhorn, Dave Taylor - Bassposaune, Franz Hackl – diverse Hackltrompeten), Sparring Partner: Dr. Andreas Altmann.
Wer eine Expedition unternimmt, der sollte gut ausgerüstet sein. Auf einer intellektuellen Expedition macht es Sinn, mit Begriffen, Worten und Haltungen ausgestattet zu sein. In diesem Jahr gibt das Motto „Violate Common Sense: Particularity – Soul“ den Weg vor. Zugleich ist dieses aber eine Anleitung und Aufforderung, die allzu ausgetretenen Pfade zu verlassen und danach zu suchen, was wirklich Gänsehaut verursacht.
Es ist eine Suche nach dem, das sich nicht vom „gesunden“ Hausverstand fassen und verstehen lässt. Eine Suche nach demjenigen, das sich nicht mit dem bisher Geschehenen und Verstandenen vergleichen lässt. Dasjenige, das sich gekonnt und immer wieder dem „gemeinsamen Sinn“ entzieht. Es geht um das Singuläre, das Ereignishafte, das man sich gemeinsam immer wieder erarbeiten und neu aushandeln muss. Eine manchmal mühsame Expedition, die sich aber, wenn sie von Erfolg gekrönt ist, lohnt.
In diesem Jahr wird die tollkühne und abenteuerliche Expedition gemeinsam mit dem Künstler Reinhard Artberg und dem begnadeten Redner Erhard Busek unternommen. Musiker aus dem Outreach-Kreis werden sie dabei unterstützen und mit dem notwendigen musikalischen Rüstzeug begleiten.
Wohin die Reise genau geht? Das ist ungewiss. Klar ist aber, dass der Weg zum Ziel danach ein anderer sein wird. Wir betreten nicht zweimal den selben Weg.
04. August 2016 21:30
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SZentrum Schwaz
Gitarre trifft Piano. Kein unübliches Setting. Womöglich fällt einem das Duo von Fred Hersch und Julian Lage ein, das mit „Free Flying“ ein formidables Meistwerk geschaffen hat, das zeigt, wozu diese Minimal-Besetzung in der Lage ist, wenn man sich blind versteht und Konventionen und Klischees hinter sich lässt.
Der Vergleich ist nicht willkürlich, hat der Pianist Martin Reiter doch bei seinem mehrmonatigen Aufenthalt in New York Fred Hirsch bei Sessions und bei Privatstunden persönlich kennen gelernt. Der Einfluss auf seine Musik ist hörbar. Weniger in Sachen Stilistik, sondern vielmehr im Umgang mit Klängen, Sounds und Motiven sowie in der intuitiven Interaktion mit seinen Mitmusikern.
Bei Outreach steht ihm der Gitarrist Andi Tausch zur Seite. Ein junger, hochtalentierter Musiker, mit dem sich Martin Reiter offenbar blind versteht. Gemeinsam erspielen und erarbeiten sie sich Dialoge, suchen Kontraste, forcieren Dissonanzen und finden wieder zur Harmonie und zur Einheit zurück. Der Fluss dieser Musik wirkt ruhig, leicht, fast behäbig. Doch der Eindruck täuscht. Denn es passiert viel. Manchmal fast unbemerkt. Fast immer unaufgeregt. Das jedoch ist die stille Meisterschaft dieser zwei Musiker, die nicht ostentativ zur Schau stellen, sondern konsequent und im Tun an ihrer ganz eigenen Klangsprache feilen.
04. August 2016 22:15
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SZentrum Schwaz

Die Namen klingen im Ohr: Raphael Preuschl (Bass), Alex Machacek (Gitarre) und Herbert Pirker (Schlagzeug). Diese Musiker kennt man. In Österreich und darüber hinaus. Warum das so ist, belegt, unter anderem, dieses furiose Fusion-Jazz-Anything-Trio.
Lob für den Gitarren-Sound von Alex Machacek kommt dabei von oberster Stelle. Niemand geringeres als Allan Holdsworth höchstpersönlich soll sich bei ihm erkundigt haben, wie er diesen tollen Sound bei der aktuellen Produktion hinbekommen hat.
Das FAT Powertrio, das FAT steht für Fabulous Austrian Trio, scheint stilistisch kaum Grenzen zu kennen. Fusion, Jazz und Rock wirbeln wild durcheinander. Mit klarem, präzisem Ton führt die Gitarre durch die Tracks und lässt selbst abwegigste Abzweigungen und Umwege völlig logisch erscheinen. Dieses Trio als gut eingespielt zu beschreiben wäre eine Untertreibung. Viel eher ist es so, dass man sich fragt, was dieses Trio nicht spielen kann.
Aber nicht nur spielerisch, sondern auch geographisch ist man hier längst Grenzen und Einschränkungen entwachsen. Alex Machacek ist vor einigen Jahren in die USA gezogen und lebt mittlerweile in Los Angeles. Dort arbeitet er am „Musicians Institut“. Auch vom Magazin „Guitar Player“ wurde er mit einem Interview bereits auf die große Bühne der internationalen Gitarren-Helden gebeten.
Es wäre somit für ihn wohl einfach gewesen, der Verlockung nachzugeben, große Namen der amerikanischen Musikszene für gemeinsame Projekte zu gewinnen. Dass er sich entschieden hat, das Trio mit seinen österreichischen Mitmusikern zu realisieren belegt, dass es auch hierzulande Musiker mit Weltklasse gibt. Und nicht zuletzt auch, dass es vor allem wichtig ist mit Leuten zusammenzuspielen, mit denen man sich auch musikalischer Ebene intuitiv versteht.
Die Musik dieses Trios ist innovativ, abgedreht, komplex, einladend, aufwühlend, versöhnlich, hochinteressant und auf einem atemberaubend hohen Niveau ausgeführt.
04. August 2016 23:15
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SZentrum Schwaz

Eine leider ganz und gar nicht alltägliche Kombination bekommen die Besucherinnen und Besucher des diesjährigen Festivals hier serviert. Der Gitarrist Andi Tausch, der in Basel bei Wolfgang Muthspiel studiert hat und mittlerweile europaweit in diversen Formationen für Furore sorgt, trifft auf den begnadeten Schlagzeuger Andreas Lettner. So weit, so normal. Doch dann gesellt sich noch Jahson The Scientist zu den beiden und bringt die traute Jazz-Zweisamkeit gehörig durcheinander.
Jahson wohnt in Wien, hat aber auch lange Zeit in London und an anderen Orten gewohnt. Zu Recht wird er von der Fachpresse als einer heißesten, lässigsten und interessantesten Rapper seit sehr langer Zeit gefeiert. Er hat bereits mit sämtlichen Größen der Szene gearbeitet: GZA, The Roots und die Gorillaz sind da lediglich die klingendsten Namen. Mit aktuellen Strömungen wie Rihanna, Kanye West & Co. hat Jahson The Scientiest wenig zu tun. Lieber beschwört er den Geist des Old-Schoo-Hip-Hop, bei dem Texte und Beats wichtiger als Show und reine Attitüde sind.
Wie das alles klingt? Wesentlich homogener als es sich liest. Gitarrenkunst trifft Schlagzeugkunst trifft Wortkunst. Das sind drei Ebenen die sich, wenn jeweils von fantastischen Musikern ausgeführt, zu erstaunlichen Höhen hochschrauben und überraschend großartig klingen können.
04. August 2016 23:45
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SZentrum Schwaz

Nomen est omen. In dieser Band haben sich die herausragende österreichische Musiker zusammengetan: Martin Reiter (piano), Jojo Lackner (Bass), Andreas Lettner (Schlagzeug) und Andreas Tausch (Gitarre). Ihr Namen ist überaus passend gewählt und gibt das ästhetische Programm schon mal vor.
Das Wort „Flow“ kann bekanntlich am besten mit „fließen“ oder „strömen“ übersetzt werden. Beide Übersetzungsvarianten charakterisieren die Musik von The Flow hervorragend. Die Musik fließt und bahn sich unerwartete Wege. Sie walzt nicht nieder, was ihr im Weg steht, sondern findet zu einer stillen Unaufgeregtheit, die enorme Kraft entwickelt.
Strömend ist diese Musik auch. Möglicherweise auch überborderdend, was die Einfälle und Ideen angeht. Wer sich die Mühe macht, genau hinzuhören, und das ist in diesem Fall wirklich anzuraten, der entdeckt Dinge, die sich an der Oberfläche und beim ersten Hören nicht unbedingt aufdrängen.
The Flow produzieren reichhaltige, zugängliche und doch herausfordernde Musik, bei der sich die ganze Klasse diese österreichischen Quartetts zeigt.
05. August 2016 19:00
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SZentrum Schwaz
Adam Holzman ist nicht nur beliebter Dauergast beim Festival und einer der gefragtesten Dozenten bei der Academy. Er ist vor allem ein legendärer Musiker, der mit ebenso vielen legendären Musikern auf der Bühne gestanden ist und über die Zeit zu einem ganz und gar eigenständigen Künstler gereift ist. Große Namen, die seine Bühnenkarriere umgeben sind zum Beispiel Miles Davis oder Steven Wilson, in dessen Band er aktuell ist. Mit seiner Frau Jane Getter wird er beim diesjährigen Festival außerdem mit einer fabelhaften Band zu erleben sein.
Adam Holzman ist an sich ein „Team-Player“. Ein Musiker der genau weiß, was in welchem Kontext zu tun und zu spielen ist. Ein bescheidener Virtuose, der sich nicht in den Vordergrund drängt und spielt. Was wiederum nicht heißt, dass er bei seine Solo-Konzerten nicht eine gute Figur machen würde. Ganz im Gegenteil.
Auch sein Solo-Spiel ist beeinflusst von den vielfältigen musikalischen Einflüssen, die er über die Jahrzehnte hat aufsaugen und erleben dürfen. Wer mit den Besten spielt weiß, wie diese mit Solo-Situationen und Ensembles umgehen.
Seine Solo-Konzerte sind delikat, fern jeglichen ausgestellten Virtuosentums, einfallsreich und musikalisch innovativ. Kurzum: Ein Erlebnis, bei dem einen klar werden wird, dass Adam Holzman mittlerweile selbst zu den ganz Großen der Musikgeschichte gehört.
05. August 2016 20:15
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SZentrum Schwaz

Eine Bemerkung des Wiener Musikers Stefan Sterzinger in kleinem Kreis ließ aufhorchen: Özlem Bulut und ihre Band seien „Austro-Pop“. Neuer Austro-Pop. Wer die Musik hört denkt zu allererst an eine gezielte Provokation, zumal Özlem Bulut aus der Türkei stammt, mittlerweile in Wien lebt und sich der Weltmusik zugehörig fühlt. Von Austro-Pop im engeren Genre-Sinne, wie wir ihn bisher kannten, ist wenig bis nichts zu hören.
Eine interessante Wendung bekommt dieser Diskurs dadurch, dass der Haupt-Songwriter der Band, Marco Annau, in Österreich geboren ist als in Wien Lebender eigentlich das Wienerlied oder den herkömmlichen Austro-Pop verinnerlicht haben müsste.
Stattdessen wendet er sich der Weltmusik zu und vereinnahmt „nahöstliche“ Musik für seine aufregenden Kompositionen, die zwischen Jazz, Ethno-Pop und Rock-Einflüssen oszillieren. Dadurch entsteht eine neuartige, hybride Form von „Austro-Pop“, die keine strikten Grenzen mehr zwischen geographischen Räumen zieht, sondern türkische und nahöstliche Musikeinflüsse als alltägliche Tatsache in Wien und anderswo in Österreich akzeptiert.
Womöglich gewinnt die Musik der Özlem Bulut Band dadurch, vor allem auch im Kontext der derzeitigen Migrationsbewegungen, eine politische Dimension. Zumindest aber zeigt sie überzeugend auf, wie interkulturelle Begegnung, gegenseitiger Respekt und musikalische Hybridisierung der eigenen Musik zu erstaunlichen Ergebnissen führen können.
Das Gute an der Özlem Bulut Band ist aber, dass man sich nicht für solche kunstheoretischen Fragestellungen interessieren muss. Wenngleich diese einen neuen und interessanten Zugang zur Musik eröffnen. Die Lieder sind von einer solch erlesenen Qualität, dass sich all Zweifel erübrigen, ob diese Band eventuell nur im reinen Multi-Kulti-Kontext funktioniert. Annau hat mit Özlem Bulut, ausgebildete Sängerin und Mitglied des Ensembles an der Volksoper Wien, eine kongeniale Partnerin gefunden. Live beindruckt sie nicht nur mit unglaublichem Charisma, sondern auch mit ihrem charakteristischen und markanten Oud-Spiel.
Eine Band, ganz auf der Höhe der Zeit. Aktuell, gegenwärtig, musikalisch brillant.
Özlem Bulut: voc, percussion, oud
Marco Annau: keys, voc
Martin Berauer: bass
Michael Leibetseder: drums
05. August 2016 21:30
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SZentrum Schwaz

Augenblick verweile doch, du bist so schön! So oder so ähnlich werden manche innerlich ausgerufen haben, als sich im letzten Jahr Rebekka Bakken für ein ganz besonderes Outreach-Projekt mit Mino Cinelu, Adam Holzman, Mark Egan, Kim Plainfield und Franz Hackl zusammengetan hat. Wer bis dahin glaubte, dass Rebekka Bakken nur eine sehr gute Jazz-Pop-Sängerin sei, wurde staunend eines Besseren belehrt. Nicht nur, dass Bakken sich seit Jahren durch verschiedenste Genres bewegt und so gut wie keine Berührungsängste sowohl mit den experimentellsten als auch zugänglichsten Aspekten der weiten Welt des Jazz kennt, sondern sie ließ sich wie kaum ein andere Musikerin auf den ganz bestimmten Spirit von Outreach ein.
Dieser Spirit ist am besten damit beschrieben, dass sich sämtliche Musikerinnen und Musiker einer gewissen Fallhöhe aussetzen. Eigens für das Festival konzipierte Projekte können scheitern oder auch gelingen. Einen doppelten Boden gibt es nicht. Es gilt aufs Ganze zu gehen. Dies tat Rebakka Bakken, kongenial begleitet von den hier bereits genannten Musikern. Mit enormer Musikalität sang sich Bakken durch Songs, Lieder und Konzepte, die durch Variantenreichtum und Vielfalt überzeugten.
Das allein würde schon ausreichen, um die wunderbaren Augenblicke in diesem Jahr noch einmal so oder so ähnlich erleben zu wollen. Dass Rebekka Bakken auch noch die Zeit in New York verbindet, die sie dort auch mit Franz Hackl verbrachte, ist noch ein weiterer, überaus gewichtiger Grund.
Jedenfalls wird auch 2016 aus dem Pool der Möglichkeiten geschöpft werden, der sich 2015 eröffnet hat. Denn dieser ist noch längst nicht ausgeschöpft. Man sollte sich somit keine Wiederholungen erwarten, sondern konstante Weiterentwicklungen und Neuschöpfungen. Was konstant bleibt ist jedenfalls die Möglichkeit, Rebekka Bakken, weltweit eine gefragte Sängerin auch weit außerhalb des Jazz-Kontextes, in familiären Rahmen und abseits ihres üblichen Live-Repertoires zu erleben.
05. August 2016 22:45
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SZentrum Schwaz

Bei dem Auftritt des Outreach Orchestra kulminiert so gut wie alles, was das ganz besondere Flair des Festivals ausmacht. Die Musiker in diesem Orchester kennen sich zumeist sehr gut. Wo sich also normalerweise gewisse Gewohnheiten einschleifen würden ist bei dem Outreach Orchestra nicht das Geringste davon zu bemerken.
Dafür sorgt der unbedingte Wille zur Entwicklung, zur Lebendigkeit der Musik, zum Zusammenspiel, das sich Jahr für Jahr auf weitere und neue Wagnisse einlässt.
Das Motto des jeweiligen Jahres bildet stets, so auch in diesem Jahr, einen Rahmen, eine Art von Geländer, an das sich die Musiker ein wenig entlang hanteln können. Wer mag, darf aber auch ganz ohne Geländer und ohne fixen Rahmen agieren. Denn in der Balance zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Motto und freier Interpretation entfaltet sich zweifellos auch im Jahre 2016 der ganz besondere Reiz.
06. August 2016 19:00
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SZentrum Schwaz

Zeitgenössische Musik ist keine reine Nischenkunst mehr. Die Zahl derer, die sich für aktuelle, avanciert-subtile Kunstklangproduktionen interessieren, sie hören und sich mit ihnen auseinandersetzen, wächst stetig. Diese Entwicklung ist nicht nur besonders erfreulich sondern auch das Resultat eines jahrzehntelangen Engagements von KomponistInnen, Interpreten, Musikologen, Förderern und Veranstaltern. Ein Engagement, das nebenbei auch neue Ausdrucksformen moderner Musik hervorbrachte und die „Szene“ insgesamt offener werden ließ.
Die gewachsene Vielfalt an ästhetischen Ausdrucksformen zeitgenössisch-klassischer bis hin zur Jazz-Musik hat das Verständnis darüber was neue Musik ist nachhaltig verändert. Obwohl noch immer vornehmlich aus dem Geist der „ernsten“ Musik gespeist sind die Grenzen der neuen Musik zu arrivierten Formen der sich wesentlich rasanter entwickelnden populären Musik – und umgekehrt von dieser zur neuen Musik – fließender geworden. Die einstigen Grenzen sind im Schwinden begriffen so dass das Spektrum dessen was langläufig als zeitgenössisch bezeichnet wird sich künftig noch weiter ausdehnen wird.
Das vom Künstler und Ersten Trompeter des Bruckner Orchesters Linz Gerhard Fluch ins Leben gerufene Ensemble Trump@art begann in verkleinerter Besetzung sich dieser Musik zu widmen. Um ein größeres Klangspektrum zu ermöglichen wurde das Ensemble Quart@art daraus gegründet. Präsentiert werden Werke, die für diese Besetzung und speziell für diese Ensembles komponiert und auf ihre erste Doppel-CD aufgenommen wurden. Das Publikum erwartet ein abwechslungsreiches und flexibles Programm, das sowohl Werke arrivierter KomponistInnen wie auch von „Newcomern“ enthält.
Neben Gerhard Fluch auf der Trompete gehören der Pianist Klaus Wagner, der Saxophonist Eberhard Reiter und der Kontrabassist Bernhard Binder zur Besetzung des Ensembles. Ziel ist es, durch diese CD aufzuzeigen, wie facettenreich zeitgenössische Musik ist und dem Publikum die Attraktivität dieses Genres zu übermitteln.
06. August 2016 20:00
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SZentrum Schwaz
Mozart und Jazz? Passt auf den ersten Blick nicht wirklich. Mozart und Outreach? Klingt schon besser und plausibler. Zumal auch der gute Wolfgang Amadeus ein unverbesserlicher Experimentator und Freigeist war, dem die Lebendigkeit und Schrankenlosigkeit der Musik wichtig war. All das hat er mit viel Witz und Geschick in unsterbliche Kompositionen verpackt.
Überhaupt wird hier Mozart ja nicht 1:1 nachgespielt. Vielmehr durchwehen seine Haltung und sein Einfallsreichtum diese Musik. Der Weg dazu ist nicht einfach und nicht naheliegend. Aber hochinteressant.
Im Zentrum des Interesses des „The Comp Cord Ensembles“ steht nicht nur Musik von Mozart, sondern auch der Blick von zeitgenössischen Komponisten, die sich mit seiner Musik beschäftigt, diese rekonstruiert und arrangiert haben. Auch Komponisten, die ganz klar und deutlich von Mozart beeinflusst wurden stehen am Spielspiel. Und natürlich wagt sich dieses Ensemble selbst auch daran, eigens komponierte Stücke vorzutragen, die direkt von Mozart´s Musik beeinflusst wurde.
Eines wird das garantiert nicht: Langweilig. Oder gar bildungsbürgerlich. Mozart hätte diesen ungezwungenen, experimentierfreudigen Umgang mit seiner Musik gemocht. Soviel ist schon mal sicher.
Chanda Rule - voice
Gene Pritsker - guitar
Miltiades Papastamou - violin
Franz Hackl - trumpet
John Clark - horn
Dave Taylor - bs. trombone
Moppa Elliott - bass
Gernot Bernroider - drums
06. August 2016 21:00
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SZentrum Schwaz

Ein Trio. Und Jazz. Das gibt es in dieser Kombination schon mehrfach. Möchte man meinen. Doch dieses Trio, bestehend aus den Musikern Dickbauer, Gasselsberger und Rainer, muss man dennoch noch gehört haben. Dazu gibt es gute und gewichtige Gründe.
Da sind zuerst einmal die Sounds. Die Ideen. Die Abenteuerlust. Bässe, Trommeln, Maultrommeln, Trompeten, Saxophone und noch so einiges mehr, von dem man sich überraschen lassen darf. Was abgedreht und schwer genießbar klingt ist in Wahrheit das absolut Gegenteil davon: Diese Musik hat Groove, Soul und Energie, dass es eine regelrechte Freude ist.
Überhaupt ist die Freude hier Leitmotiv. Was da an wunderbarer, verrückter und doch federleichter und einladender Musik von der Bühne gefeuert wird, hört man wahrlich nicht alle Tage.
Das Publikum feiert dieses Trio. Klagen, dass es nur ein weiteres Jazz-Trio sei, sind bisher noch keine eingelangt. Kein Wunder.
06. August 2016 22:15
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SZentrum Schwaz

Eine Band, die einen solchen Bandnamen trägt, geht aufs Ganze und beweist Witz, Abenteuerlust und skurrilen Humor bereits auf der sprachlichen Ebene. Der Bandname stammt jedenfalls von einer Aussage, die der Physiker Lev Termen, seines Zeichens Erfinder des Theremins, einmal in einem Interview getätigt hat. In diesem meinte er, dass Stalin womöglich gar kein so schlechter Mensch gewesen sei, zumal ja meist andere Leute das Töten übernommen hätten.
Man ist geneigt aus dieser Namensgebung, die kurzerhand das „did“ mit „do“ in die Gegenwart holt, die Spielweise und den Umgang der Band mit Einflüssen und musikalischem Material abzuleiten. Man stellt sich nämlich unweigerlich beim Namen schon die Frage, ob das noch Humor oder schon Respektlosigkeit oder Geschmacklosigkeit ist. Ebenso ergeht es einem, wenn man die Musik dieser Band anhört, die von Ö1-Jazz-Leiter Andreas Felber „als furioses musikalisches Himmelfahrtskommando, das die Jazzgeschichte von Count Basie bis Weather Report in funkensprühend trashiger Energie verwurstet und dabei keine Gefangenen macht“ bezeichnet.
Damit trifft er einen guten und wichtigen Punkt. „Mostly Other People Do The Killing“ sind nämlich eine Band, denen wenig „heilig“ ist. Es scheint nichts zu geben, vor dem diese in Ehrfurcht erstarrt. Vielmehr ist für sie die Jazzgeschichte eine riesige, bunte Spielwiese, auf der sie sich ungestüm aber hochvirtuos herumtreiben. Eklektisch, ja postmodern bedienen sie sich aus dem Potpourri der Möglichkeiten und verwursten, überspitzen und ironisieren was das Zeug hält. Spielwitz, eine gehörige Portion Wahnsinn und atemberaubende Spieltechnik sind dabei ständige Begleiter.
Bei Outreach werden sie statt Septett- in einer Trio-Besetzung zu hören sein. Mastermind und Hauptsongschreiber Moppa Eliot (bass), Ron Stabinsky (piano) und Kevin Shea (drums) werden aber nichts von der Energie und von der wahnwitzigen Radikalität vermissen lassen, für die sie weitum bekannt, beliebt und berüchtigt sind. In Schwaz werden sie, ganz dem Motto diesjährigen Motto „Violate Common Sense: Particularity – Soul“ für Gänsehautmomente sorgen, wenn sie den Miles Davis Klassiker „Kind Of Blue“ zerlegen und hinterfragen.
06. August 2016 23:30
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SZentrum Schwaz

Ein Begriff fällt bei der aktuellen Band „Premonition“ unter der Leitung von Jane Getter nur allzu schnell: Supergroup. Wenig verwunderlich bei diesem Line-Up. Neben Jane Getter sind auch Alex Skolnick an der Gitarre, Adam Holzman an den Keyboards, Mark Egan am Bass, Chad Wackerman am Schlagzeug und Chanda Rule als Sängerin beim diesjährigen Outreach zu hören.
Rein vom Line-Up her gesehen ist diese Bezeichnung also zutreffend. Doch sie würde dieser Band auch Unrecht tun, schwingt doch beim Begriff „Supergroup“ immer auch mit, dass sich Spitzenmusiker zusammentun um beim gemeinsamen Kräftemessen wenig songdienlich vor allem allzu virtuose Ergebnisse auf die Hörerinnen und Hörer loszulassen. Das trifft auf „Premonition“ ganz und gar nicht zu.
Das beeindruckende musikalische Ergebnis auf dem aktuellen Album „ON“ lässt sich am besten als vorläufiger Endpunkt eines langen Prozesses beschreiben. Jane Getter begann mit akustischer Folk-Musik bevor sie den Jazz für sich entdeckte. Mehr und mehr interessierte sie sich auf für die Verbindung von Jazz mit Rockmusik. In letzter Zeit entdeckte der Fusion-Fan Jane Getter auch die Spielart Progressive-Rock zunehmend für sich – wohl nicht zuletzt durch ihren Ehemann Adam Holzman, der Keyboarder in der Band des Prog-Rock-Halbgottes Steven Wilson ist.
Überaus bemerkenswert ist, dass diese Einflüsse und Vorlieben nicht wie disparate Elemente nebeneinander stehen bleiben, sondern dass sich, vor allem auch mit Hilfe der exzellenten Musikerinnen und Musiker, gänzlich neue Wege auftun. So entsteht Musik, die weder „reiner“ Fusion-Rock, noch Jazz-Rock, noch Progressive-Rock ist, sondern mit all den Vorzügen dieser Genres spielt. Mit hoher Musikalität wird ein innovativer Stil-Hybrid geschaffen, der zugänglich und komplex zugleich ist. Während es Kompositionen gibt, die sich auch in Rock-Radio-Formaten gut machen würden wird an anderen Stellen der Komplexitäts-Grad deutlich angezogen.
Bei aller der Vielfalt und der Abenteuerlust behält diese virtuose Band aber stets den Überblick und die Hörerinnen und Hörer im Auge. Keine Virtuosität um der Virtuosität Willen. Keine Tendenzen der Selbstherrlichkeit, die man bei so manch anderer Supergroup feststellen kann. Sondern „nur“ Spielfreude und Lust an der Musik. Ganz pur, unverfälscht, ohne Scheuklappe und ohne musikalische Limitierungen.