Wenn einer eine Reise tut …

Es war einmal ein wackerer Mann, der sich mit der Feder in der Hand im Weinberg des Herrn plagte und sein täglich Brot damit verdiente, dass er hinter anderen her in fremde Länder reiste und von dort aus Sendschreiben in die Heimat ergehen ließ über die Siege und Niederlagen der Streiter und Recken, deren Pfaden er folgte. Und sein Name war Dagobert.

Eines Tages aber hatte Dagobert ein fürchterliches Erlebnis, und an diesem Tage beschloss er, nie wieder den Streitern und Recken auf einem bestimmten Pfad zu folgen. Und als die Streiter und Recken das nächste Mal diesen Pfad zogen, um ihre Turniere auszutragen, da riefen ihn die Daheimgebliebenen an und schrieen zu ihm aus der Tiefe: »Dagobert«, so riefen sie, »warum hast du uns verlassen? Warum erhalten wir keines deiner Sendschreiben mehr, die so herrlich und voller Jungfrauen waren?« Und Dagobert hörte ihr Klagen und ging hin und erzählte die schauerliche Mär von dem fürchterlichen Erlebnis allen, die es nicht wissen wollten. Und die Fabel ging so:

Als Dagobert das letzte Mal in einem entfernten und nur halbwegs zivilisierten Land war, in dem sich regelmäßig die Streiter und Recken trafen, da geschah es, dass der Flugverkehr zu dem einzigen überregionalen zivilen Flughafen der Region eingestellt wurde. Und da beschloss Dagobert, diesen tristen Ort zu verlassen, obwohl gerade ein Turnier zwischen den beiden größten Streitern und Recken stattfand, die es überhaupt gab – abgesehen von dem Spielverderber, der lieber echte Macht haben wollte, als sich weiterhin mit den anderen Streitern und Recken folgenlos herumzuschlagen, und sich deshalb aufgemacht hatte, um Kalif anstelle des Kalifen zu werden.

Doch was sollte Dagobert tun, um wieder in seine Heimat zu kommen, wo doch der Flughafen geschlossen war. Er musste ungefähr 300 km nach Norden reisen, um dort den nächsten wenigstens nationalen zivilen Flughafen zu erreichen. Und nun begann das Entsetzliche: Anstatt wie andere Leute den Bus nehmen zu müssen, ließ der König der Region Dagobert in einer seiner persönlichen Kutschen von einem seiner persönlichen Kutscher in die große Stadt im Norden bringen. Aber das war noch nicht das Schlimmste.

Am Flughafen angekommen, stellt sich heraus, dass ein Stempel in Dagoberts Pass fehlt. Die Offiziellen wagen es, Dagobert deswegen Vorhaltungen zu machen, denn sie sagen, das habe Dagobert wissen müssen, denn er sei ja schon so oft durch diese Lande gereist. Und da wagt es doch ein junger Soldat den ehrenwerten und in seiner Heimat weltbekannten Dagobert zu fragen, wo er war und was er dort gemacht habe. Aber weil Dagobert dem jungen Soldaten ins Gewissen redet, er solle sich doch besinnen, denn Dagobert sei doch ein »friedlicher Gast«, lässt dieser ihn schließlich laufen bzw. fliegen. Was für ein furchtbares Erlebnis!

Und weil dies alles so furchtbar war, reist Dagobert nun nicht mehr zu den Turnieren in dem fernen Land. Weil er aber doch vom Ertrag seiner Feder leben muss, erzählt er uns jetzt alte Kamellen, und weil er so weltberühmt ist – wenigstens bei denen, die ihn zufällig kennen – wird der Quark auch veröffentlicht. Und wie der Dichter so richtig sagt:

Getretner Quark
Wird breit, nicht stark.

Und wer noch mehr wissen will, schaut einfach bei ►Chessbase vorbei und erfährt dort wie immer alles Relevante aus der Welt der Streiter und Recken; und aus Dagoberts Nähkästlein, versteht sich.

3 Kommentare zu “Wenn einer eine Reise tut …”

  1. Schachblätter » Blog Archive » Dagobert

    […] der Pinwand. Unbedingt lesen! […]

  2. Rank zero » Blog Archive » Kleine Sp��e

    […] 2. Musagetes kommentiert gekonnt die Irrfahrten des Dagobert K – in gewisser Hinsicht eine finale Antwort auf die […]

  3. marius

    Dagobert wird Pressesprecher des DSB, meldet das ►Schachblog gerade. Wo sie hin packen, greifen sie in die Scheiße!