Tell grüsste den Hut nicht ...
Und sind wir nicht stolz, dass ein einfacher Bürger sich geweigert hat, den Gesslerhut zu grüssen, der nur auf die Stange gesteckt worden ist, um die Unterwürfigkeit der Leute zu prüfen?
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie wir heute unter ähnlichen Umständen handeln würden? Klar, jene die früher die Herren waren, sind bei uns heute demokratisch gewählt, und sie können von uns keine Bücklinge verlangen. Unterwürfigkeit wird heute eher von Politikern praktiziert.
Privilegien für Reiche und Mächtige sind ungerecht
Wünscht ein reicher Ausländer seinen Wohnsitz in die Schweiz zu verlegen, bieten zahlreiche kantonale Finanzdirektoren die Pauschalbesteuerung an. Um in den Genuss dieses Privilegs zu kommen, muss der Ausländer nur zusichern, dass er in unserem Land keiner wirtschaftlichen Tätigkeit nachgeht. Erfüllt er diese Bedingung, sind millionenschwere Einkünfte und riesige Vermögen steuerfrei, nur die mutmasslichen Lebenshaltungskosten dieser Personen werden versteuert. Sie kommen gut weg und zahlen sehr wenig im Verhältnis zu ihrer finanziellen Stärke, gemäss einer Statistik fürs Jahr 2008 im Durchschnitt bloss 85'000 Franken. Im Kanton Zürich ist dieses Privileg in einer Volksabstimmung abgeschafft worden, doch in zahlreichen Kantonen besteht es weiterhin. Das ist nicht nur stossend, weil es gegen das von unserer Verfassung gewollte Gleichheitsprinzip verstösst, es ist auch ungerecht gegenüber den begüterten Schweizern, welche die gesetzlich festgesetzten Einkommens- und Vermögenssteuer bezahlen müssen.
Regierungsräte, Politiker und die eidgenössischen Behörden machen einen tiefen Knicks vor Unternehmen und Konzernen, denen sie sehr günstige Steuerbedingungen und überdies das Holdingprivileg für ausländische Gesellschaften gewähren. Die Unternehmen, die in die Schweiz ziehen, sind in der Lage, Verluste dort zu „produzieren“, wo die Steuern hoch und das Land arm ist, während sie Gewinne im Niedersteuerland Schweiz oder in Steueroasen anfallen lassen.
Die Ärmeren aus dem Steuerparadies vertreiben
Das ist nicht alles: Viele Unternehmen werden mit vorübergehenden Steuererlassen in die Schweiz gelockt. Der Wettkampf zwischen Kantonen (und Gemeinden), um vermögende Personen und Firmen anzulocken, ist schonungslos, aber mit perversen Nebenwirkungen. Erstens: Der Steuerwettbewerb löst einen Wettlauf um sinkende Steuersätze aus, was in mehreren Kantonen und Gemeinden zu Defiziten führt, in deren Folge Sparprogramme durchgesetzt werden, die vor allem die Bevölkerung mit mittleren und kleinen Einkommen trifft. Zweitens: Die tiefen Steuern ziehen neue Unternehmen, hoch bezahlte Manager und reiche Ausländer an, was die Preise für Liegenschaften und Wohnungsmieten in die Höhe schnellen lässt. Das führt dazu, dass manche Einheimische die steigenden Mieten nicht mehr bezahlen können und ihre Gemeinde oder ihren Kanton, z.B. Zug, verlassen müssen; sofern sie eine eigene Wohnung oder ein Haus kaufen möchten, müssen sie sich ebenfalls anderswo umsehen. Die Politiker hatten wohl nicht die Absicht, ihren Bürgern den Krieg zu erklären, aber ihr unermüdlicher Kampf um neue Unternehmen und begüterte Steuerzahler hat fatalerweise die Wirkung, Bürger mit bescheidenen Mitteln zu vertreiben.
Vor den Mächtigen kuscht auch die Eidgenossenschaft. Gibt die chinesische Regierung zu verstehen, dass die Schweiz den Dalai Lama nicht empfangen sollte – er befindet sich im Exil, da die Grossmacht des Ostens Tibet besetzt hat –, dann trifft sich keiner der Bundesräte mit ihm. Die Schweiz erwies sich auch bei anderer Gelegenheit fügsam gegenüber Starken und hart gegenüber Schwachen. Kurz nach der Rettung der UBS hat der Bundesrat dem Druck der USA nachgegeben und 255 Kundennamen der UBS den Vereinigten Staaten aushändigen lassen, ohne sich um die Verpflichtungen eines Rechtsstaates zu kümmern. Inzwischen will die Schweiz die Steuerhinterzieher jener Länder nicht mehr schützen, welche die Schweiz bedrängen könnten. Die Gelder von Steuerhinterziehern aus armen und schwachen Ländern sind hingegen weiterhin sicher in der Schweiz.
Gegen die Schwachen sind wir stark
Ja, es trifft zu, dass die Schweiz gegenüber den Schwachen hart ist. Tausende Frauen und Männer verrichten in unserem Land seit Jahren schwere, schlecht bezahlte Arbeiten, die volkswirtschaftlich wichtig sind. Doch Bund und Kantone weigern sich, den Aufenthalt dieser Sans-Papiers zu legalisieren und ihnen eine Aufenthaltsbewilligung zu erteilen. So leben diese Menschen weiterhin in Angst, jederzeit kontrolliert, verhaftet und weggewiesen zu werden; das scheint unsere Behörden kalt zu lassen.
Die Unterwürfigkeit der Schweiz gegenüber reichen Ausländern, die servile Haltung gegenüber Mächtigen, die Härte gegenüber Schwachen macht uns keine Ehre – aber es steigert die Einkünfte eines Teils der Schweizer. Der 1. August bietet uns Gelegenheit, über einige der Widersprüchlichkeiten in unserem vom Glück bedachten und schönen Land nachzudenken.
Alle Steuergesetze sind demokratisch erlassen. Es sind nicht die Finanzdirektoren, Politiker, Behörden etc., die dem Geld hofieren, sondern das Volk, bis es die Steuergesetze gerecht macht. Siehe Zürich.
Dass die Pauschalbesteuerung in Zürich abgeschafft wurde, scheint mir mit dem Abstimmungsdatum kurz nach der globalen Finanzkrise zusammen zu hängen. Jetzt sind 3 Jahre vergangen und siehe da, es gibt noch den Kanton Zürich. Sogar wohlauf. Nur die BVK-Kasse wurde geplündert, mit AUNS-Schmiergelder, Matter mal wieder dabei, Zmorgenessen mit Blocher für 20 tausend Franken und sowieso Alt-Regierungsrat Huber, auch von der SVP-Kaste, unfähig. Und wir erinnern uns auch: diese Kaste hat ja das Bankgeheimnis im Fall Hildebrand geknackt. Dafür setzt die Kaste sich ein, dass wir jeglichen Geldüberschuss statt in Forschung, Bildung und Kunst für ein paar Flieger investieren. Trotzdem es kommt Licht ins Dunkel. Und so mancher Patriot, wie ich einer bin, wird geboren und wendet sich von dieser Kaste ab.
Es ist widerlich und abstossend wie sich die Politschleimer, weltweit, dem Geld andienen, ihre Eingeborenen verscherbeln, in Bücklingen das Rückgrat verlieren, manch Geschwafel an Worthülsen mit Versprechungen ausdünsten und als Lakaien einiger weniger Finanzmächtiger von einer Katastrophe zum nächsten Desaster dümpeln bis sie abserviert werden, wenn die Rendite nicht mehr stimmt. Zu den Nationalfeiertagen schreiben die Prunkredenverfasser die Gülle zu Glanz und Glamour. Das kommt heraus, wenn das Leben als Dauerspektakel in Szene gesetzt wird.
Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das unsre weit und breit. .......... erzeugt jedoch auch Missgunst und Neid! Eigentlich ..noch... im Auge des Sturm
s..... Sturm schon, aber noch kein Tornado. Wir verdanken den vom Volk gewählten Politikern von heute und der Vergangenheit ein aufgeräumtes und gut funktionierendes Haus.....Die Villa Schweiz! Versäumnisse und Ungereimtheiten sind oft Stau
s die jedoch anderorts in grösserem Masse vorhanden sind. Kapital ist halt das Blut im Wirtschftskreislauf, der Strom in der Oberleitung. Wettbewerb und Globalisierung wurden uns zur Bedingung gemacht, nun kritisieren uns die Betroffenen....In Schwierigkeiten geratene tun das eben! Wir haben ja die Finanzkrise nicht ausgelöst und auch die Spielregeln nicht gemacht. Wettbewerbe erzeugen meistens Gewinner und Verlierer. Wilhelm Tell ist und bleibt eine Leuchtfigur für alle Völker die unterdrückt werden. Freiheit, Selbstbestimmung und Souveränität sind seine Vorgaben. Früher waren die Habsburger unsere Feinde heute sind die Österreicher unsere Freunde und profitieren auch von der Idee Tell und leben Demokratie wie wir. Seit Beginn der Zeit bedeutet Reichtum auch Macht und Macht bestimmt den Werdegang. Erinnern wir sie doch wieder einmal an ihre sozialen Verpflichtungen. An moderne europäische Kultur.