11:01
Er nimmt den Zeitungsausschnitt zur Hand, der immer noch auf meinem Tisch herumliegt. „Du siehst zu harmlos aus auf dieser Zeichnung.“
„Der Beitrag ist gut, aber das Porträt hätte ich lieber selbst gezeichnet.“
„Deswegen hast Du ihn wieder runtergenommen?“
„Es passt einfach nicht zu Tainted Talents, einen Zeitungsartikel über mich einzustellen. Es ist ein Webtagebuch, keine Selbstdarstellungsmappe.“
(Lustig, das Wort Mappe. Ein Pappmaul, das sich über Dokumenten schließt)
Anyway. Eigentlich wollte ich etwas über Privatsphäre sagen. In Weblogs. Obwohl ich lachen muss: Weblogs sind einfach nicht diskret, nicht jene, die unter realen Namen geführt werden. Man zeigt sich. Und setzt sich, mit allen Vor- und Nachteilen, die das hat, aus. Abwägungssache: ich beispielsweise will unter Pseudonym nicht arbeiten – widerspräche meinem Naturell. Was ein Spiel mit solchen nicht ausschließt, doch dann mach’ ich’s als Spiel kenntlich.
Andere Personen nenne ich hier auf TT nicht beim Namen – außer in Absprache. Die meisten wollen anonym bleiben. Sollen sie. Man siezt sich hier. Ein legitimer Puffer vor dem allzu privaten.
Natürlich gibt es Andere. Es kann zum Konzept gehören, kein Blatt, auch kein virtuelles, vor den Mund zu nehmen. Trifft man sich mit einem solchen Autor, kann man damit rechnen, am nächsten Morgen in dessen Weblog aufzutauchen. Vielleicht fühlt man sich erstmal merkwürdig dabei: als ich heute
drüben bei ANH meinen Namen las, zuckte ich kurz zusammen. Obwohl ich’s ja weiß, schließlich lese ich dort seit langer Zeit, so laufen die Hasen eben in Die Dschungel. Schreiben Sie nichts darüber, hätte ich sagen können. Aber warum? Außerdem war’s eine schöne Begegnung, und mein Dschungelbuch ist jetzt auch da, wo es hingehört ; )
Den einen, wichtigen Satz über Diskretion im Netz hab’ ich bisher nicht zu fassen bekommen: er hängt noch weiter unten fest - da, wo auch das schwarze Schaf ist. Werde später noch einmal nachsehen; falls es ihn nicht gefressen hat, füge ich ihn noch an.
Würde mich allerdings auch mächtig interessieren, was Sie dazu denken, werte Leser:innen.
14:27
Immer noch nicht...
16:54
Also, solange das Schaf da steht, kann ich unmöglich...
19:32
Aber Hauptsache nicht vorbeschaft.
(Sorry. Mein Gehirn springt heute umeinander wie ein Haufen Flöhe)
00:11
Früher, als ich noch häufiger in der Werbung arbeitete, galt folgende Regel: Tiere funktionieren eigentlich immer. Man findet sie süß/will sie beschützen, oder gefährlich/will sich identifizieren. Das Problem? Die Kunden merken sich das Tier, nicht das Produkt.
Für meinen heutigen Textbeitrag gilt das auch: Das Schaf hat haushoch gewonnen.
Neues vom Schaf