Das Dach der Wallfahrtskirche Maria Pilar, Aragonien 1995

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Das Dach der Wallfahrtskirche Maria Pilar, Aragonien 1995

Von Georg Gerster, 23.10.2018

Ein halbes Jahrhundert Flugbildfotografie über den sechs Erdteilen bereicherte Gersters Archiv mit exquisiten Fundstücken. Eine Auswahl davon legt er hier vor.

Nicht unerwartet bei einem, der die Welt von oben sieht, drängten vor allem auch Dachlandschaften ins Bild. Oft übernimmt das Dach Aufgaben der Fassade; Architekten sprechen daher vom Dach gern als fünfter Fassade eines Gebäudes.

Saragossa, Hauptstadt der Provinz Aragonien, ist in Spanien ein ganz besonderer Ort. Spanien, das die Gründung seiner ersten christlichen Gemeinden dem Apostel Jakobus zuschreibt, beansprucht für die Stadt Saragossa ausserdem eine weitere Auszeichnung: sie gilt als Schauplatz der ältesten Marienerscheinung. Dem am  Erfolg seiner Missionstätigkeit zweifelnden Apostel Jakobus erschien die Gottesmutter im Jahre 40, also noch zu Lebzeiten, ermunternd und tröstend auf einem Pfeiler aus Jaspis. In Saragossa lösten sich seither zu Ehren der Maria Pilar, der heiligen Jungfrau auf dem Pfeiler, immer neue Kapellen, Kirchen und andere Sanktuarien ab. Der Grundplan der jetzigen Wallfahrtskirche, ein rechteckiger Bau mit vier Ecktürmen und einer zentralen Kuppel, stammt von 1681. Die mit farbigen glasierten Azulejo-Kacheln gedeckten Laternenkuppeln beleben die Dachlandschaft zusätzlich erst seit dem 19. Jahrhundert.

(Copyright Georg Gerster/Keystone)

www,georggerster.com

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