Die Grenzen der freien Wissenschaftspublizistik
Klingt eigentlich logisch: Die Ergebnisse öffentlich finanzierter Forschung sollen öffentlich zugänglich sein. Bis heute verschwinden sie aber grösstenteils hinter Paywalls.
Als Alternative bietet sich Open Access an. Doch der freie Zugang zu wissenschaftlicher Publizistik stösst auf Kritik. Vom neuen Modell könnten ausgerechnet jene Verlage profitieren, die schon heute das grosse Geld machen.
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Leider verpasst der Artikel von Sarah Kohler die wesentlichen Punkte verständlich herauszuarbeiten.
Plan S ist ein konzentrierter Effort vieler Forschungsförderer endlich Open Access zum Durchbruch zu verhelfen. Es ist die konsequente Forderung an die Verlage: Ihr müsst eure Journals nun auf Open Access umstellen!
Viele klassische Verlage tun das ungern, weil sie aktuell über das klassische Subskriptionsmodell tatsächlich weit mehr Geld einnehmen, als sie das bei einer Umstellung zu Open Access noch tun würden.
Wie viel Geld im aktuellen Subskriptionssystem liegt, zeigte andeutungsweise die Offenlegung der Kosten der staatlich unterstützen Organisation EMBO:
https://wisspub.net/2019/11/01/embo-journals-zu-teuer-fur-open-access/
In der Schweiz werden durch die Hochschulen pro Jahr 70 Mio CHF für Zeitschriften Abos ausgegeben. 22.4 Mio EUR alleine die Zeitschriften von Elsevier, Springer, Wiley:
https://wisspub.net/2019/11/20/big-bang-statt-big-dealverhandlungen-in-d...
Die Forderung von Plan S, dass bei der bereits bestehenden immensen öffentlichen Finanzierung, durch:
1. Förderorganisationen, aber auch Universitäten
2. indirekte Bezahlung der Begutachtung der Journals via Saläre
3. Abonnementskosten
die Resultate der Forschung frei zugänglich sein sollen ist ganz im Sinne der Gesellschaft und Wissenschaft und richtet sich gegen das überholte klassische Subskriptionsmodell.