Ein Bischof für Zürich?
Vergangenen Donnerstag hat nun eine Delegation des Synodalrates dem Bischof von Chur ein entsprechendes Gesuch vorgetragen.
Ob ihm stattgegeben wird, ist fraglich. Ob es den gewünschten Effekt haben wird, ebenfalls. Von einem eigenen Bistum erhoffen sich die Zürcher Katholiken mehr Mitsprache, mehr Demokratie. Zu befürchten ist, dass das Gegenteil eintritt. Noch besitzt das Churer Domkapitel das seltene Privileg, aus einem Dreiervorschlag des Papstes den ihm genehmsten Kandidaten zu wählen. Das Privileg abzuschaffen, wird wohl kaum jemand wagen. Man kann es höchstens aushöhlen, indem man, wie beim letzten Mal, lauter ungeeignete Personen zur Wahl stellt. Und es könnte durchaus sein, dass es in Zukunft nicht einmal mehr so viel Spielraum geben wird. Wie weltweit üblich würde wohl auch Zürich den Bischof bekommen, den Rom für den richtigen hält, und damit den letzten Rest jener Mitsprache verlieren, die der kirchlichen Obrigkeit, allen voran der Churer, schon lange ein Dorn im Auge ist.
In Zeiten des Sparens und der Bescheidenheit eine neue Diözese errichten?
Mit Bischof, eventuell Weihbischof, Generalvikar, Domherren, der ganzen diözesanen Verwaltung mit ihren verschiedenen Ämtern und Stellen und was noch so alles dazu gehören mag? Alles neu aufgebaut braucht es auch noch neue Gebäude, die ausgestattet und eingerichtet werden müssen.
Woher das Geld? Woher die Priester? Sollten die nicht lieber in Gemeinden arbeiten?
Ein lächerlicher Vorschlag von falschen Leuten, die sich Liturgie und Kirchengebäude ärmlich, aber Hierarchie, Posten und Pöstchen und Kirchenbürokratie ausufernd wünschen.
Während in Chur seit Jahrhunderten der Bischof thront, ist die katholische Kirche in Zürich von schweizerischen Gastarbeitern aufgebaut worden. Die Mütter und Väter Jahrgang 10, 20 und 30 und auch 40 haben enormes für die katholische Kirche gleistet. Darum auch das kirchenfreundlliche Murren, wenn der Fürstbischof von Chur katholisch Zürich regieren will und willkürliche (Personal)Entscheide fällt und am liebsten kein Dialog, sondern ein Monolog führen will und die Zürcher Synode ins Pfefferland wünscht. Solche Kirchenfürsten sind die Vorbereiter der Begräbnisstätten für lebendige Kirchen. Ja die Totengräber der katholischen Kirche selber. Sie fürchten nicht, von Jesus als Pharisäer entlarvt zu werden, die notabene die Aufhetzer sind, dass Jesus gekreuzigt worden ist. Sie sagen Kirche - und meinen ich.