Freiheit 2.0

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Freiheit 2.0

Von Stephan Wehowsky, 30.10.2013

Europas Empörung wegen der amerikanischen Spionage ist gross und sorgt für seltene Einigkeit. Aber ist sie mehr als ein alteuropäischer Reflex auf den neuesten Schritt der Modernisierung?

Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass das bequeme Internet und die massenhaft genutzten Mobiltelefone unendlich viele Datenspuren ihrer Nutzer hinterlassen. Und mit ein wenig böser Manipulation dienen die Mobiltelefone auch der direkten akustischen Überwachung, also dem Lauschen.

Der Schock

Dass dieser böse Wille keine Fiktion überspannter Zeitkritiker ist, sondern sich jenseits des Atlantiks in einem sich demokratisch nennenden Staat angesiedelt hat, trifft die Europäer wie ein Schock. Radiert doch Amerika, dieses grosse Vorbild der Freiheit, die Trennlinien zwischen Gut und Böse, Freund und Feind aus, als hätte es sie nie gegeben.

Wie aber tritt man dem mächtigsten Verbündeten deswegen so auf die Füsse, dass er von seinem schändlichen Tun ablässt? Das ist die Frage, über die in Brüssel und den europäischen Hauptstädten fieberhaft diskutiert wird. Was bleibt den Europäern noch, wenn ihre heftigen Proteste ins Leere laufen und bestenfalls lahme Erklärungen bewirken? Bleiben dann nur Resignation oder Zynismus?

„Mein digitaler Verrat“

Der designierte neue Vorsitzende der deutschen FDP hat am Montag, 28. 10. 2013, im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen programmatischen Artikel veröffentlicht: „Freiheit geht vor Freihandel“. Wir Europäer müssten den Amerikanern klarmachen, dass die fundamentalen Bürgerrechte auch die Grundlage der freien Wirtschaft seien, „also müssen Handels- und Bürgerrechtsfragen politisch verbunden werden.“

Nur einen Tag später brachte das Feuilleton der FAZ einen Beitrag des populären und renommierten Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar: „Mein digitaler Verrat“. Darin beschreibt Yogeshwar, wie er zur Vorbereitung einer Talkshow, in der er als Gast auftreten sollte, einige Stunden lang ein präpariertes Handy, das ihn und seine Familie ausspähte, mit sich führte. Wie verändert ein solches Gerät das soziale Klima? Yogeshwar erfüllte dieser „Selbstversuch“ mit blankem Entsetzen.

Angriff der Technik

„Diese Wunderwerke moderner Technik sind zu Verrätern geworden, die wir ständig bei uns tragen, am eigenen Körper“, resümiert Yogeshar. Können wir uns noch frei fühlen und noch frei handeln, wenn wir wissen, dass unser Tun, Sinnen und Trachten irgendwo lesbare Spuren hinterlässt: „Ist es nicht schon zu spät?“ Während Christian Lindner den Kern der Freiheit durch Spionage angegriffen sieht, geht Yogeshwar noch einen Schritt weiter: Die Technik selbst greift uns an – und wir tragen sie am eigenen Körper!

Wie können wir entrinnen? Im Falle der Spionage gibt es eine hypothetische Antwort: Der amerikanische Präsident Barack Obama gesteht Fehler ein, entschuldigt sich und sorgt dafür, dass in Zukunft geheimdienstliche Aktivitäten an den Normen der westlichen Demokratien ausgerichtet werden. Auch wenn das nicht sehr wahrscheinlich klingt, ist ein solcher Ausweg zumindest denkbar.

Unmenschliche Genauigkeit

Schwieriger wird es schon, wenn der amerikanische Präsident nicht unumschränkt über die Geheimdienste herrscht. Die Präsidenten kommen und gehen, die Geheimdienste aber bleiben. Und sie verfügen seit Jahrzehnten über finanzielle Mittel, die in den Etats des Kongresses unter allen möglichen Rubriken laufen, um das gigantische Ausmass zu verschleiern. Können wir wirklich glauben, dass solche Dienste allein nach der Pfeife des Präsidenten tanzen?

Wer ist also der Ansprechpartner? Noch vertrackter wird diese Frage, wenn wir uns mit Ranga Yogeshwar der Tatsache nähern, dass die moderne Kommunikationstechnik alle ausspäht, die sie nutzen: vom Internet über Ortungsdienste bis zur Mobilfunktechnik. Wer könnte dem Einhalt gebieten? Niemand.

Yogeshwar macht eine interessante Beobachtung: Als er nämlich die Protokolle der Überwachung, die er ja freiwillig über sich ergehen liess, anschaute, merkte er, dass die Art, wie seine Wege, Begegnungen und Gespräche darin festgehalten waren, ihn verdächtig erscheinen liessen. Aus einem Freund, den er trifft, wird im Protokoll eine „Begleitperson“, und aus einem harmlosen Flohmarktbesuch könnte ein Verdacht entstehen: „Die Genauigkeit ist unmenschlich, denn im Protokoll lese ich Gesprächspassagen, die ich selbst inzwischen vergessen habe.“

Der nächste Schritt der Modernisierung

Aber wer sind die Protokollanten? Europa regt sich über die NSA Amerikas auf, und wahrscheinlich sind noch andere Dienste involviert. Wer die Auftraggeber sind, werden die ganz sicher nicht verraten. Die Beobachtungen von Yogeshwar steigern das Unheimliche: Wir wissen nicht einmal mehr, ob es so etwas wie Dienste und Auftraggeber gibt. Da ist nur eine Technik, die jede Grenze niederreisst.

Wenn man aber fragt, was nach der Empörung und allen Protesten kommen wird, öffnet sich der Blick für die simple Tatsache, dass wir es wieder einmal mit einem Schritt auf dem Weg der technischen Entwicklung, der Modernisierung, zu tun haben. Die Technik wird vorangehen, ob es gut ist oder nicht.

Eine alte Unterscheidung gilt heute nicht mehr: Die Technik an sich sei neutral, es komme nur darauf an, wie man sie nutze. – Mit extrem viel und wohl auch weltfremden guten Willen liesse sich diese Unterscheidung noch in Bezug auf geheimdienstliche Abhörpraktiken treffen. Entsprechend würde die Besinnung auf Bürgerrechte den Missbrauch beenden. Realistischer ist es, sich an den Satz Marshall McLuhans zu erinnern: „The Medium is the Message.“

Der Preis

Jede neue Technik, Marshall McLuhan bezeichnet sie als Medium, hat ihre Botschaft, also ihre Wirkung, die sich aus ihr selbst heraus ergibt – unabhängig von den Absichten der Erfinder und Nutzer. So lässt sich sagen: Die Amerikaner hören ab, weil es die Technik dazu gibt, und wir werden auf Schritt und Tritt von wem auch immer ausgespäht, weil die Technik, die wir nutzen, genau das erlaubt.

Wenn der Lärm der Empörung abklingt, sollte die Frage erlaubt sein: Hatten wir wirklich etwas anderes erwartet? Gilt nicht auch hier der Satz: „There´s no such thing as a free lunch“? Im Grunde ist es nur folgerichtig, dass wir auch einen Preis für die gigantische Ausweitung unserer Möglichkeiten und Optionen entrichten müssen. Vieles ist zwar gratis verfügbar, aber es ist eben nicht gratis.

Universeller Verdacht

So hat die Warnung, dass wir aus der Logik der Überwachung heraus alle als Verdächtige erscheinen, ihren guten Sinn. Denn unsere Rechtsordnung beruht auf dem Grundsatz, dass jeder so lange als unschuldig zu gelten hat, bis ihm eine Schuld nachgewiesen ist. Aber die gigantische Ausweitung unserer Möglichkeiten im Cyberspace schlägt auch „Breschen“, wie der Kriminologe Martin Killias das Entstehen neuer Möglichkeiten für kriminelle Aktivitäten nennt. Diese Tatsache rechtfertigt nicht den universellen Verdacht, macht ihn aber plausibel.

Der Preis für die enorme Ausweitung der für jeden zugänglichen Möglichkeiten ist seine Ausspähung: sei es für das Marketing, sei es für die wie auch immer beschaffene „Sicherheit“. Das ist kein ganz neuer Prozess. Schon immer gingen die Entwicklung der Technik, aber auch der staatlichen Institutionen samt ihrer Effizienzsteigerung mit der Einschränkung individueller Freiheit einher. Allgemeine Schulpflicht, Impfzwänge, Krankenversicherung, Führerschein: die Auflagen sind zahllos.

Fratze der Modernisierung

Und es hat seine guten Gründe, dass es immer wieder starke Gegenbewegungen zum Prozess der Industrialisierung und der Unterwerfung unter wirtschaftliche und staatliche Zwänge gab: von der Romantik bis zu Aufrufen wie von Stéphane Hessel, „Indignez-vous!“ Der idealistisch-versponnene Anarchist Gustav Landauer schlug 1919 vor: „Wandern wir aus dem Kapitalismus aus!“ Das blieb natürlich ebenso eine Utopie wie die Ideen der Lebensreformer am Monte Verità.

Aber etwas ist am alteuropäischen ethischen Pathos dran. Die Auslieferung innerer unantastbarer Bezirke an technische Verwertbarkeit ist die Fratze der Modernisierung. Das ist der Preis des Fortschritts, den alle, die diesen Fortschritt nutzen, zu zahlen haben. Alle Kritiker der technisch-wissenschaftlichen Kultur beklagen die Uniformierung. Um so kostbarer wird das Gut der Freiheit. Aber auch in Bezug auf die Freiheit hat sich für die Mehrheit eine Gratismentalität eingenistet: Weil wir in freien Gesellschaften leben, bekommen wir unsere Freiheit kostenlos dazugeschenkt. Das ist eine Illusion.

Freiheit gab es nur sehr selten gratis. Sie musste vielmehr erkämpft und verteidigt werden. Diese Einsicht ging in dem Masse verloren, wie die Bürger als blosse Konsumenten eingeschläfert wurden. Worin besteht heute Bürgerfreiheit und was muss zu ihrer Verteidigung geschehen? Antworten darauf werden nicht die Verteidigungsministerien geben. Hier ist jeder Einzelne gefragt, und die Antworten dürften nicht weniger komplex sein als die Technik, die die Freiheit derzeit in Frage stellt. Nicht jeder wird das verstehen. Und nicht jeder wird auf die Bequemlichkeit der Techniken verzichten wollen, die ihn einlullen. Die anderen werden mit Phantasie an ihrer Freiheit 2.0 arbeiten.

Unsere "Freiheit" ist und war immer eine Illusion.
Unsere Gesellschaft wird auf allen Ebenen vom Geld kontrolliert, resp. von denen die Macht darüber haben. Jeder Bürger, jeder Staat, jede Regierung ist über die Finanzwirtschaft erpressbar und über Geld das er/sie hat oder nicht hat leicht zu führen.
Geheimdienste hat es schon immer gegeben. Nur die gigantischen Möglichkeiten welche heute vorhanden sind um wirklich jedem Bürger ins Heim und Bankkonto zu kriechen, die gefundenen Daten auf Vorrat abzuspeichern und gegebenenfalls gegen den Bürger zu verwenden, die sind neu.
Wenn wir jetzt erkennen was die Geheimdienste in den Jahren nach dem WK2 still und heimlich in unseren Rundumwohlfühlwelten aufgebaut haben, dann brauchen wir nicht mehr über "gläserne Bürger" zu debattieren!
Hingegen könnten wir anfangen über grenzenlose Naivität von unmündigen, dabei aber sog. volljährigen Kleinkindbürgern zu sprechen, die es bis jetzt nicht wahrhaben wollen, das ihr sog. freies Leben als "mündige" Bürger von sog. "Demokratien" nicht mehr ist als eine nette Geschichte die man dem vertrauenswilligen Steuerzahler vor dem Einschlafen erzählt.
Nachdem was nun über die Finanzwelten, die Manipulatoren der Macht und ihre kreuz- und quer Verbindungen an die Öffentlichkeit gelangt, nachdem klar wird, dass Staaten nicht von gewählten offiziellen Regierungen geführt werden sondern von der Schattenregierung des gigantischen Kapitals im Hintergrund - soll man endlich den Mut haben die Arbeit all incl. welche die Geheimdienste leisten mit den richtigen Auftraggebern in Verbindung zu bringen.
Was wir in den Medien zu sehen und zu hören bekommen ist nichts weiter als eine Hollywood-Inszenierung mit zum Teil sehr schlechtem Drehbuch.
Dahinter steckt eine andere erschreckende Realität, in der es weit oben nur abstrakt reiche, dekadente Eliten in einem geistig schwierigen Zustand gibt - und unter ihnen leben Menschen auf unterschiedlichen Stufen der Sklaverei.

.............. und die Sklaven bezahlen mit Geld für das sie hart gearbeitet haben Steuern. Von diesen Steuern werden die Überwachungssysteme finanziert welche die Sklaven überwachen, die Armeen bestehend aus Sklaven die gegen Sklaven losgeschickt werden und jetzt noch die Söldnertruppen welche gegen die untersten Elenden eingesetzt werden welche keiner haben will weil ihr Elend die Konsequenzen zeigt, die für alle gelten, wenn wir nicht schleunigst damit aufhören an der Realität vorbeizusehen.

Die Soap "Sieh&Horch!" wird stündlich langweiliger.

Sie finden es langweilig, dass darüber berichtet wird, dass Ihre Freiheit nicht mehr existiert?

Züchte Verräter oder wie Bumerangs den Jägern gefährlich werden können. Einsame Stunden spät in der Nacht, in mulmiger Atmosphäre im Estrich hockend. Süsslich miefig abgestandene Luft. Aufgeheizt durch die vergangene Tageshitze. Tatata dammm, Tatada damm! Mit Wolldecken überm Kopf Feindradio hören…… Ist unser Junge wirklich schon im Bett, oder verrät er uns Morgen den Nazis? ….Er würde dadurch, oh wie grausam zum Denunzianten. 2013…. Neuzeit, Whistleblower sind da etwas anders. Sie fühlen sich einer freien Gesellschaft verpflichtet. Bocca die Leone`s sind überall, nicht nur am Dogenpalast. Heimtückegesetz brauchen wir wirklich keines mehr!....cathari

Konkret: Kann man das stoppen? Wie?
Pause
Antwort: No way!

Ab jetzt wieder nur Briefe schreiben. Man merkt, wenn der geöffnet wurde.
Ausserdem, wenn ich mir so einen Brief mit den „üblichen, modernen Internetinformationen“ nochmals durchlese, dann muss ich doch denken: "Ne, so einen Dreck schicke ich nicht weg!". Bei einer Mail oder SMS geht alles viel schneller und ist oft schon vor dem Nachdenken verschickt.

Keinesfalls beneide ich die Mitarbeiter der NSA, die diesen Buchstabenodel durchtauchen müssen und immer bis zum Hals in Informationsfäkalien stehen und das noch Jahrzehnte.
Die haben sich wieder was aufgeladen, das „stinkt“ ja auch noch daheim.

Da ist die HÖLLE richtig Urlaub dagegen!

Ich denke, wenn alles überwacht wird, ist auch der eigene Präsident davon betroffen. Gehen wir davon aus, dass der Präsident nicht der Boss ist, wird‘s richtig gefährlich für ihn. Ein falsches Wort und er wird wie Kennedy…
Das einzig Gute an der Geschichte ist, dass die Geheimdienste in der Regel völlige Dilettanten sind. Selbst mit den besten Informationen ziehen sie falsche Schlüsse oder ignorieren wirklich wichtige Infos. Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen oder den verschiedenen Diensten funktioniert selten richtig, so wie in jeder normalen Firma in dieser Größe. Ja wenn schon die Polizei und das FBI (Inlandsgeheimdienst) nicht richtig zusammenarbeiten wollen.

Anders sieht es aus, wenn Firmen ausgespäht werden, diese Daten gegen eine kleine Gebühr an die Wirtschaft geht. Da geht es richtig um Jobs und Kohle (ca. 50 Milliarden pro Jahr in DE). Wenn ich Bilder von kaputten Detroit sehe, kann man sich gut vorstellen, dass die richtige Erfindung das ganze Gebiet wieder beleben könnte. Ich glaube, den Leuten wäre wurscht, wenn die Erfindung geklaut ist. Also werden die Geheimdienste klauen was das Zeug hält, so wie man es schon während dem zweiten Weltkrieg in Deutschland tat.

Ich hoffe, dass unsere Politiker aus der Affäre endlich die richtigen Schlüsse ziehen und endlich einen Wirtschaftsschutzgeheimdienst (SWG) aufstellt. Dieser könnte zum Beispiel Störgeräte montieren. Firmen schulen, Personen überprüfen, gelegentlich auch einen Spion aus dem Land werfen. Diesen Geheimdienst würde ich begrüßen. Vor allem, da die Franzosen bekannt gaben, sie werden ihre Schnüffeltechnologie ausbauen. Die leben ja in einer ähnlichen Situation wie die USA.
Was mir in Gesprächen mit meinen Kollegen immer negative auffällt, die sind alle der Meinung, Daten über die einzelnen Personen würden die Geheimdienste nicht interessieren. Ich sehe das aus einem ganz anderen Blickwinkel. Ich denke, jeder Abgehörte kann zu einer Zielperson werden. Der unwichtige Schüler von heute wird der Bundesrat von morgen. Der Dealer von heute wird der Mafiaboss von morgen usw. Oder man wohnt neben einer Zielperson und der Agent macht sich an Sie heran um beim Nachbarn eine Wanze zu montieren was auch immer.
Möglicherweise werden die Daten auch an Private weiterverkauft. Man wundert sich dann, wenn man keinen Job kriegt, oder wenn Kunden plötzlich ausbleiben. Wenn der Geheimdienst herausfindet, dass einer Pleite ist, kann man ihm möglicherweise Geld bieten und er verkauft seinen Arbeitgeber. Schwächen kann man ideal herausfiltern, man wird erpressbar. Ziemlich sicher werden so schon lange ganze Nationen erpresst.

"Ich hoffe, dass unsere Politiker aus der Affäre endlich die richtigen Schlüsse ziehen und endlich einen Wirtschaftsschutzgeheimdienst (SWG) aufstellt. Dieser könnte zum Beispiel Störgeräte montieren. Firmen schulen, Personen überprüfen, gelegentlich auch einen Spion aus dem Land werfen. Diesen Geheimdienst würde ich begrüßen."
Und damit würde umgehend eine weitere sehr kostspielige Überwachungsabteilung ins Leben gerufen, die still und heimlich aufgeblasen, ausser Kontrolle geriete und zum Schaden eines jeden Bürgers Daten auf Vorrat "zur Wirtschaftsschutzsicherung" abgreifen würde.
Niemand der Steuerzahler könnte diesen Wirtschaftsschutzgeheimdienst überprüfen, kontrollieren und somit ist Missbrauch garantiert.
So ist das nun mal.

Ihren Gedanken nach ich voll nachvollziehen, bin auch kein Fan der Schlapphüte. Für den bisherigen Geheimdienst NDB mag Ihren Einwand stimmen, man weiss nicht was da läuft, was natürlich gewollt ist.
Wenn man sich an die Gladiogeschichte (P26/P27) erinnert, haben die westlichen Geheimdienste tatsächlich eine sehr dubiose Vergangenheit. Man denke auch an die NSU– Verfassungsschutzaffäre in DE.

Ein Wirtschaftsabwehrdienst könnte wie eine Dienstleistung oder eine spezielle Polizeieinheit aufgebaut werden. Der Dienst würde sowieso nur funktionieren, wenn die Firmen aktiv mitspielen, weil ja ausschließlich private Interessen gewahrt werden. Die Firmen würden so sehr wohl wissen was abgeht. Gerichtsfälle würde öffentlich behandelt, siehe Ems-Chemie Fall.
http://www.blick.ch/news/schweiz/fall-ems-chemie-ex-mitarbeiter-zu-bedin...
http://www.sidler-security.ch/downloads/09439.1-wolfgang-sidler.pdf

Die größere Frage ist, ob es überhaupt realistisch möglich ist, die Schweizer Wirtschaft vor den unzähligen Datenstaubsauger, und den verschiedensten Interessen ausländischer Geheimdienste effektiv zu schützen.
http://www.seeci.ch/sites/default/files/diplomes/kindler_wirtschaftsspio...
http://www.handelszeitung.ch/politik/wirtschaftsspionage-selbstbedienung...
http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/schweiz/geheimdienste-staender...

Man kann sich darüber empören so wie das jetzt geschieht, aber schützen kann man sich dagegen nicht.
HIngegen kann man sich heute besser als je Klarheit darüber verschaffen (danke Snowden!) was diese Geheimarmeen tatsächlich für eine Macht haben. Wenn man erkennt, wie sehr sie unser ganzes System bereits unterwandert haben, sich Zugriff auf Informationen auf allen Ebenen unserer Gesellschaft verschaffen können, sieht plötzlich alles ganz anders aus.

ZB. die ganzen Banken-Schwarzgeldaffären, die Hetzjagden speziell auf Schweizer Banken. Ich habe den starken Verdacht, dass die NSA schon die längste Zeit die UBS etc. überwacht haben und wussten wer da wieviel an Steuern hinterzogen hat.
Die ganze Opernaufführung für die Öffentlichkeit, von wegen Offenlegungen von Konto- und Mitarbeiterdaten usw., Aufhebung des Bankgeheimnisses der amerikanischen Bankkunden wäre gar nicht nötig gewesen und diente wohl eher dazu auf legale Weise die hinterzogenen Gelder in die Finger zu kriegen von deren Existenz auf schweizer Konten man sich in höchst illegaler Weise informiert hatte.

Ausserdem: Gerade im Falle der Bemühungen gewisser Räte in der Schweizer Regierung u.a. zur Aufhebung des Bankgeheimnisses für Schweizer Bürger, bot diese Aufführung doch auch den geeigneten Hintergrund für erste Versuche in dieser Richtung.
Siehe dazu auch das Schuldzuweisungstheater mit dem Titel: "Böser, krimineller amerikanischer bzw. schweizerischer Steuersünder."

Zudem ist es auch im Interesse der Banken selbst ihre Kunden weiter im Glauben zu lassen, dass deren Daten absolut sicher bei den Banken verwahrt werden und keinesfalls von der NSA gehackt werden können. Also war es allemal besser daraus eine offizielle Übergabe zu machen, als zuzugeben, das Geheimdienste sich schon längst Zugriff zu Banken verschaffen können, das auch tun und mit ihrem Wissen höchst ungemütlichen Druck auf unsere Systemrelevanten und das ganze Land ausüben können.
Undsoweiter! Eben, wenn man sich darüber klar wird, das diese Organisationen genügend Zeit hatten alle Ebenen unseres Systems zu unterwandern und zu belauschen, erklärt sich so einiges was in den letzten Jahren vorgefallen ist.
Sprüche wie die von BR Maurer in den letzten Tagen:
"Nein wir haben keinen Kontakt mit dem amerikanischen Geheimdienst", sind höchstens noch rührend.
Klar, die schweizer Regierung hat vielleicht keinen Kontakt mit der NSA - aber die NSA hat schon lange Kontakt zu allen Geheimnissen und Geheimnissträgern dieses naiven Landes, das haben die bis jetzt nur noch nicht gewusst - wie die Deutschen auch nicht, wie's scheint!

Genau. Sehe ich auch so.
Die Banken waren und sind ein Überwachungsziel 1a. Vermutlich noch wichtiger als alle CH Politiker zusammen. Folge dem Geld...

Die US Botschaft in Bern ist etwa 500 Meter vom Bundeshaus und der Nationalbank entfernt. Die Bundeskanzlei, Bundesverwaltung für Wettbewerbskomission, Bundeshaus für Migration, SECO befinden sich alle in einem Umkreis der US- Botschaft. Auch viele Botschaften anderer Länder werden ziemlich sicher als Ziele angesehen.

Wie ich auf Google Maps sah, hat auch dieses US-Botschaftsgebäude Aufbauten auf ihren Dächern, wie in Berlin und Genf, wo phasengesteuerte Radar-Antennen versteckt sind. Damit können sie locker das ganze Areal gleichzeitig abhören. Zielpersonen können sie damit durchleuchten und sogar wie Röntgenaufnahmen abbilden. Oder jemanden unbemerkt den ganzen Tag verfolgen. Kein Witz.
http://www.fhr.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/systeme-fuer-sicherheit...
http://www.totalitaer.de/
Die Chinesische Botschaft in Bern sieht auch interessant aus. Die haben sehr spezielle Antennen auf dem Areal.
Es gibt schon die Möglichkeit sich zu schützen. Das kostet aber eine ganze Stange. Ich würde als Gegenmassnahme vergoldete Fenster montieren, die lassen die Abhör Frequenzen nicht durch. Ein Faraday’scher Stahlkäfig um das Gebäude aufbauen und Störantennen installieren. Sollte eigentlich funktionieren.
Es stellt sich natürlich die Frage, wie der Normalbürger sich schützen soll, oder ober es überhaupt soll. Ist nicht die Bekanntgabe der Überwachung, die von Insidern längst bekannt waren, ein übler Trick um die Menschen zu konditionieren?

Die Zentrale des NDB (Papiermühlestraße 20), und der Armee (Gebäude sieht aus wie ein Schweizerkreuz), ist etwas mehr als ein Kilometer von der US-Botschaft entfernt.

Das Lustige ist, hundert Meter neben dem Areal gibt es ein Hotel Ibis, wieder mit dem genau gleichen komischen Aufbau auf dem Dach, wenn ich mich nicht täusche.
Auch wenn der Hotel Aufbau sauber ist, ist so ein Hotel eine grosse Gefahr, so nahe neben diesen strategisch wichtigen Gebäude.
Unmittelbar gegenüber gibt es Privathäuser.
Da stellt sich jetzt die Frage, welcher Geheimdienst sich dort in der Umgebung eingenistet hat.

Ich glaube, mehr muss man nicht mehr schreiben.

Trennlinie zwischen Gut und Böse im Wanken? Ich meine, für halbwegs aufgeklärte Zeitgenossen - äh - gab's diese Trennlinie eher schon vorher nicht...

Ein sehr langer und einschläfernder Text, von dem nur der letzte Abschnitt wichtig ist, falls jemand so lange lesen mag....

Freiheit ist nicht gratis, sie muss erkämpft werden.
Wo bleiben die Vorschläge des Autors, wie man vorgehen könnte?

Die Antworten sind nicht komplex und nicht technisch, sondern politisch!

Niemand hat nichts zu verbergen! Investigative Journalisten schon gar nicht. Politisch denkende Menschen sind genauso gefährdet wie handelnde Politiker. Schriftsteller ebenso wie die Laborchefs der Pharma`s. Ja selbst der kleine Mann hat manchmal Ideen. Durch Abhören, Mitsurfen und Screenshots`s hat man nun leichten Zugang zu solchen Informationen. Über Ziele die noch nicht genau definiert und noch nicht ausgegoren sind. Dadurch können Abwehrmassnahmen entwickelt werden, lange vor Veröffentlichung. Also Neues im Keim ersticken. Neues schon im Ansatz zerstören! Neues gar nicht aufkommen lassen! Eigentlich ist das schlimmer noch als Terrorismus der ja Gesellschaften eher zusammenschweisst. Es ist ein verbrecherischer Angriff auf die Demokratie. Wegbereiter war ja ein Intimsphärenknacker. Einer um die Bereitschaft der Bürger zu erlangen, uneingeschränkt in Privatsphären eindringen zu können. Host`s oder Server mit Unanständigem hätte man ja jederzeit abschalten können! Saubere Vor- Arbeit der Think-Tanks. Das Delikt, Beihilfe zur Gefährdung von Demokratien und der Staatsicherheit! Nun, das Herbstfest der Ahnungslosen geht weiter… denke ich….cathari

Eindringen in Privatsphären gleicht einem neuen“ Malleus Maleficarum“. Der Staat wird zur Bedrohung. Adolf hätte gejauchzt! Zum Glück war er noch nicht so weit!

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