Gefährliche No-Billag-Experimente
Regula Rytz, Nationalrätin (BE) und Co-Präsidentin der Grünen, verteidigt in einem Gastkommentar für die Medienwoche den öffentlich finanzierten Rundfunk.
Ein Ja zur neuen Medienabgabe am 14. Juni würde der SRG den Rücken stärken und den beiden Anti-Billag-Initiativen den Wind aus den Segeln nehmen. Für eine Entwarnung ist es allerdings noch zu früh, eine Aushöhlung des Service public droht weiterhin. Gleichzeitig hat die öffentliche Hand nur wenig Spielraum für wirksame medienpolitische Massnahmen.
Lesen Sie den ganzen Gastkommentar von Regula Rytz, Co-Präsidentin der Grünen, in der Medienwoche.

Regula Rytz verteidigt den öffentlich finanzierten Rundfunk (Bild:Medienwoche/zvg/Fabian Lütolf)
SRG: Nach Gebührenentscheid muss Progammrevision folgen!
Nach dem vernünftigen Gebührenentscheid im revidierten Radio- und Fernsehgesetz (RTVG) muss als zweiter Schritt die Überprüfung der SRF-Programme folgen. Es stellen sich insbesondere folgende Fragen:
1. Warum gehören das permanente Ausstrahlen von Kriminal-, Gewalt- oder Horrorfilmen und die Raser-Animation Formel-1 zum Service public?
2. Warum kann man die Ausstrahlung von Klamauk-Formaten (z. B. Reality-TV) und von seichten, synchronisierten US-Unterhaltungsfilmen nicht einfach den privaten Fernsehkanälen überlassen werden?
3. Warum gibt es keine Transparenz bei den Einschaltquoten für einzelne Sendungen? Wo liegt die Schmerzgrenze bei Sendungen für kleinste Minderheiten? Sollte man solche Minderheiteninteressen nicht besser durch Printmedien abdecken lassen?
4. Warum brauchen wir mehrere Vollprogramme von 6-24 Uhr? Könnte man nicht mehr Wiederholungen ausstrahlen?
Mit Sparmassnahmen an der richtigen Stelle könnten Gebühren gesenkt, die Werbefenster verkleinert oder mehr und bessere eigenständige Sendungen produziert werden.
"Human ist die Freiheit der Wahl." Dieser Grundsatz menschlicher Selbstgestaltung stammt von Adolf Portmann. Die Zwangsgebühr für eine Leistung, die zu beanspruchen oder abzulehnen einem jedem selber überlassen werden muss, ist ein Schlag ins Gesicht jedes freiheitlich denkenden Bürgers.
Wer hätte denn auch etwas Anderes von der Dame erwartet ? Sie kämpft ja schliesslich für ihre Clientele, den öffentlichen Dienst. Und da ist Alles, was möglicherweise 'Abbau' bedeuten könnte, Gift.
Mehr dazu wäre wohl bereits zuviel...
Es gibt auch den Fall meiner Bekannten in Adelboden. Sie hat nicht viel Geld um zu leben. Sie hört Radio, hatte aber bisher keinen PC oder Radio besessen. Sie muss nach der Annahme der neuen Mediengebühr viel mehr bezahlen, also eine Steuer für etwas das sie nicht benutzt.