Thurgauer Kunststücke
Die Protagonisten streiten sich teils miteinander, teils gegeneinander über den Erweiterungsbau des Kunstmuseums Thurgau in der Kartause Ittingen und einen neuen Ort der Künste in Kreuzlingen. Wie immer das Gerangel endet, wirft es auf die Förderung und Vermittlung der Kunst einen Schatten, der noch lange für ein getrübtes Klima mit kalten Winden sorgen wird. Ausgerechnet jene Kreise, die sich für die Entfaltung der Kunst zu engagieren meinen, spielen jenen in die Hände, denen die Kultur schon immer entbehrlich und keiner staatlichen Unterstützung würdig war.
Juristisch auf Schleuderkurs
Das Kunststück, mit dem bis vor Kurzem unbestrittenen Erweiterungsbau des kantonalen Kunstmuseums Zwietracht zu säen, gelang dem Regierungsrat paradoxerweise durch die unkritische Bereitschaft, einen Konflikt mit der Kartause Ittingen zu vermeiden. Sie wollte die ihr gehörenden Museumsräume einfachheitshalber mit der Hausarchitektin vergrössern, was jedoch gegen die Bestimmungen über das öffentliche Beschaffungswesen verstiess.
Anstatt die Kartause energisch auf den Rechtsweg zu zwingen, schloss sich der Regierungsrat dem ausschreibungslosen Holperkurs an. Er machte die Rechnung ohne einige im Bauwesen bewanderte Politiker, unter deren belehrendem Druck er im wahrsten Sinne des Wortes eine Rechtswendung vollzog und das Erweiterungsprojekt stoppte, um es - was zwischenzeitlich geschah - juristisch nach bestem Wissen und Gewissen wasserdicht abzusichern.
Schweres Geschütz gegen die Regierung
Doch der Regierungsrat konnte das Kunstmuseum politisch noch nicht in trockene Tücher bringen. Zum Thema für hitzige Debatten geworden, war es dem Think Tank Thurgau (TTT) willkommener Anlass, alte und längst erledigt geglaubte Postulate als schweres Geschütz gegen das Kunstmuseum und den Regierungsrat aufzufahren.
Der TTT will den Erweiterungsbau als Fehlinvestition verhindern und die veranschlagten 15 Mio Franken fürs ländlich gelegene Museum ins als urban etikettierte Kreuzlingen umgelenkt wissen, um dort einen multimedialen Kulturcluster zu errichten. Einige Kreuzlinger Kantonsräte sind von diesem Vorhaben lokalpatriotisch begeistert, anderen gefällt es als Sack, um ihn anstelle des Esels schlagen zu können, mit dem der das Kunstmuseum konfus steuernde Regierungsrat gemeint ist.
Als Pikanterie an diesem Theater darf erwähnt werden, dass der Kanton zu den Mitbegründern und Finanzierern des für thurgauische Zukunftsfragen zuständigen TTT gehört und statutarisch einen Sitz im Stiftungsrat einnimmt.
Unklare Fronten
Als wäre die Situation nicht schon unübersichtlich genug, trägt der Kreuzlinger Stadtrat die Ideen des Kulturclusters halblustig mit, befördert aber gleichzeitig und etwas temperamentvoller als Alternative ein Kulturzentrum, das auf Bestehendem aufbaut und als weniger ambitiös erscheint.
Die Wirrnisse in der Sache spiegeln sich in den Begriffen, die mit Kunstmuseum, Kulturcluster und Kulturzentrum leicht zu verwechseln sind und in der wogenden Kontroverse nicht mit letzter Genauigkeit enträtseln lassen, wer bereits entschieden oder noch schwankend wofür oder wogegen ist.
Halbheiten statt Wahrheiten
Auch dafür muss sich der Regierungsrat an der eigenen Nase nehmen. Einerseits kämpft er für die Erweiterung des Kunstmuseums in der Kartause Ittingen, anderseits versprach er Kreuzlingen für allfällig neue Kulturraum-Projekte den finanziellen Segen. Das war zu hastig und könnte ihn zum Gefangenen der Kunst machen, es allen recht zu tun.
Weder der Cluster noch das Zentrum zeichnen sich durch jene Reife aus, die ein finanzielles Angebot auch nur annähernd rechtfertigen würde. Klar und klug wäre es gewesen, vom TTT und von Kreuzlingen eine eindeutige Festlegung auf ein einziges Projekt zu verlangen und dann auf einer bis ins Detail stimmigen Planung zu beharren.
Ein solides Kulturmanagement hätte sich auch deshalb aufgedrängt, weil sich der Kanton ein Sparprogramm verordnen musste und selbst bei sprudelnden Einnahmen ausserstande ist, sowohl die dringend notwendige Entwicklung des Kunstmuseums als auch zusätzliche Kunstaktivitäten in Kreuzlingen mit der gebotenen Kraft zu finanzieren. Es würde bei Halbheiten bleiben.
Fahrt ins Blaue
Diese wenig erfreuliche Perspektive wurde in der öffentlichen Diskussion nie verhandelt. Dazu passt das Versäumnis, kulturelle Konzepte zu erörtern, um die Ausstrahlung des Kunstmuseums zu verstärken und das Mehr an Kultur in Kreuzlingen in Qualität zu verwandeln. Weil es die schönen Träume stören könnte, werden Fragen nach den jährlichen Betriebskosten als geistlos bünzlig gar nicht erst aufgeworfen.
Entscheid mit Magenschmerzen
Wenn der Grosse Rat des Kantons Thurgau am 4. Dezember über die Zukunft des Kunstmuseums entscheidet, wird das Auslöffeln der von der Regierung, der Stadt Kreuzlingen und vom TTT eingebrockten Kultursuppe kein Festessen. Unter Magenbeschmerzen werden jene leiden, denen die Kunst ehrlich eine wichtige Angelegenheit ist.
Und dieses Affentheater bezahlen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.
Der Brigger redete schon drei Monate nicht mehr mit dem Meichtry weil der behauptete ihm den Schieber umgestellt und dadurch das ganze Wasser abgegraben habe. Der Brigger wollte Gott sei Zeuge, davon nichts wissen und fühlte sich gekränkt. Miserable Stimmung im Dorf. Der Dorfpfarrer, herbeigerufen durch die Marie- Theres versuchte zu schlichten. Da kam unerwartet der Bürgermeister dazu und meldete, gestern habe ein Ausserschweizer ihn angerufen und ihm mitgeteilt, er habe vom diesem Streit per Zufall gehört. Seine Tante die Müäma Hermine habe ihn angerufen und ihm von der schlechten Stimmung im Dorf erzählt. Da habe er sich erinnert dass er nach enere Üslaffertae ö bizji später üfgibrochu si, appa am Fifi und obena von Brentjong eine Touristenfamilie mit drei Kindern, es Meitji und zwei Büebo gesehen habe die an den Schiebern rumgespielten. Diese Meldung brachte umgehend den Dorfrieden zurück.....wünscht cathari