Wir trauern um Hans Moser

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Wir trauern um Hans Moser

Von Journal21, 12.01.2015

Unser Lateinamerika-Korrespondent Hans Moser ist am vergangenen Dienstag völlig unerwartet in Buenos Aires gestorben.

Seinen letzten Artikel schrieb er kurz vor Weihnachten. Es ging um die überraschende Annäherung zwischen den USA und Kuba. Hans Moser sprach vom "Anfang vom Ende einer ebenso innigen wie absurden Feindschaft". 

Journal21 gibt es seit September 2010. Schon ganz am Anfang ist Hans Moser zu uns gestossen. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Journalist, er war auch ein Vielschreiber. Und er arbeitete schnell. Hatten wir ein Thema besprochen, zwei, drei Stunden später war der Artikel da. Er hatte eine Nase für wichtige Themen und konnte diese allgemeinverständlich und attraktiv darstellen. Es besass eine der höchsten Eigenschaften, die Journalisten besessen können: Er hatte journalistisches Feuer in sich, er konnte begeistern. 

Journal21 verliert mit dem Tod von Hans Moser nicht nur einen hervorragenden Lateinamerika-Kenner, sondern auch einen Freund. Für die Dienstredaktoren war es eine Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten. Seine Texte waren geschliffen, jedes Komma und jeder Zwischentitel sass. Nicht alle Manuskripte sehen so aus wie jene von Hans Moser. Oft war er an unseren Meetings in Zürich dabei. Er hatte Witz und Humor und er konnte erzählen und erzählen.

Hans war fast 40 Jahre Mitarbeiter des Tages-Anzeigers, unter anderem als Redaktor im Inland- und im Auslandressort sowie auf der Hintergrundseite. 1986 bis 1993 lebte er als Italien-Korrespondent in Rom und betreute von dort aus zwischen 1990 und 1993 auch die Staaten des ehemaligen Jugoslawien sowie Albanien. 

2001 wechselte er als Lateinamerika-Korrespondent von Zürich nach Buenos Aires. Nach seiner Frühpensionierung 2008 blieb er in der argentinischen Hauptstadt. Immer wieder zog es ihn in den Norden Brasiliens, wo er in Recife ein soziales Projekt unterstützte.

Hans, Du fehlst uns.

(hh)

Mit Überraschung, Betroffenheit und Trauer habe ich soeben die Nachricht von Hans Mosers Tod gelesen. Er wird mir in guter Erinnerung bleiben als ebenso kompetenter wie gelassener und witziger Kollege, der (damals auf der Tagi-Redaktion) das Arbeitsklima positiv beeinflusste und jüngere Journalisten jederzeit mit Rat und Tat unterstützte. Mein herzliches Beileid allen Verwandten und Bekannten des Verstorbenen. Niklaus Ramseyer

oh das tut mir leid. ein lieber schulkollege. RIP hans

Was lese ich da. Bin fassungslos und traurig zugleich...Giovanni Moser. So durfte auch ich ihn nennen, als ich ihn und seine Kinder im November 2001 in Buenos Aires zu einem café traf. Mitten im Chaos und dem Staatsbankrott Argentiniens war er voller Tatendrang und alegría. Dass er - der gestandene Journalist - sich Zeit nahm für mich, die mal zuvor eine 1Monats-nobody-Praktikantin im TA-Auslandressort gewesen war, war typisch für ihn. En fin…mi más profundo sentimiento seinen Kindern, seiner Familie, seinen engsten Freunden. Saludos, Karina.

Leider kannte ich Hans Moser nicht persönlich ... - aber ich stimme mit Heiner Hug durchaus darin überein, dass seine Artikel allesamt 1a-Klasse waren!
Auch ich werde seine kompetente Schriebe und seinen feinen Humor echt vermissen ... - und erlaube mir deshalb ebenfalls zu sagen: "Hans Du fehlst uns, RIP!".
Freundlicher, aber trauriger Gruss aus dem fernen China,
HansPeter Lechner.

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