“Was ist mit der Buchbranchen-Jobbörse passiert?”

von Leander Wattig am 16. Mai 2012

Manche von Euch werden sich vielleicht schon gewundert haben, dass die Buchbranchen-Jobbörse nicht zu erreichen ist. Kurz gesagt: Ich habe sie aus dem Netz genommen.

Zum Hintergrund: Von Beginn an gab es vereinzelt Menschen, die mich dafür kritisiert haben, dass ich eine solche Plattform kostenlos anbiete. Warum? Weil ich damit anderen Akteuren Umsätze wegnähme. “Warum wollen sie denn XY aktiv schaden?”, wurde da gefragt. Das erschien mir immer merkwürdig, weil es der Logik von Aussagen wie der folgt, welche mir vor kurzem begegnet ist: Da hieß es, Wikipedia sei verwerflich, da es Verlagen ja Umsätze wegnähme, weil die mit vergleichbaren Bezahl-Angeboten kein Geld mehr verdienen könnten. Ehrlich gesagt erschließt sich mir eine solche Denkweise nicht wirklich. So gesehen wäre jede Art von Gratis-Inhalt im Internet zu verurteilen.

Mit einer ähnlichen Begründung wurde mir nun erstmals auch konkret eine Abmahnung angekündigt von jemand, der sich als Wettbewerber bedroht zu fühlen scheint. Rein inhaltlich bzw. rechtlich mache ich mir da wenig Sorgen. Ich habe aber schlicht keine Lust, mich mit sowas auseinanderzusetzen.

Ich habe die Jobbörse aus gutem Willen und als Ergänzung zu ‘Ich mach was mit Büchern’ gestartet. Sie sollte Nachwuchsmenschen und Unternehmen helfen, ohne großen Aufwand zueinander zu finden. Das hat sie ja auch seit 1,5 Jahren vortrefflich geleistet. In den letzten Wochen hat sie sogar nochmal zusätzlich an Fahrt aufgenommen und wurde von allen Parteien sehr stark genutzt.

Ich habe nicht einen Cent verdient mit der Jobbörse und wollte das auch gar nicht. Profitiert habe ich natürlich von der Aufmerksamkeit, die ich durch eine Menge vorab und währenddessen investierte Zeit erzeugt habe. Gelernt habe ich durch den Betrieb der Plattform auch viel – u.a. dass man angesichts der Qualität der bestehenden Angebote sogar als Einzelner mit ein bisschen Open-Source-Software viel bewirken kann. Das Ganze ist jedoch ein absolutes Neben-Projekt von mir und ich habe weder Zeit noch Lust, mir hier juristische Scharmützel liefern zu müssen.

Daher bleibt mir erstmal nur, Euch auf andere Job-Seiten hinzuweisen und Euch viel Glück und Erfolg zu wünschen! :)

  • Mika

    Warum solltest du denn aufhören müssen?  Ich glaube immernoch, dass hier alles rechtlich einwandfrei ist. 

  • Helen

    Und sie haben erreicht, was sie wollten. Unglaublich. Ich habe mir gewünscht, dass ich deine Site früher gekannt hätte, sie war super!!! Ich würde mich sehr freuen, wenn du sie wieder aufnehmen würdest ^^

  • http://www.facebook.com/profile.php?id=218600390 Susanne Strube

    Ein großes Lob an dich für diese wunderbare Plattform! Ich kann mich nur anschließen: Würde mich sehr freuen, wenn du die Jobbörse wieder aufnehmen könntest!

  • http://leanderwattig.de Leander Wattig

    Danke nochmal für Eure Unterstützung! Geld für den Anwalt ist nicht das Problem, sondern die notwendige Zeit, um sowas auszufechten. Seid mir nicht böse, wenn ich die aktuell nicht aufbringen will/kann.

  • OJ

    Ich muss sagen, dass ich die Jobbörse auf deiner Seite am übersichtlichsten fand und mich dort am besten zurecht gefunden habe!! Deswegen war ich auch sehr verwundert, als sie auf einmal nicht mehr da war. Aber leider gibt es immer solche Leute, die sich gegen etwas Besseres wehren. SCHADE!!!

  • Lena

    *fassungslos*
    für eine abmahnung gibt es doch gar keine rechtiche grundlage!?!

  • Pingback: Nischen-Jobbörse weg gemobbt – Was mit Büchern | Online-Recruiting.net

  • Pingback: Wenn Jobbörsen einen kleinen Mitwerber mundtot machen wollen: Abgemahnt wegen zu viel Erfolg | Berufebilder by Simone Janson

  • http://clausfberthold.de/ Claus F. Berthold

    Traurige Geschichte möchte ich sagen, was soll sowas. Eine kleine feine Anwendung für eine Branche war das. Ich habe immer nur interessiert mitgelesen, einfach weil ich die Idee der Jobbörse mochte.
    Vielleicht ergibt sich ja irgendwann wieder mehr Zeit um den Ansatz weiter zu verfolgen. Muskeln spielen lassen ist einfach nur peinlich, aber verständlich sich mit sowas nicht auseinander zu setzen.

  • Pingback: Wenn Jobbörsen einen kleinen Mitwerber mundtot machen wollen: Abgemahnt wegen zu viel Erfolg | Berufebilder by Simone Janson

vorheriger Beitrag:

nachfolgender Beitrag:

blogoscoop