"Schule der Alm"

Wir suchen Freiwillige, die unsere einzigartigen Almen und Bergwiesen pflegen

Was wollen wir eigentlich? Milch, die billiger ist als Mineralwasser oder blumenübersähte Bergwiesen und Almen? Entweder oder. Beides zusammen geht nicht. Und: wenn wir jetzt nichts tun für unser kulturelles Erbe müssen wir erst gar nicht mehr anfangen.

Es dürfte sich noch nicht wirklich herumgesprochen haben: Unsere Almen und die blumenübersähten Bergwiesen sind in Gefahr für immer zu verschwinden. Die industrielle Landwirtschaft macht derzeit vor unser aller Augen auch die Tiroler Bergbauern fertig. Die können ganz einfach nicht mithalten mit den Dumping-Preisen der mechanisiert-chemischen Landwirtschaft. Das Resultat: schon seit Jahren wachsen immer mehr Almen auf immer zu und die Bergmähder verbuschen und verschwinden gänzlich. Denn die Bergbauern haben meist nicht mehr die nötige Zeit, diese Arbeiten zu tun. Sie sind mit ihrem Überlebenskampf beschäftigt. Was das für unseren Tourismus bedeutet brauch ich ja hier nicht auszuführen.


 Reden ist Silber, Tun ist Gold


Wenn ich mir die Zeitungen und die Sozialen Medien so durchschaue stelle ich immer wieder fest: die Bergbauern haben viele Sympatisanten. Ihre harte Arbeit wird verbal stets in höchsten Tönen gelobt. Wenn’s dann aber im Supermarkt um’s Einkaufen geht, dann greift man doch lieber zu den verheerend

(c) Erik Nussbaum

(c) Erik Nussbaum

billigen Produkten aus chemisch-industriell-tierquälerischer „Land“-Wirtschaft. Und schlägt mit jedem Kauf einen neuen Nagel in den Sarg unserer Berglandwirtschaft.

Wir alle wissen also um die Probleme der Bergbauern. Wenn’s dann auch noch darum geht, aktiv zu helfen, ihnen unter die Arme zu greifen, schaut’s schon gänzlich anders aus. Leute, es genügt nicht, den Bergbauern auf Facebook ein ‚gefällt mir‘ zu gewähren. Wir alle sind jetzt gefordert, etwas zu TUN.


 Die Zivilgesellschaft ist gefordert


Ein Verweis auf die Politik ist nicht nur in Österreich hanebüchen. Seit Jahrzehnten fördert die unsägliche Landwirtschaftspolitik der EU die industrielle Landwirtschaft mit all ihren negativen Nebenwirkungen. Masse statt Klasse ist die Devise. Und in Österreich? Da werden die Bewirtschaftungsprämien für Bergbauern ständig gesenkt. „Wir haben ja kein Geld“ lassen die Herrschaften Politiker_innen aus Innsbruck und Wien hart arbeitende Bergbauern kurz angebunden wissen. (Dass dieselben Herrschaften Geld mit beiden Händen zum Fenster hinauswerfen ist eine Tatsache, auf die ich hier nicht eingehen will. Aber wir alle wissen das ja zur Genüge.)

Von der Politik ist – wie üblich – nichts, aber schon gar nichts zu erwarten. Wenn wir nun als Zivilgesellschaft nicht wollen, dass unsere Berglandwirtschaft völlig kollabiert, müssen wir etwas TUN. Einerseits können wir Lebensmittel kaufen, die von Bergbauern hergestellt werden. (BIO-vom-Berg beispielsweise vertreibt solche Produkte. Ich kann diese nur wärmstens empfehlen.) Andererseits sollten wir aber auch unsere Ärmel hinaufkrempeln und zur Tat schreiten.


 Werdet Volontär bei der Erhaltung unseres kulturellen Erbes


Ich mache euch ein Angebot: gemeinsam mit einigen Freunden im Valsertal (das letzte linksseitige Tal vor dem Brenner) habe ich eine ‚Schule der Alm‘ ins Leben gerufen. Wir wollen Menschen motivieren, mitzuhelfen, unser kulturelles Erbe namens Alm und Bergmahd zu erhalten. Und damit unseren Bergbauern unter die Arme greifen, die es ganz einfach zeitlich nicht mehr schaffen, steile Hänge und abgelegene Almen zu bewirtschaften. Sie sind zum Großteil in einen Überlebenskampf verstrickt, den ich keiner Berufsgruppe auch nur im geringsten gönne.


 Grundkurse zur Pflege von Bergmahd und Alm


Wir haben ein Kursprogramm erstellt, das die wichtigsten Tätigkeiten auf Bergwiesen und Almen lehrt und vermittelt. Das Sensenmähen in steilem Gelände und das Heumachen sind sozusagen die Grundlage dafür, unser kulturelles Erbe zu erhalten. Weitere handwerkliche Fähigkeiten, die im Rahmen der Schule der Alm vermittelt werden:

Heuen am Bergmahd

  • Zäune machen, Holzarbeiten;
  • Ziegen melken und pflegen;
  • Waale (Bewässerungskanäle im Berggebiet) pflegen;
  • Kräuter und Pilze suchen und auf dem Holzherd verkochen;
  • Dachdecken mit Lärchenschindeln;
  • Wege errichten und erhalten;

 


Weitere Informationen:

Wer sich für dieses Volontärs-Programm zur Erhaltung von Berwiesen und Almen interessiert kann sich auf folgenden Kanälen genauer informieren:

Einen kleinen Überblick über die Landschaft, die Bergwiesen und die Almen soll diese 8 Minuten dauernde Vorstellung sein: Trailer

Die Ausgabe unseres Vereinsmagazins BEISSWURM auf issuu

Die Ausgabe auf pdf

Blogeintrag auf Tirol isch toll

Informationen über den Verein „Schule der Alm“ und Statuten

Anfragen und Anmeldungen zu den Kursen:

Einfach ein eMail an schulederalm@gmail.com schicken. Wir melden uns unverzüglich.

Alle Bilder, wenn nicht anders gekennzeichnet, von Werner Kräutler