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Die Zusammenfassung einer größer angelegten Untersuchung ist notwendig, aber durchaus nicht einfach. Wer noch einmal auf wenigen Seiten sagen muß, was er auf gut 130 Seiten beschrieben hat, gerät in Gefahr, komplexe Probleme zu vereinfachen. Fassen wir trotzdem zusammen:
Wir haben gesehen, daß Karl Kraus schon relativ früh die Verbindungen zu seinem jüdischen Herkunftsmilieu abbrach und zunächst vehement für die Assimilation eintrat. Seine Vorstellungen von der Assimilation unterschieden sich dabei radikal von jenen des jüdischen Bürger-tums, das sich von den jüdischen Traditionen weitgehend gelöst und wesentlichen Anteil an der Modernisierung in Österreich hatte. Für den jungen Satiriker waren schon bald nicht mehr die orthodoxen Juden die Verhinderer der Assimilation, sondern die verwestlichten Juden in Presse, Handel, Börse und Finanzwesen. Seine Angriffe auf dieses Judentum in den folgenden Jahren sind aber nicht nur durch sein Assimilationsstreben motiviert, sondern vor allem durch seinen Kampf gegen die Korruption, die auch oder gerade vor jüdischen Vergehen nicht halt-machte. Kraus erweist sich schon in dieser Phase seines Schreibens als unbestechlicher, kompromißloser Autor, der keine falsche Rücksichtnahme duldet. Diese Kompromißlosigkeit bekommen besonders jüdische Journalisten und Geschäftsleute zu spüren. Kraus ist von ihrem Streben nach sozialer Anerkennung und ihrer Geschäftstüchtigkeit angewidert. Sein Bild von den Juden mag durch persönliche Erfahrungen geprägt worden sein, entscheidenden Einfluß scheint aber der judenfeindliche Diskurs der antiliberalen und antikapitalistischen Strömungen ausgeübt zu haben. Kritik an Liberalismus und Kapitalismus wurde schließlich in allen Lagern judenfeindlich gestaltet.
Auch für Kraus waren Liberalismus und Kapitalismus und insbesondere die Presse jüdisch besetzt. Er hat diese Gleichsetzungen nicht rational reflektiert und sich niemals um die sozialen oder geistesgeschichtlichen Voraussetzungen für das moderne Judentum gekümmert. Sein unbedingtes moralisches Urteil wollte oder konnte er nicht durch historische Erkenntnisse relativieren.
Kraus hebt sich allerdings ganz entscheidend von den Antisemiten jener Zeit ab. Seine Juden-feindschaft folgt ernsten sittlichen Motiven und äußert sich in der Folge kulturkritisch. Im Gegensatz dazu appellierte der politische Antisemitismus eines Lueger oder Schönerer an die Ängste der kleinen Händler und Gewerbeleute und forderte politische Maßnahmen gegen die Juden. Kraus verfolgte mit seinen Polemiken und Satiren keine politischen Ziele. Es ging ihm und die Darstellung einer kulturellen Erscheinung, die er als jüdisch identifizierte. Die Judenfrage" verstand er in der kulturkritischen Periode, in der die irritierendsten Äußerungen über das Judentum fielen, als geistig-kulturelles Problem. Der Schlüssel für das Verständnis seiner Aussagen zum Judentum liegt deshalb in seiner Kulturkritik. Kraus stand der Fortschritts-gläubigkeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der Tendenz zur Säkularisierung äußerst skeptisch gegenüber. Er witterte eine Verflachung des Geisteslebens und sah die moderne Welt von materialistischen Interessen beherrscht. Die Schuld an dieser Entwicklung trug für ihn vor allem die Presse, die seiner Meinung nach für eine Inflation der Meinungen sorgte und den Menschen das Denken abnahm.
Diese für ihn so negativen kulturellen Tendenzen identifizierte er von Beginn an mit dem modernen Judentum. Er griff dabei auf die lange Tradition konservativer Kulturkritik zurück, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts den Fortschritt mit dem Judentum gleichsetzte. Kulturkritiker wie Langbehn oder Lagarde mögen dabei nicht direkten Einfluß auf Kraus gehabt haben, ihre allgemeine Wirkung auf die Zeit mag ihn aber indirekt beeinflußt haben. Nachweis-bare Bezüge gibt es dafür zu Chamberlain und Weininger. Von ihnen übernahm Kraus die Vorstellung einer jüdischen Geisteshaltung, die mit Materialismus und Unmoral gleichgesetzt wurde. Das Jüdische" wurde für Kraus zum Symbol für eine traditionslose, fortschrittsgläubige, rein rationalistische Gesinnung, der inneres Erleben und religiöses Gefühl nicht mehr zugänglich war.
Kraus erkannte damit zweifellos eine wichtige Entwicklung des europäischen Geisteslebens, das in dieser Zeit durch eine Lösung von den traditionellen Werten bestimmt war. Er erkannte aber nicht, daß diese Entwicklung auch ohne das Wirken von Juden stattgefunden hätte. Er war zu sehr in den judenfeindlichen Diskurs dieser Kultur verstrickt, um auf die gängigen anti-jüdischen Klischees zu verzichten.
Dieses Defizit seiner Kulturkritik wird durch seine literarischen Verfahrensweisen bestätigt. Seine mit mythologischen und literarischen Archetypen aufgeladene Sprache verdeutlicht zwar den abstrakten Charakter seiner Kritik am Judentum, bedient sich aber mitunter gängiger antisemitischer Stereotype. Mit der Verwendung antisemitischer Motive wie der Kreuzigung mag eine Erhöhung der literarischen Aussagekraft beabsichtigt gewesen sein, ihre Wirkung bleibt aber dumpf. Seine Neigung, negative kulturelle Tendenzen als jüdische Erscheinungen darzustellen, bleibt problematisch, zumal seine Sichtweise bis zu einem gewissen Grad von antijüdischen Ressentiments bestimmt ist.
Bei aller Problematik der Krausschen Darstellung des Judentums muß der Unterschied zwischen judenfeindlicher Kulturkritik und antisemitischer Politik betont werden. Während Kraus kulturelle Phänomene aufzuzeigen versuchte, übten sich demagogische Politiker in ein-fachen Schuldzuweisungen. Die abstrakte Idee" eines Judentums, die Kraus mit literarischen Mitteln darstellen wollte, (was nicht immer gelang), blieb für die Antisemiten unzugänglich, weil sie für ihre Politik nicht brauchbar war. Daß Kraus dennoch von den Antisemiten vereinnahmt wurde, wie ein Artikel des Völkischen Beobachters vom 24. November 1938 beweist, liegt an der willkürlichen und primitiven Vorgehensweise der Nazis und nicht an Kraus Darstellung des Jüdischen bzw. seinem Kampf gegen Juden wie Imre Békessy, Stefan Großmann oder Felix Salten. Dort heißt es unter anderem, daß Kraus der [ ¼ ] größte antisemitische Jude [ war] , der in Wien lebte" .
Freilich kann man darüber streiten, welche Rolle der judenfeindlichen Kulturkritik bei der Ausbildung des modernen Antisemitismus zukam. Die Judenfeindschaft des 19. Jahrhunderts war sicherlich Voraussetzung für den Antisemitismus des 20. Jahrhunderts. Man muß dennoch mit Urteilen vorsichtig sein. Es liegen Abgründe zwischen der judenfeinlichen Kulturkritik und dem mörderischen Antisemitismus der Nationalsozialisten.
Kraus hatte weder mit dem christlichsozialen, dem alldeutschen noch dem nationalsozialistischen Antisemitismus etwas gemeinsam. Seine Texte leisten aber einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Judenfeindschaft im deutschsprachigen Raum. Sie geben Auskunft über eine geistesgeschichtliche Tradition, der sich auch Intellektuelle höchsten Ranges nicht entziehen konnten.
Literaturverzeichnis
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