STUTTGART / MÜNCHEN (BLK) - Der deutsch-polnische Schriftsteller Artur Becker erhält den mit 15.000 Euro dotierten Adelbert-von-Chamisso-Preis 2009. Die Auszeichnung für deutsch schreibende Autoren nichtdeutscher Muttersprache wird dem 1968 in Bartoszyce (Masuren) geborenen Schriftsteller am 5. März in München verliehen, teilte die Robert Bosch Stiftung am Dienstag in Stuttgart mit. Becker kam 1985 nach Deutschland, er lebt und arbeitet in Verden (Niedersachsen).
Becker erhalte den Preis für sein Gesamtwerk: Romane, Erzählungen und Lyrik, die seine Verbundenheit mit dem polnischen und deutschen Kulturraum „in poetisch eindruckvoller Weise“ bekräftige. „Sein neuester Roman ‚Wodka und Messer. Lied vom Ertrinken’ ist ein von barocker Opulenz und Farbigkeit überbordendes, eindrucksvolles Sprachdenkmal“, urteilte die Jury.
Zwei Förderpreise und jeweils 7.000 Euro gehen an die 1963 in Bulgarien geborene Berliner Lyrikerin Tzveta Sofronieva und die gebürtige Argentinierin Maria Cecilia Barbetta, die seit 2005 ebenfalls in Berlin lebt. Sofronieva erhält den Chamisso-Preis für die Gedichte ihres Bandes „Eine Handvoll Wasser“, Barbetta für ihren Debütroman „Änderungsschneiderei Los Milagros“, der zu „sprachspielerischen Entdeckungen“ anrege.
Mit dem Preis erinnert die Stiftung an den Schriftsteller und Naturforscher Adelbert von Chamisso (1781-1838). Er wurde in Frankreich geboren und zog in den Wirren der Französischen Revolution nach Berlin. Von hier unternahm er seine Weltreisen und wurde gleichzeitig zu einem bedeutenden deutschsprachigen Schriftsteller („Peter Schlemihls wundersame Geschichte“). (dpa/jud)
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