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Informationen zu Multimedia und Gruppenblog der Studenten von der RFH Köln

Westaflex auf dem Weg zu Enterprise 2.0

Wer mich in Twitter verfolgt, der wird in den letzten Tagen ein paar Diskussionen und Tweets zwischen mir und Westaflex verfolgen können.

Die Firma Westerflex ist ein deutscher Haustechnik-Hersteller u.a. für Wellrohre und Schalldämpfer mit Stammsitz in Gütersloh. Westaflex beschäftigt international 2.700 Mitarbeiter und wird geführt von den Zwillingsbrüdern Jan und Peter Westerbarkey.

Jan Westerbarkey ist der CEO und nutzt das Internet und Web 2.0 mit hoher Intensität für sich und sein Unternehmen. In seinem Twitterprofil steht: [Read more]

Die Zeitansage im Deutschen Festnetz

Die Zeitansage im Deutschen Festnetz hat im Zeitalter des Internet eigentlich keine wirkliche Existenzberechtigung. Heute habe ich die aktuell noch gültige Rufnummer (030 2 555 555 7) in Berlin im deutschen Festnetz ausprobiert. Dank Flatrate zum Nulltarif.

Bild von http://flickr.com/photos/fabiolarebello/206950948/

Bild von http://flickr.com/photos/fabiolarebello/206950948/

Nach 2 Minuten 30 Sekunden wurde der folgende Text angesagt:

“schreiben Sie es sich besser auf, sonst wissen Sie Morgen wieder nicht die Zeit”

Ich habe etwas die langweilige Ansage zusammengekürzt und mit etwas Funkymusic unterlegt.

Bitte hier zum anhören:

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Wer sich sowas ausdenkt?

Podcast der Vorlesung Multimedia vom 24.09.2008

Hier gibt es den gewünschten Podcast zur Vorlesung.

Wer so nett bittet, soll den Podcast von Heute auch bekommen:

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Den Podcast in Itunes abonieren.

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Habe so ein bisschen in der Historie meiner Podcast gewühlt und dazu noch folgende Links anzubieten:

Am Ende des Sommersemesters 2006 habe ich eine Übersicht aller Podcasts des Semester hier verlinkt

Und weil es in diesem Sommer 2006 so viel auf die Ohren gab, habe ich eine Podcastumfrage unter den Studenten erstellt.

Etwas cooler ist der Podcast des folgenden Semesters gewesen.

Und was mir viel Spaß gemacht hat, war der Klausurtipp Wintersemester 2006/2007 für Insider beim Tellerrand-Podcast.

Podcast zum Thema Bildung in Second Life

Ein Podcast-Projekt am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main beschäftigt sich in der aktuellen Folge 20 mit dem Thema “Bildung in Second Life“. Es wurden 4 Fachinterviews geführt.

Interessant gemacht und informativ umgesetzt.

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Deutschlandfunk – Campus & Karriere – Zukunft digitaler Campus

Leider keiner der guten Radioberichte im Deutschlandfunk. Thema: Vorlesung in der virtuelle Welt.

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Schade, denn die Journalistin hatte in den Vorgesprächen einen vordergründig objektives Interesse an der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit virtuellen Welten im Einsatz mit der universitären Lehre gezeigt. Allerdings wurden im fertigen Bericht alle aufgenommenen O-Töne so geschnitten, dass es mehr um einen negativ kritischen Bericht handelt. Und das Patrik Honneker von der Uni Köln nur kompetenzleere Ausflüchte verwendet, zeigt wie die vergangene negative SL-Presse noch die Meinungsbildung dominiert.

“Second Life ist sehr stark kommerzialisiert worden, es ist teilweise missbraucht worden, auch in den Bereichen der Pädophilie, d. h. das Image, das man mit Second Life hat, am Anfang war es sehr innovativ, entspricht heutzutage nicht mehr ganz dem, was wir gerne haben.”

Ob der Uni Köln das klassische World Wide Web auch nicht dem entspricht, was sie gerne gehabt hätten? Denn das ist doch erst richtig kommerzialisiert und dort sind mehr Pädokriminelle unterwegs als sonst Nirgendwo!

Das ist leider wieder ein Beweis, dass die klassischen Medien komplexe Zusammenhänge – insbesondere im Zusammenhang mit Second Life, nur reduziert und möglichst Populistisch darstellen wollen oder können.

Anfrage und Informationen zu Second Life in der Lehre

Mich erreichen immer mehr Anfragen von Studenten die sich mit Web2.0, Social Web und oder Second Life beschäftigen.
Als großer Freund der Creative Commons verweise ich immer erst alle Anfragenden auf diese Forderungen zur Ergebnisveröffentlichung.

Aktuell hat mich eine Gruppe von Studierenden der Wirtschaftsuniversität Wien kontaktiert. Die befassen sich sich im Rahmen einer Wirtschaftsinformatikvorlesung bei Herrn Prof. Neumann, mit der virtuellen 3D-Welt Second Life primär damit, wie weit die Integration von Second Life in die Lehre bereits erfolgte.

Das Interview wurde in Skpe geführt und ist hier

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schon mal zum nachhören. Die Arbeitsergebnisse werden wohl im Juli 2007 hier zu lesen sein.

Vorlesung in Second Life zum Thema Reiner Calmund

Am 17. Mai 2007 wurde in der virtuellen Rheinischen Fachhochschule eine Vorlesung gehalten. Anwesend waren Studenten, Gasthörer und Presse. Es referierte Mario Di Ninni von der Agentur Breitbandevent GmbH zu der aktuellen Second Life Präsenz von Reiner Calmund.

In dem Multimedia-Wiki ist bereits eine Mitschrift entstanden.

Hier der komplete Audiomitschnitt zum Nachhören:

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Am 17. Mai hatte die RFH Köln Inworld zu einer Second-Live Vorlesung geladen. Auf dem Programm stand ein hochaktuelles Thema: Reiner Calmund in Second Life. Denn am neunten Mai eröffnete „Calli Island“ seine Pforten, eine für Fußball-Freunde und natürlich Reiner Calmund konzipierte Insel. Zu Gast waren in der Vorlesung Second-Life-Experte Mario Di Ninni, stellvertretender Geschäftsführer der Kölner Agentur Breitbandevent, die für die Entwicklung der Insel verantwortlich zeichnet. In seiner Einführung stufte RFH-Dozent Bernd Celt Second Life als „virtuelle Welt mit großem Potential“ ein, obgleich es noch zu lösende technische Probleme gebe. Als aktuelles Beispiel für die Möglichkeiten des Metaversums wurde an diesem Abend, zu dem sich rund 50 Studenten und Gasthörer in der virtuellen RFH eingefunden hatten, das eben eröffnete Calli Island. Duke Mayo, der Avatar Mario de Ninnis, stellte das Konzept der Insel vor und stand den Studenten im Anschluss für Fragen zur Verfügung.
Demnach kam die Idee zur SL-Repräsentanz für Reiner Calmund von dessen Frau Silvia, Calmund selbst sei von dem Vorhaben „sofort begeistert“ gewesen. Während der Entwicklung des Konzepts hätten er und seine insgesamt fünf Mitarbeiter vor allem auf den Mehrwert für die Benutzer geachtet, so De Ninni. Viele der bereits bestehenden Firmenrepräsentanzen seien bereits „zu virtuellen Friedhöfen“ mutiert, „es reicht nicht, ein Gebäude hinzustellen und ein paar Schuhe anzubieten, man muss immer wieder mit den Avataren interagieren“ erklärte er. Daher habe man den Focus bei Calli Island auf die Community gelegt, ebenso auf eine leicht verständliche und einfach zu bedienende Umgebung. „Wir wollen mit den Usern kein Geld verdienen“, stellte De Ninni klar, die Repräsentanz sei als Brücke zwischen Reiner Calmund und seinen Fans gedacht. Eine ganze Reihe von Elementen sollen die Interaktion und Kommunikation auf der Insel fördern und so die Attraktivität der Insel auf längere Sicht sicher stellen. Und die Rechnung scheint aufzugehen: Von einem Trafficaufkommen zwischen 30 000 und 50 000 konnte Mario de Ninni berichten, die eigens gegründete Gruppe der Calli-Freunde (Calli and Friends) zählte schon nach sechs Tagen 1700 Mitglieder. Auf den insgesamt vier Sims der Insel sei die am meisten frequentierte Attraktion das Stadion, indem neben Elfmeterschießen auch Torwandschießen möglich ist. Einmal pro Monat werden die besten Teilnehmer mit Lindendollar belohnt. Sehr beliebt sei außerdem das nach Calmunds Geschmack gestaltete Wohnhaus auf der Insel, in das unter anderem Fotos aus Calmunds Leben und eine Nachbildung seiner TV-Küche Eingang gefunden haben. Die Fans haben im Haus die Möglichkeit, Bilder von sich selbst – nach vorheriger Freigabe durch die Agentur – an einer Fotowand anzubringen. Noch weiter gehen die Gestaltungsmöglichkeiten im Vereinsheim, das speziell für die Mitglieder der Gruppe „Calli and Friends“ eingerichtet wurde. Sie sollen das Gebäude, so erklärte De Ninni, mit eigenen Gegenständen wie Fan-Wimpeln oder Bildern anreichern. Auch im „Fußballzimmer“ sind künftig Aktionen geplant: Fußball schauen zum Beispiel.
Desweiteren bietet die Insel schwimmende “Cocoon-Villen“, in denen User eigene Fußball-Ausstellungen präsentieren können. Die besten davon sollen regelmässig prämiert werden. Noch in der Planung befinden sich zwei Clubs, einer unter Wasser, ein weiterer, der „Skyclub“, soll in der Luft entstehen. Beide werden unterschiedlich gestaltet und sollen den Besuchern mehr bieten, als bloßes Tanzen. „Es gibt dort immer wieder Elemente, die einen Mehrwert für den User haben“, so De Ninni.
Angeleitet werden die User auf der Insel von „Callis Angels“, hilfreichen Avataren, die Neulingen oder Ratsuchenden ihre Fragen beantworten und auf gegenseitige Rücksichtnahme achten.
Sorgfältig wurde im Vorfeld der Eröffnung der Avatar Calmunds kreiert, der an die äußere Erscheinung seines Vorbildes angepasst ist. Dabei sei man figurentechnisch an gewisse Grenzen gestoßen, berichtete der Experte, man habe sich mit zusätzlich um den Bauch des Avatars gelegten Prims beholfen. Immer wieder würde von Benutzern übrigens bezweifelt, dass es sich tatsächlich um Reiner Calmund selbst handle, der den Avatar steuert. „Er geht selber online“, sagte De Ninni, meist sei Calmund zweimal pro Tag zu Gast in Second Life.
Konzerte, Zusammenkünfte und allerlei Aktionen wollen die Organisatoren auf der Insel auch in Zukunft starten. Denn gerade die Abwechslung sei für die User wichtig, berichtete De Ninni. Als mögliche Sponsoren sieht er Sportartikelhersteller und Unternehmen aus dem Bereich der Telekommunikation an. Er sieht in der Calmund-Insel einen in erster Linie nichtkommerziellen Nutzen, dem Austausch zwischen Calmund und den Fußballfans. Die Insel sei nicht erstellt worden, um Calmund zu Medienpräsenz zu verhelfen, wenn das Medieninteresse auch erfreulich groß ausgefallen sei. Bis jetzt denken die Inselbetreiber nicht an ein Ende ihres Einsatzes. „Für mindestens ein Jahr haben wir noch SL-Futter“, berichtete De Ninni, es kämen noch einige Überraschungen auf die Inselbesucher zu.

Hier eine kleine Videokostprobe:

Aufbruch in die virtuelle Parallelwelt – Baden-Württemberg eröffnet Landesvertretung in Second Life

Deutschlandfunk, Länderzeit
Logo Deutschlandradio
Am 09. Mai 2007 war ich beim Deutschlandradio zu einer Radiosendung eingeladen. das Thema der Sendung dreht sich um Second Life.

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Second Life Interview #08 mit Penny Logan

Das gesamte Interview wurde per Skype geführt und kann hier angehört werden

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Bernd Celt: Wie nennst Du Dich in Second Life?

Penny Logan: Penny Logan.

Bernd Celt: Und wie soll ich Dich ansprechen?

Penny Logan: Du kannst Svenny sagen oder auch Penny. Mein Spitzname ist auch Svenny-Penny, von daher ist es eigentlich egal.


Bernd Celt: Du hast mich gerade zu einem Ort teleportiert. Ist das ein besonderer Ort?

Penny Logan: Ja, hier wohne ich zur Zeit. Ich bin vor ein oder zwei Wochen hierher gezogen. Ich war jetzt ein paar Monate lang nicht mehr in Second Life und nun habe ich mir das hier gemietet.

Bernd Celt: Seit wann bist Du in Second Life?

Penny Logan: Ich meine seit Februar 2006, also seit einem Jahr in etwa.

Bernd Celt: Und Du hast jetzt eine längere Pause gemacht?

Penny Logan: Ja, genau. Unter anderem weil mein Internet-Anschluß zwei Monate gestreikt und weil mich das Real-Life eingeholt hat. Ich mache noch nebenbei ein Fernstudium und das ist auch zeitlich begrenzt. Da musste ich mal ein bisschen reinhauen.

Bernd Celt: Was hast Du denn früher vor Deiner Unterbrechung besonders gerne in Second Life gemacht?

Penny Logan: Generell habe ich das ganze wie einen großen Chatroom in 3D gesehen. Dann habe ich angefangen aus Spaß Häuser zu bauen, die dann auch gekauft wurden. Ich habe in Malls kleine Geschäfte gemietet, aber auch mehr aus Spaß um eine Aufgabe zu haben.

Bernd Celt: Das heißt, Du hast Sachen gestaltet und sozusagen ein Geschäft aufgebaut?

Penny Logan: Ja, ein kleines. So ab und an mal wenn ich Bock und Zeit hatte, habe ich mir irgendwas gesucht.

Bernd Celt: Was waren das für Sachen, die Du gestaltet hast?

Penny Logan: Häuser hauptsächlich.

Bernd Celt: Hast Du das Haus hinter uns auch gebaut?

Penny Logan: Ja, auch das.


Bernd Celt: Wieviele Prims sind das? Aus wie vielen Objekten besteht das Haus?

Penny Logan: Vielleicht 200 oder so.

Bernd Celt: Wie lange hast Du gebraucht, um das Haus zu bauen?

Penny Logan: Vielleicht einen Tag, wenn’s hoch kommt. Ich muss auch sagen, ich hab das vorher in einer kleineren Version gehabt, umgebaut und so weiter. Sowas ist schon an einem Tag zu schaffen.

Bernd Celt: Hast Du auch im realen Leben mit Architektur zu tun oder ist das ein Hobby?

Penny Logan: Ich habe mal ein Jahr lang eine Bauzeichnerlehre gemacht, habe das dann aber wegen meines jetzigen Berufes abgebrochen. Das Interesse an Architektur ist aber nach wie vor da.

Bernd Celt: Machst Du heute noch aktiv Häuserverkauf? Hast Du noch Häuser?

Penny Logan: Jetzt gerade ja. Ich hatte mir wieder zwei kleine Geschäfte in einer Mall gemietet, wovon ich eines wieder abstoßen werde, weil es lustigerweise nicht funktioniert.

Bernd Celt: Und Du verkaufst Häuser noch regelmäßig?

Penny Logan: Ja, das kommt ab und an mal vor.

Bernd Celt: Was kostet so ein Haus?

Penny Logan: Die liegen so um die 650 und 750 Lindendollar, also nicht so viel.

Bernd Celt: Das ist auch etwas, wo Du weiterhin dran arbeiten möchtest. Möchtest Du noch neue Häuser entwickeln?

Penny Logan: Ja, ich denke doch. Obwohl das mehr Spaß als Beruf ist in SL. Halt um hier nicht nur rumzuhängen und dummes Zeug zu reden, wenn man das so nennen möchte.

Bernd Celt: Wieviele Häuser hast Du denn schon verkauft, wenn ich fragen darf?

Penny Logan: Das sind durchschnittlich so zwei bis drei Häuschen pro Woche.

Bernd Celt: Du hast auch einen Premium-Account, wie ich in Deinem Profil sehe. Dann trägt sich Dein Premium-Account damit ja fast.

Penny Logan: Ja, das geht schon. Obwohl ich sagen muss, man ist ja auch Frau in SL. Es gibt ja auch reichlich Kleidung und sie passt immer wie angegossen. Und manchmal legt man sich noch ein bisschen Taschengeld mit dazu, wenn es denn mal dringend sein muss. Mal ‚ne neue Frisur oder so. Das lebt man ja aus.

Bernd Celt: Du gönnst Dir das dann ab und an mal?

Penny Logan: Ja, auch das. Oder wenn ein Grundstück gemietet wird, muss man sich auch mal ein bisschen was nachladen.

Bernd Celt: Hast Du in der Summe plus-minus-null rausbekommen oder hast Du auch eher was draufgezahlt? Kannst Du das beziffern?

Penny Logan: Ich glaube, ich hab eher draufgezahlt. Es geht schon ganz bestimmt in die paar Hunderte.

Bernd Celt: Du trennst Deine echte Realität scheinbar nicht direkt von SL? Immerhin skypest Du mit mir.

Penny Logan: Nein, das funktioniert nicht. Ich habe ja auch schon einige Freundschaften geschlossen, wo es auch zu RealLife-Treffen kam, wo man sich am Wochenende besucht hat und so weiter. Das funktioniert nicht. Da bin ich dann doch mit Leib und Seele dabei. Das ist in SL wie im richtigen Leben. Wenn man jemanden mag, dann aber auch richtig.

Bernd Celt: Und Deine sozialen Kontakte triffst Du dann auch regelmäßig in SL?

Penny Logan: Ja genau. Ich hab eine Freundin in Holland, mit der ich dann ab und an mal telefoniere oder man trifft sich.

Bernd Celt: Gibt es denn Bekannte in Deinem Freundeskreis, die noch nicht in SL waren und gefragt haben „was machst Du eigentlich da“? Wie sind deren Reaktionen?

Penny Logan: Ja, gab es auch. Die meisten denken sowieso, das ist nur Spinnerei. Es geht ja auch jetzt gerade viel durch die Presse, so dass man im Radio was davon hört oder im Fernsehen sieht. Und da wird das ganze eher negativ dargestellt. Das ist was, was Außenstehende dann mitbekommen, oder auch Freunde und Bekannte, die dann schon fragen, ob das wirklich so schlimm ist und wo ich dann sagen kann, das ist nicht so. Nach außen hin wirkt es, als würde hier in SL nur Sex betrieben und das war’s. Das ist ja nun nicht so. Ich glaube, jeder der hier ein bisschen länger drin ist weiß, dass es nicht so ist.

Bernd Celt: Wie oft bist Du in Stunden pro Woche ungefähr in SL? Wie oft gehst Du pro Woche online?

Penny Logan: Zur Zeit sind es wieder drei bis vier Stunden täglich, am Wochenende mal mehr, mal weniger.

Bernd Celt: LindenLabs gibt an, dass der Durchschnitts-User 40 Stunden im Monat und 10 Stunden in der Woche in SL ist. Dann bist Du ein bisschen mehr als der Durchschnitts-User.

Penny Logan: Ja doch.

Bernd Celt: Hat sich denn Dein gefühltes Mediennutzungsverhalten seit SL verändert, also was Fernsehen oder Internetsurfen angeht. Gibt’s da zeitliche Veränderungen

Penny Logan: Nein, eigentlich gar nicht. Es gibt auch Sendungen, die ich gezielt im Fernsehen gucke und da mache ich dann auch den Rechner aus, ganz klar.

Bernd Celt: Aber Du arbeitest im realen Leben auch noch in einer Firma?

Penny Logan: Ja genau, ich bin auch noch voll berufstätig.

Bernd Celt: Und was machst Du da, wenn ich fragen darf?

Penny Logan: Ich bin Schilder- und Lichtreklameherstellerin, also Werbetechnikerin. Das heißt, ich baue Leuchtanlagen, beschrifte Schaufenster und lackiere LKWs und solche Dinge.

Bernd Celt: Bist Du selbstständig oder arbeitest Du in Deiner Firma als Angestellte?

Penny Logan: Ich bin Angestellte.

Bernd Celt: Und privat, wenn ich das fragen darf, lebst Du alleine?

Penny Logan: Ja, auch das.

Bernd Celt: Beschreibe mal in ein paar Sätzen, was für Dich das Faszinierende an SL ist.

Penny Logan: Vielleicht vorweg: Ich habe früher oft und gerne die Sims gespielt. Dann habe ich in einer Tageszeitung einen Bericht über SL gesehen und habe dann hier reingeguckt. Für Computerspiele habe ich mich generell interessiert, und das schöne hier dran ist ja, dass es wie ein großer Chatroom funktioniert.

Bernd Celt: Also ist für Dich die Kommunikation am wichtigsten?

Penny Logan: Ja, genau. Und dass das ganze in 3D ist und man hier kreativ sein kann. Eben wie Häuser bauen oder dass Leute hier anfangen, irgendwelche Sachen zu scripten. Einfach spannend.

Bernd Celt: Freust Du Dich über die neue Funktion von SL, dass auch die Voice-Integration kommt?

Penny Logan: Soll es das geben? Das weiss ich noch gar nicht.

Bernd Celt: Es ist angekündigt, dass man hier ab zweitem Quartal 2007 nicht nur chatten, sondern auch mit Stimme arbeiten kann, sofern Du Lautsprecher und Mikrofon hast. Und das nicht mit Skype oder zusätzlicher Software, sondern direkt in SL integriert. Und Du kannst auch im Raum sprechen und hast auch den Raumklang. Das heißt, wenn Du an jemandem vorbeigehst und hörst seine Stimme, dann geht diese Stimme auch mit an Dir vorbei.

Penny Logan: Ach, das ist ja ganz putzig. Bisher hatten wir Teamspeak. Jemand aus unserer Clique hat einen Server, wo er uns das Teamspeak draufgepackt hat. Das nutzen wir schon recht häufig. Von daher finde ich das gar nicht mal so schlecht.

Bernd Celt: Wie groß ist Deine Freundesliste, wenn ich fragen darf? Wieviele Leute hast Du, die Du regelmäßig in Skype kontaktierst?

Penny Logan: Fünf bis sechs Leute sind das bestimmt. Obwohl das auch mal wechselt. Es gibt auch Leute, die auch mal gar nicht mehr online sind.

Bernd Celt: Erzähle mir bitte von Deinen drei größten Erlebnissen oder auch Erfolgen in SL.

Penny Logan: Generell das größte Erlebnis ist erstmal der erste Tag, die ersten paar Stunden die man in SL hat, wenn man es das erste Mal betritt und das überhaupt erstmal sieht, was das wirklich für Dimensionen sind. Dann auch die Sache mit dem German Newbie Center zum Beispiel, wie sich das damals so entwickelt hatte und wie wir das dann das erste Mal aufgestellt hatten, das war auch schon großartig.

Bernd Celt: Warst Du im German Newbie Center aktiv, auch als Mentorin?

Penny Logan: Ja, bin ich auch nach wie vor. Bloß in den letzten Monaten, wo ich nicht da war, ist ja dieses Gebäude und das ganze Konzept, das dahinter stand, glaube ich komplett abgegeben worden, so wie ich das gesehen habe, und jetzt steht da was komplett anderes.

Bernd Celt: Ja, das ist richtig. Das German Newbie Center ist zweimal umgezogen und jetzt wieder auf dem Anshe-Chung-Sim.

Penny Logan: Genau, wir durften es damals auch auf der Insel aufstellen. Bloß da war es halt so, dass das eben nicht kommerziell sein sollte. Das heißt, wir durften nicht großartig Werbung machen für irgendwelche besonderen Geschäfte, wo man Kleidung oder auch Skins und so weiter kaufen kann, weil eben auch der Freihafen nebenan war. Und das war auch in Ordnung. Man muss sich ja nicht selber noch Konkurrenz machen. Naja gut, in der Zeit wo ich nicht da war, ist eben noch einiges passiert.

Bernd Celt: Seit wann bist Du jetzt wieder aktiver? Seit einem Monat?

Penny Logan: Nein, nicht ganz. Zwei bis drei Wochen.

Bernd Celt: Fühlst Du Dich wieder wie zuhause? Freust Du Dich?

Penny Logan: Es geht. Es gibt nach wie vor so ein paar Sachen die mir noch neu sind und mit denen ich mich anfreunden oder an die ich mich gewöhnen muss. Man ist doch schneller raus als man denkt. Also der erste Tag war der Horror.

Bernd Celt: Welcher Erfahrungen und Erlebnisse sind für Dich in SL eher nicht schön? Was stört Dich hier besonders?

Penny Logan: Es gibt eigentlich nichts, was mich stört. Ich denke, wenn man sich einigermaßen in SL zurechtfindet, kann man auch Situationen vermeiden, die einen stören würden. Klar, was nicht ausbleibt: Man hat hier mal Newbies herumstehen, die sich hier vielleicht ausloggen und dann tauchen sie mit einem Mal wieder hier auf. Aber das sind Anfängerfehler, die jeder macht. Das ist mir damals auch passiert. Das ist das einzige, was mich so ein bisschen stört. Aber im Großen und Ganzen funktioniert es doch recht gut.

Bernd Celt: Wovor hast Du denn am meisten Angst in SL, der was ist Deine größte Sorge?

Penny Logan: Dass mein Inventar verschwindet.

Bernd Celt: Wie groß ist denn Dein Inventar?

Penny Logan: Nicht groß, ich glaube zur Zeit sind es irgendwie 4000 Teile.

Bernd Celt: Aber da sind wahrscheinlich komplette Häuser drin?

Penny Logan: Auch. Erstmal das und dann auch Sachen, die man sich eben kauft, wie Frisuren oder so, die ja auch ein bisschen was kosten. So ganz günstig ist das in SL ja vergleichsweise auch nicht.

Bernd Celt: Was glaubst Du sind denn zukünftig die größten Interessensgebiete in der SL-Community?

Penny Logan: Geld, ganz klar. Wenn man das so mitkriegt oder ich mal mit Bekannten spreche die wissen, dass ich SL spiele und sagen „sag mal wie ist das, ich habe gehört, da kann man Geld verdienen und es gibt Leute, die verdienen richtig Schotter damit“, dass man denen sagen muss, dass diese Leute SL spielen wie andere Leute zur Arbeit gehen. Ich glaube, wenn man hier wirklich SL spielt, um ein gewisses Einkommen zu erzielen, dann muss man auch mindestens acht Stunden in SL sein oder für SL arbeiten, was auch immer man im Geschäft hat.

Bernd Celt: Würdest Du behaupten, dass SL ein Spiel ist? Weil es auch sehr viele gibt die sagen, es ist eher eine virtuelle Welt, die Hyper-Realität oder das Metaversum. Ist SL für Dich ein Spiel?

Penny Logan: Ja, auch. Aber wie gesagt doch im Großen und Ganzen mehr sowas wie ein 3D-Chatroom. Mehr Spaß als alles andere.

Bernd Celt: Was ist denn für Dich die Zukunft in SL in ein, drei oder fünf Jahren. Was ist Deine persönliche Prognose? Ist es von den Medien überhyped, ist es so, dass wir irgendwann wieder sterben und wieder nur ganz wenige sein werden oder denkst Du, dass die Zahl ständig weiter wächst?

Penny Logan: Ich vermute, dass die Zahl noch weiter wächst und ähnliche Plattformen entstehen werden. Da werden sicherlich auch noch andere Leute mit aufspringen auf dieses Boot.

Bernd Celt: Kennst Du noch andere Metaversen außer SL, die Du mal benutzt hast, so wie Multiverse.org? Kennst Du die Plattform?

Penny Logan: Nein, kenne ich nicht.

Bernd Celt: Du bist nur SL unterwegs?

Penny Logan: Ja, genau.

Bernd Celt: Wie siehst Du es denn, wenn reale Unternehmen wie Mercedes, BMW oder auch andere Unternehmen in SL eine Präsenz aufbauen, wie bewertest Du das und was glaubst Du, was die größten Fehler sind?

Penny Logan: Generell finde ich das schon sehr lustig, dass solche Firmen das dann doch machen und SL als Werbeplattform nutzen. Auf der anderen Seite denke ich aber, SL ist mehr Spaß als alles andere. Wenn hier nun jemand anfängt sein Geschäft aufzubauen und hier etwas gründet – meinetwegen auch eine Anshe, die hier anfängt ihre Grundstücke zu verkaufen, das ist etwas anderes, als wenn wirklich eine RealLife-Firma hier reinkommt. Finde ich nicht ganz so gut, muss ich sagen.

Bernd Celt: Wenn kein Wert für SL selber da ist, wenn die einfach nur ihre Werbeposter aufhängen denke ich, dass Du recht hast. Aber wenn besondere Dienste, die für SL vielleicht interessant sind, angeboten werden – also Mercedes zum Beispiel ein Auto verkauft. Würdest Du hier ein Auto kaufen von Mercedes? Was fährst Du für ein Auto im realen Leben?

Penny Logan: Ich fahre einen Fiat. Es gibt ja auch Leute, die nicht für Mercedes arbeiten und auch Autos bauen, die durchaus funktionieren. Ich würde deswegen hier nicht unbedingt ein Auto kaufen. Vielmehr nicht von Mercedes.

Bernd Celt: Welche Ratschläge kannst Du denn SL-Interessierten geben, die SL mal kennenlernen wollen, und was sind die größten Fehler, die sie machen können?

Penny Logan: Der größte Fehler ist glaube ich die Hoffnung, dass sie hier gleich reales Geld verdienen werden – also US-Dollar oder Euro. Raten würde ich denen gerne viel. Man kann es ja auch schlecht erklären, man muss es wirklich mal gesehen haben. Wenn man das nur so vom Erzählen gesagt bekommt: „Du hast da eine 3D-Welt“, „Du fliegst da rum“, „Du kannst da wohnen“, „Du kannst Dich mit wem unterhalten“, …

Das trifft es ja nicht ganz. Ich glaube, wenn man hier nicht ein-zwei Wochen gespielt hat, kann man es nicht begreifen. Ich würde gar keine Tipps geben, nein. Einfach gucken.


Bernd Celt: Was machst Du denn so, wenn Du in SL rein kommst? Erst checkst Du Deine Instant Messages, Deine Friendslist. Was machst Du dann noch so an Dingen? Du hast hier ein kleines Grundstück mit einem Haus. Baust Du dann was?

Penny Logan: Ja, genau. Entweder bastele ich an neuen Häuschen rum oder kaufe mir Texturen und lasse mich davon inspirieren, was man daraus bauen könnte. Aber den größten Teil ist es so, dass wir uns hier mit ein paar Leuten treffen, quatschen, Sachen ausprobieren oder mal zusammen irgendwas bauen.

Bernd Celt: Du hast immerhin 6000m² und einen ziemlich hohen Traffic mit 1000. Das ist mehr, als man normalerweise auf privatem Land hat. Wie kommt es, dass Du hier soviel Traffic hast?

Penny Logan: Weil hier andauernd immer irgendjemand zu Besuch ist. Zum Beispiel Freunde, die kein eigenes Grundstück haben, die hier gerne mal was probieren wollen, etwas auspacken oder so.

Bernd Celt: Darf ich fragen, was Du für das Grundstück zahlst? Der Inhaber ist Daeko Cassidy.

Penny Logan: ca. 40 Euro für einen Monat.

Bernd Celt: 40 Euro im Monat für 6000m² ist ziemlich viel.

Penny Logan: Ja, aber ich finde es so ok. Besser als wenn man bei Anshe mietet, ehrlich gesagt. Es läuft über Lindendollar, ich brauche meinen PayPal-Account nicht benutzen, wo mein richtiger Name zu sehen ist und es ist auch alles ein bisschen ungebundener. Ich kann mir nach einer Woche überlegen, dass ich hier nicht mehr wohnen will, packe meine Sachen und ziehe weiter.

Bernd Celt: Nimmst Du auch ungefähr die 15000 Lindendollar wieder ein oder tauschst Du Geld auch mal um?

Penny Logan: Och, ich tausche Geld auch schon mal um, wenn es nicht ganz reicht oder wenn ich es für etwas anderes ausgegeben habe.

Bernd Celt: Dann bedanke ich mich für das Interview. Schön, dass ich Dich hier kennengelernt habe und dass Du mir Deine Geschichte erzählt hast. Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Häuserverkauf.

Penny Logan: Gern geschehen.

Link zu Penny Logans Homepage
http://www.vancevega.de/penny

Radio Interview mit dem MDR

Im MDR Radio lief dieses Interview. Das Programm heißt IMHO Sputnik.

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