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Informationen zu Multimedia und Gruppenblog der Studenten von der RFH Köln

Prezi im Recruiting – Die Thüga AG macht´s vor

Neue Tools wie Pinterest sind für Employer Branding und Recruiting der letzte Schrei.

Die Thüga AG greift indes auf ein älteres, aber nicht minder interessantes Werkzeug zurück.
Für die Suche nach qualifizierten Volontären, kommt bei der Thüga Prezi zum Einsatz.

Zur Erklärung: Prezi ist ein auf Flash basierendes, plattformunabhängiges Präsentationstool. Es stellt eine innovative und spannende Alternative zu Powerpoint dar. Die Präsentationen sind dynamisch und muten eher wie Animationen als statische Präsentationen an.

Prezi im Recruiting

Hinter dieser Strategie steht die Hoffnung Thügas, die Zielgruppe auf diese Art und Weise präzise ansprechen zu können. Diese Strategie könnte zumindest insofern aufgehen, als dass es sich dabei ja tatsächlich um eine ungewöhnliche und interaktive Recruitingmethode handelt. Im Vergleich zur “normalen” Online-Stellenanzeigen, die sich in den letzten 10 Jahren kaum verändert hat,  ist das eine interessanter Ansatz.

Allerdings gilt es dabei auch zu bedenken, dass Prezi beim Teilen, z.B. auf Facebook lediglich als Textlink ohne Vorschaubild ausgegeben wird. (Bei Google+ funktioniert es sogar mit Vorschau). iPad User müssen darüber hinaus sogar auf eine App zurückgreifen, da Flash auf dem iPad so ohne weiteres ja nicht funktioniert. Da hat es die klassische Online-Stellenanzeige schon leichter, um bei der Zielgruppe aufzupoppen.

Am Ende wird die Zeit zeigen, wie gut die Stellenanzeige bei der Zielgruppe ankommt und ob die Stelle zeitnah mit einem qualifizierten Volontär besetzt werden kann.

Florian Amberg, Referent Unternehmenskommunikation und Verantwortlicher dieser Initiative  bei der Thüga AG, wird an dieser Stelle demnächst hoffentlich mal über die Erfolge der Aktion berichten.

Bis dahin findet ihr die Prezi mit der Stellenanzeige hier.

UPDATE: Inzwischen hat mich Florian Amberg darauf aufmerksam gemacht, dass er es geschafft hat, den Prezi Link in Facebook auch inklusive Vorschaubild zu veröffentlichen. Scheinbar ist diese Möglichkeit von Facebooks Laune abhängig.

Hier der Screenshot:

 

Suchmaschine für Creative Commons Lizenzen – Let´s CC

Creative Commons Suchmaschine

Werke mit CC Lizenz bereichern das Web. Ob Blogger oder Referenten. Jeder der auf der Suche nach freien Werken ist, sollte sich mal  Let´s CC ansehen.
Diese neue Suchmaschine durchsucht sämtliche CC Quellen im Web. Egal ob Fotos, Videos oder Musik.
Die von der Creative Commons Korea entwickelte Suchmaschine durchforstet Plattformen wie z.B. Youtube, Slideshare, Flickr und Yamendo nach sog. freien Inhalten.

Dominik Bernauer
Dominik Bernauer

Social Media Monitoring Wiki

Social Media Monitoring ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Thema. Für Unternehmen wie Privatleute wird Reputation Management immer wichtiger. Mitreden kann immer nur der, der auch weiß, was gesprochen wird. Das gilt für Inhalte im Allgemeinen und für Unterhaltungen über die eigene Marke im Speziellen.

CC Lizenz by http://www.flickr.com/photos/brykmantra/
CC Lizenz by http://www.flickr.com/photos/brykmantra/

Bei einer meiner Surftouren bin ich auf das Wiki medienbewachen.de – eine Initiative von Twingly – gestoßen.

Das Wiki beschäftigt sich mit dem Thema Social Media Monitoring und bietet zunächst eine interessante Übersicht für alle verzweifelt suchenden. Hier gibt es eine Fülle von Anbietern, die jeweils in eigenen Artikeln ausführlich beschrieben werden.

Außerdem bietet das Wiki im “Gemeinschaftsportal” die Möglichkeit, weitere Seiten, Blogposts Artikelsammlungen, Veranstaltungen u.v.m. einzutragen / abzurufen.

Alles in allem ein wirklich nützliches Werkzeug, für alle die sich tagtäglich mit Social Media und Monitoring beschäftigen (müssen).

 

Dominik Bernauer
Dominik Bernauer

BMW Video für Personalmarketing 7 Azubis – 7 neue BMW 3er – 7 Vorstände

Auf Youtube wurde von BMW wieder ein Video veröffentlicht, was einen ganz besonderen Tag im Leben von 7 Auszubildenden der BMW Group zeigt – sie durften die 7 Vorstände der BMW Group bei der Weltpremiere des neuen BMW 3er persönlich kennenlernen und vom BMW Werk in die BMW Welt fahren. Teilweise wurde verwackelte mit professionellen Aufnahmen der Unternehmenskommunikation kombiniert. Entstanden ist ein tolles Video. http://www.youtube.com/watch?v=JU6q7m8609I

Dass das Video ist etwas länger als Üblich, aber ich denke das damit den Azubis eine Erinnerung geboten wird, die nicht so kurz ist.

Mich würde interessieren wie die Auswahl der Azubis zustande kam. Aber die 7 werden ihr Leben lang BMW lieben für dieses Erlebnis und ganz sicher jedem der es will (oder auch nicht) von seinem Arbeitgeber vorschwärmen!


Klasse BMW-Karriereteam – gut gemacht.
P.S. Das Auto gefällt mir by the way auch ganz gut….

People Talking About – Neue Messfunktion für Facebook Pages

Seit ein paar Tagen bietet Facebook Seitenbetreibern ein neues Feature zum Messen der Interaktion mit seinen Fans an.

Die neue, öffentlich einsehbare Zahl heißt “people talking about” oder zu deutsch “unterhalten sich darüber”. Zu finden ist sie direkt unter der Anzahl der Likes auf den Fanpages.

Thomas Hutter hat hier ganz gut zusammengefasst, welche Faktoren aus den letzten 7 Tagen in die Statistik mit einfliessen:

  • Die Anzahl der „Gefällt mir“-Klicks (Fan werden)
  • Die Anzahl „Gefällt mir“-Klicks auf Posts
  • Die Anzahl von Kommentaren auf Posts
  • Die Anzahl geteilter Posts
  • Die Anzahl Antworten auf Fragen, welche die Facebook-Seite gestellt hat
  • Die Anzahl Antworten auf erstellte Events
  • Die Anzahl der Seitenerwähnungen (Mentions)
  • Die Anzahl von Tags (Facebook-Seite), die auf einem Foto gemacht wurden
  • Die Anzahl Check-Ins beim Facebook Place
  • Die Anzahl Empfehlungen des Facebook Place

Auf Basis der von Wollmilchsau ermittelten 20 größten Facebook Recruiting Fanpages, hier nun mal, wie der Index aussehen würde, wenn der Stärkegrad der Unterhaltungen für das Ranking (und nicht die reine Anzahl der Fans) ausschlaggebend wäre. Da ergibt sich durchaus ein interessantes Bild…

 

Wer mit den Zahlen selbst noch etwas herumspielen und filtern möchte, kann dies in folgendem Google Doc tun…People Talking About – Die 20 größten Facebook Recruiting Fanpages (Deutschland)

Flashmob für meinen Kollegen Karlheinz Deitz bei Bayer

Karlheinz arbeitet in meiner Abteilung. Er ist “Head of Veranstaltungen”. Mit meinen lieben Kollegen und gaaaaaaanz vielen Helfern haben wir in monatelanger Arbeit uns eine Überraschung zu seinem 40. Firmenjubiläum ausgedacht. Es war eine große Herausforderung, den Karlheinz ins Kasino (das ist das große Mitarbeiterrestaurant von Bayer) zu lootsen, denn er findet die Atmosphäre da nicht besonders toll. Aber da dort zur Mittagszeit an die 1.600 Bayerkollegen essen, eignet sich dieser Ort hervorragend um einen Flashmob zu veranstalten.
Die nächste Herausforderung war die Musik…. Aber Bayer hat so viele tolle Mitarbeiter…. Also hat ein Kollege (Peter Hosking) mal eben den Song komponiert … Der Text dazu war sein Vorschlag und wir haben den auch so verwendet… By the way (kleiner Exkurs): Der Song ist im Original 4 Minuten und hat 2 Strophen. Wir werden den kompletten Song noch mit einen großen Anzahl von unterschiedlichen Mitarbeitern neu aufnehmen. Zur Zeit casten wir weitere Instrumente… und da Karlheinz selber toll Gitarre spielt, wird er die E-Gitarre klingen lassen…. und als Bassist wird Matthias Moritz spielen :-) Yeah —- Er ist übrigens der CIO von Bayer HealthCare … Aber ich komme vom Thema ab…

Am meisten hat sich meine Kollegin Sarah Kerimis (sie betreut in unserer Abteilung das Media- und Video-Management) einen Lob verdient, denn sie hat viel geübt um den Song in der Qualität zu singen…. und es ist ein Ohrwurm geworden.

Dann die vielen Helfer und Unterstützer. Es waren mehr als 200 an dem Tag dabei. In Summe schätze ich das mindestens 400 Personen vorher informiert waren und niemand hat gepetzt. Das war so ein wenig meine Sorge, dass Karlheinz das vorher erfährt… Aber es hat funktionert… Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.

Bei den vorherigen Organisation, Proben, Abstimmung mussten wir Abteilungsintern verdammt aufpassen, denn wir haben normalerweise keine Geheimnisse voreinander. Wir pflegen eine ganz offene und vertrauensvolle Kommunikationskultur. Jeder kann z.B. meine Mails lesen (auch Karlheinz) und so waren wir genötigt ganz andere, neue Kommunikationswege zu finden. Wer es wissen will: *Wir haben in Summe genau 1 Jahr von der Idee bis zum Flash gehabt, um das Projekt um zu setzten.*

So und jetzt alle mal klatschen:

hier das Video:

Flashmob bei Bayer

ein Kommentar von Karlheinz zum Video:

kommentarKarlheinz

Shitstorm im Social Media. Die Macht der Masse – Wie es euch gefällt

Was gefällt und was nicht, ist Geschmackssache. Jeder hat seine eigene Meinung. Das ist auch gut so. Und doch hat sich etwas verändert. Machte man früher schlechte Erfahrungen oder fand etwas nicht so toll, erzählte man vielleicht Freunden und Verwandten davon. Heute sind wir alle vernetzt. Schmeckt die Pizza nicht oder ist das Urlaubshotel dreckig, kann ich diese Information ruckzuck verbreiten. Oft ist das hilfreich. Schwierig wird es jedoch, wenn sich eine Gruppe von Leuten zusammenschließt und sich gegen etwas verbündet.

Shitstorm. Das ist die Bezeichnung für genau dieses Phänomen. Webseiten werden mit einem Schwall negativer Kommentare überhäuft, die oft ins Unsachliche abdriften. Dieser „Sturm“ richtet sich in den meisten Fällen weniger gegen einzelne Personen als gegen Unternehmen. Oft werden dann Kampagnen, Aktionen oder einzelne Produkte kritisiert.

Wer den Unmut der Internetnutzer auf sich zieht, für den kann sich durch die negativen Kommentare ein echter Imageschaden entwickeln. So erging es beispielsweise der Firma Henkel, die einen Wettbewerb zur Gestaltung der Flasche des Spülmittels Pril ausrief. Jeder konnte Vorschläge einreichen und für die Designs abstimmen. Am Ende wählte Henkel nicht die Ideen aus, die die Leser auf die vordersten Plätze gewählt hatten. Das Unternehmen wurde von der Internetgemeinde mit großer Häme überzogen und anschließend auch von den Medien. Anschaulich ist auch das Beispiel Nestlé. Greenpeace stellte fest, dass für eine Zutat des Schokoriegels Kitkat der Lebensraum von Orang-Utans zerstört wurde. Nestlé sah sich veranlasst eine große Kampagne zu investieren, um sich von dem Imageschaden zu erholen.

 

„Gefällt mir nicht“ – das ist noch ein harmloser Kommentar

Doch die negativen Kommentare beziehen sich nicht nur auf Produkte. Auch im Personalmarketing – genauer beim Recruiting – gibt es Fälle von „Kommentarstürmen“. Ein aktuelles Beispiel liefert die BMW Group. Der Automobilhersteller hatte ein Video veröffentlicht. Es soll Studenten dazu animieren, ein Praktikum bei BMW zu machen. Ein „echter“ Praktikant und ein Trainee von BMW rappten in dem Video „Steh auf und komm zu BMW“. Ein Flop. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Video, das bei Youtube zu sehen war, von Hunderten von Usern bewertet. Und zwar nicht positiv. „Marketing-Gau des Jahres“, „peinlich… super peinlich“ oder „damit ist BMW bei mir unten durch“ sind nur einige der Kommentare. Es ist nicht leicht, das Thema Personalmarketing ins Netz zu verlagern, die Karriere online zu planen. Das zeigt auch das Beispiel der Deutschen Flugsicherung. Auf der Facebook-Seite wurde ein Recruiting-Video veröffentlicht, dass die Besucher mit zahlreichen negativen Kommentaren versahen.

Warum? Und vor allem, was kann man dagegen tun? Und wie viel muss man eigentlich dagegen tun? Man könnte es doch auch anders wenden. Nämlich: Seid froh, es interessiert sich jemand für euch! Wenn die Nutzer bzw. Leser so deutlich und empfindlich auf etwas reagieren, spricht das nicht auch dafür, dass Ihnen die Marke oder das Unternehmen gefällt? Vielleicht wünschen Sie sich einfach nur, ein wenig mitbestimmen zu können? Vielleicht wollen sie signalisieren: Dieses Mal sind wir nicht einverstanden. Aber wir würden es gerne beim nächsten Mal wieder sein.

 

 

(Zwei von 153 Kommentaren auf der Fanpage der Deutschen Flugsicherung)

 

Was nun? Unternehmen unter Zugzwang

Dennoch bleibt die Frage, wie Unternehmen auf die Flut negativer Kommentare reagieren sollen? Das ist nicht einfach. Werden Informationen aus dem Netz genommen, kann ein sogenannter Streisand-Effekt einsetzen. Internetnutzer verbreiten die Inhalte auf anderen Webseiten oder in Foren. Dies hat oft den genau gegenteiligen Effekt: die Entrüstung wird neu angefacht. Reagiert man nicht, fühlen sich die Kommentatoren in ihrer Meinung bestärkt. Frei nach dem Motto: „Unsere Meinung interessiert die nicht.“ – genau wie im Fall von Pril.

Wie so vieles im World Wide Web haben die Kommentare ihre Vor-  und ihre Nachteile. Es ist toll, dass jeder die Möglichkeit hat, seine Meinung zu äußern. Es ist gut, dass einzelne Personen oder Gruppen etwas bewegen können. Gleichzeitig ist es beindruckend, ja fast ein wenig unheimlich, wieviel Macht von der anonymen Masse ausgehen kann. Internetnutzer sind schwer zu kontrollieren. Und genau da liegt auch für die meisten Unternehmen das Problem. Sie betreten schlicht und einfach unbekanntes – unkontrollierbares –Terrain.

Unternehmen sollten von vorneherein wissen, dass im Netz nicht alles plan- und noch viel weniger kontrollierbar ist. Eine mögliche Antwort könnte sein: so offen und authentisch wie möglich zu kommunizieren. Das honorieren bestimmt auch die Nutzer. Denn wer will schon PR-Sprache und Hochglanzbroschüre rund um die Uhr?

 

Wer hat die Macht?

Ist ein Shitstorm nicht auch eine Art Machtspiel? Internetnutzer, Mitglieder in sozialen Netzwerken verabreden sich. Es entstehen flashmob-artige Bewegungen im Netz. Die Zugangsbarriere für das Internet ist niedrig. Ein Kommentar ist eine Sache von Sekunden. Ein Klick und man hat sich verewigt. Vielleicht äußern sich deshalb viele „einfach nur so“, ohne genauen Einblick zu haben oder besonders involviert zu sein. Hinzukommt, dass oftmals die Tendenz dahin geht, eher negativ zu kommentieren, als zu loben oder begeistert seine Meinung zu äußern.

Noch fehlt vielleicht eine natürliche Regulierung im Netz. Vielleicht müssen wir alle noch lernen, wie man mit bestimmten Phänomenen im Netz umgeht. Die Interaktion von Konzernen mit den Usern im Netz wird in Zukunft noch wichtiger werden. Nur so können alle – vor allem Jüngere – erreicht werden. Wenn sowohl Konzerne als auch Internetnutzer etwas davon haben wollen, müssen sich die Unternehmen an die „Anarchie“ und „Freiheit“ des Netzes gewöhnen. Und für die Surfer gilt: „Seid nicht zu streng, nutzt die Chance, euch auszutauschen und äußert konstruktive Kritik.“ So haben alle etwas davon.

Nachtrag: so sehen die 152 Kommentare zum BMW Video Praktikanten-Rap als Tagcloud aus:


 

Facebook & Co: Freund gesucht, Job gefunden

Alle twittern, facebooken, xingen um die Wette. Nur die, die man in sozialen Netzwerken vermutet, haben keine Lust darauf? Was den Job angeht, ja. Zumindest legen Studien dies nah, über die Spiegel Online und Financial Times Deutschland berichten. Demnach suchen die meisten Uniabsolventen online nach Jobs – können sich aber mit Facebook und Co als Jobvermittler nicht so recht anfreunden. Sie bevorzugen nach wie vor klassische Wege: Karriere-Homepages der Unternehmen, Anzeigen, Jobmessen, Vorträge an Unis. Das legt natürlich die Frage nah: Ist das eine Trendwende, oder war Social Media nie ein Trend bei der Karriereplanung?

Facebook image by West McGowan, CC2.0

Facebook image by West McGowan, CC2.0


(Facebook image by West McGowan, CC2.0)

Financial Times Deutschland berichtet von der Studie des MarktforschungsinstitutsPotential Park. 3.000 deutsche Studenten und Absolventen wurden gefragt, in welchem Maße sie das Internet für Bewerbungszwecke nutzen. Ein Großteil der Bewerber informiert sich auf den Internetseiten der Unternehmen. Für 90 Prozent der Befragten sei die Stellensuche allerdings überhaupt erst der Grund, eine Firmenwebseite aufzurufen. Sprich: Ohne konkreten Anlass surft kein Absolvent über die Seiten bestimmter Konzerne. Unter den Top 10 der beliebtesten Karrierewebseiten sind drei deutsche Unternehmen: Allianz, Bertelsmann und BASF. Bayer sucht man dort bisher vergebens.

Das Onlinebewerbungsverfahren wirke auf die meisten Bewerber eher abschreckend als praktisch. Viele glauben anscheinend, dass Onlinebewerbungen sowieso von den Personalern der Unternehmen nicht gelesen würden. Die meisten bemängeln außerdem, dass die Eingabe der Daten und das Hochladen der Lebensläufe sehr umständlich seien. Sie hegen die Vermutung, dass niemand Onlinebewerbungen lesen würde. Diese Studie zeigt aber auch, dass Bewerber es schätzen, auf einer möglichst persönlich gestalteten Webseite direkt vom Arbeitgeber angesprochen zu werden. Ein Ansprechpartner, möglichst mit Kontaktdaten, steht hoch im Kurs.

Und auch zwei weitere Studien (http://www.market-team.org/national/ undhttp://www.mtp.org/mtp-site/rehopa/gssb.nsf/%28ynDK_ContentByKey%29/JFRG-7DES9N), über die Spiegel Online berichtet, stellen die Absolventen als Social Media-Muffel dar. 600 Studenten wurden befragt. Das Ergebnis: Bewerber bevorzugen den direkten Kontakt, 80 Prozent der Befragten Workshops und Vorträge an der Uni. Für 57 Prozent sind Firmenkontaktmessen die beste Möglichkeit, zukünftige Arbeitgeber kennenzulernen. Mit 51 Prozent stehen auch Recruiting-Veranstaltungen und Stände auf dem Campus (47 Prozent) bei den Studenten hoch im Kurs. Lediglich 23 Prozent finden Anzeigen in Sozialen Netzwerken gut. Dies ist erstaunlich, da rund 90 Prozent der Befragten ein Facebook-Profil besitzen.

Das ist ein interessantes Phänomen. Einerseits sind wir immer vernetzter, immer online und twittern, bloggen, smsen wie die Wilden. Und andererseits nun die Forderung nach persönlichen Kontakten. Was ist los? Die Abkehr von „immer schneller, immer mehr“? Wieder mehr offline, mehr Geduld und mehr Langeweile? Unbestritten ist, dass kein Post und kein Chat dieser vernetzten Welt ein persönliches Gespräch toppen können. Genauso klar ist auch, dass Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg in erster Linie Geld verdienen will, wenn er seine schöne neue Netzwelt anpreist. Vielleicht wollen auch die Financial Times Deutschland und Spiegel Online ihre Haut retten, wenn sie postulieren: Facebook bringt nichts für die Jobsuche. Denn auch sie sind in erster Linie darauf angewiesen, Geld zu verdienen – und zwar mit Anzeigen.

Vielleicht spielt auch die Art und Weise wie die Fragen in den Studien gestellt wurden eine Rolle. Denn das hat einen enormen Einfluss auf die Antworten und somit auf das Ergebnis. Wenn man es auf die Spitze treibt, könnte ein und dieselbe Frage in verschiedenen Befragungen so aussehen: “Wollen Sie sich in einem privaten Social Network, wie Facebook, mit potentiellen Arbeitgebern vernetzten, so dass dieser alle persönlichen Informationen sehen kann?” Oder aber: “Spricht etwas dagegen, auch in Facebook Informationen über Unternehmen abrufen zu können und bei Bedarf direkt Fragen an Unternehmensvertreter zu stellen, ohne das hier persönliche Daten bei bekannt werden?” Die meisten Absolventen werden die erste Frage wohl mit einem klaren “Nein” beantworten. Woraufhin die zweite Frage sehr positiv formuliert ist – und so wird die Antwort wahrscheinlich viel öfter “Ja” lauten.

Genauso klar ist aber auch, dass das Internet eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben spielt. Mittlerweile ist für die meisten der Alltag ohne das World Wide Web nicht mehr vorstellbar. Und auch an der Schnittstelle zwischen Uni und Job wird das Internet zunehmend wichtiger. Die Frage ist: Sind die Studenten noch nicht so weit? Das würde mich sehr wundern. Denn ich erlebe Tag täglich etwas anderes. Der Bayer-Karriereblog und die Facebook haben regen Zulauf und Absolventen sowie Bewerber beteiligen sich munter an den Diskussionen.

Und eins sollte auch klar sein: Unternehmen möchten so viele Bewerber und Absolventen wie möglich persönlich kennenlernen und sich mit Ihnen austauschen. Allerdings ist es schlicht unmöglich, jedes Mal Hunderte von Bewerbern einzuladen. Sowohl zeitlich als auch finanziell. Natürlich ist für Konzerne die Ansprache über Xing oder Facebook effizienter und kostengünstiger. Es ist aber auch eine gute Möglichkeit, Absolventen und allen, die sich für ein Unternehmen interessieren, einen authentischen ersten Eindruck zu geben. Mitarbeiter berichten von ihrer Arbeit, es gibt Videos von Veranstaltungen und vor allem: Antworten auf die drängendsten Fragen. Dies ist die Chance, ein wenig hinter die Kulissen zu blicken und zu merken, ob der „Verein“ bei dem sich da bewerben will, einem überhaupt gefällt.

Noch gibt es kein Patentrezept. Die Zeitenwende ist aber da, und die Chancen der sozialen Medien überwiegen. Für das Privatleben würden die meisten das wohl bestätigen – man findet alte Bekannte wieder, bleibt mit Freunden in Übersee in Kontakt, tauscht sich aus. Genauso werden die sozialen Netzwerke auch für den Job immer wichtiger. Davon bin ich überzeugt. Und für jeden wird es einen Job geben – auch für die Social Media-Verweigerer. Nur müssen sie sich vielleicht länger gedulden.

 

 

Nutze die Weisheit Deines Netzwerks: Facebook App Wisdom im Test

Facebook Anwendungen, die versprechen man könne sehen, wer das eigene Profil besucht hat, sind hoch im Kurs. Technisch ist das jedoch leider nicht machbar und daher auch gar nicht existent. Prinzipiell gäbe es aber eine Reihe anderer Parameter, die man analysieren könnte. Genau diese Möglichkeit bietet nun eine App namens Wisdom.

Nun denn. Mal sehen, was die Anwendung so kann:

Erreichbar ist die App über http://www.wisdom.com . Sie muss von hier aus installiert werden. Der Nutzer muss der App dabei Zugriff auf die meisten seiner Daten erlauben.

Nach der Installation kann man zunächst noch nicht viel mit Wisdom anfangen. Man erhält einen Hinweis, die versprochenen Reports würden aggregiert und erst in 24 Stunden zu Verfügung stehen.
Bei mir hat das dann ca. 16 Stunden gedauert.



Das Hauptfenster bildet der sog. „Feed“. Hier bekommt man erst mal einen Überblick über alle Posts, die man normalerweise in seinem Stream verfolgt. Alle? Nein, nicht alle. Das fällt direkt auf. Abgesehen davon, dass Seiten oder Gruppen nicht mit aufgenommen werden, haben bei mir auch die ein oder anderen Freunde gefehlt, die ich aber im Stream ohne Probleme einsehen konnte.

Darüber hinaus erhalte ich das Datum des Posts, wie viele Kommentare & Likes der Post generiert hat und eine Auskunft über die „Stimmung“. Letzteres wäre wirklich super, wenn das Tool dabei nicht nur Smileys sondern wirklich auch den Text berücksichtigen würde.

Unter der Kategorie „Romance“ scheint dies anders zu sein. Wo auch immer ein Freund das Wort „Wedding“, „Love“ oder „Honeymoon“ verwendet, wird dies direkt unter Romance eingeordnet.

Darüber hinaus gibt es noch Unterkategorien wie Health, Familiy, Travel, Pray, Career und einige andere. Travel ist dabei die Unterkategorie in der mit Abstand die meisten Inhalte zu finden sind. Jegliche Posts via Foursquare, Gowalla oder anderer Location Based Services werden hier aufgegriffen und angezeigt.

 

Neben der Hauptkategorie Feed, kann ich auch noch weitere Oberkategorien auswählen.

Chatter zeigt z.B. öffentliche Pinnwand Dialoge an. Hier kann nach „Allen“, „Beliebten“, „Freund an Freund“ oder „Nicht-Freund an Freund“ gewählt werden.

Unter der Hauptkategorie „Friends“ kann ich mir eine Reihe von Informationen ansehen, die meine Freunde in ihr Profil eingetragen haben, ohne, dass ich ihr Profil besuchen muss.
So z.B. die aktuelle Stadt, das Alter, den aktuelle Beziehungsstatus sowie die letzte Statusmeldung.

Unter „Places“ kann ich einsehen, welche Orte bei meinen Freunden derzeit am beliebtesten sind. Ich kann die Check-Ins total oder in den letzten 30 Tagen sehen, das durchschnittliche Alter bei der jeweiligen Location, ob männliche oder weibliche Besucher dominieren oder ob die Personen Single sind. Wenn diese Statistik stimmt könnte ich an der Stelle daraus erkennen, dass sich scheinbar hauptsächlich Männer überhaupt irgendwo einloggen ;-)
Das Ganze kann ich dann noch ein wenig nach Städten sortieren.

Unter „Interests“ kann ich darüber hinaus einsehen, welche Interessen meine Freunde haben.

Das kann man dann wiederum nach verschiedenen Unterkategorien anzeigen lassen: Movies, Art, Books, Sport, Music, usw., usf.

 

 

Warum hier Pages wie Nur Chuck Norris kann sehen wer auf deinem Profil war… mit aufgenommen werden kann nur gemutmaßt werden.

Ganz nützlich ist die Kategorie “Events”. Hier bekommt man eine schöne Übersicht über alle, in nächster Zeit in seinem Netzwerk stattfindenden Events geboten. Vom Datum über die Teilnehmeranzahl bis hin zur Info wie viele der eigenen Freunde teilnehmen. Und auch hier kann man sich wieder die Anteile männlich / weiblich und Single / non-Single ansehen. Insgesamt macht diese Eventübersicht etwas mehr her als die übliche Facebook Übersicht.

Abschließend bietet die Kategorie „About Me“ noch ein paar Spielereien in Form von ein Grafiken. Hier gibt es Infos über das eigene Netzwerk. Auch hier wieder Anteile männlich / weiblich, Single / verheitatet / verlobt, usw. Außerdem kann man sich Aktivitäten zu Freundschaften und auf der eigenen Pinnwand anzeigen lassen.

Ob man das als Privatperson jetzt wirklich braucht sei mal dahingestellt….

 

Fazit

Insgesamt ist Wisdom eine ganz nette Spielerei. Viel mehr aber eben auch nicht. Um Stimmungen eines Posts anhand von Smileys auszuwerten, benötigt man eigentlich kein Analysewerkzeug. Das bekommt man auch so gerade noch hin. Der einzige „Mehrwert“ liegt hier tatsächlich in der aggregierten Aufbereitung der Daten, die Facebook seinen Nutzern so sonst nicht bietet.

Möglicherweise bietet die Anwendung in Zukunft noch weitere Funktionen an. Noch ist die App als Beta markiert. Das dürfte auf erklären, warum an der ein oder anderen Stelle Posts nicht aufgeführt werden, die im Stream mühelos auffindbar sind. Allerdings erhält die App von ihren Fans (immerhin 4.540) durchweg gute Rezensionen. Richtig spannend dürfte eine solche App allerdings nur sein, wenn sie auch auf Seiten und für Unternehmen einsetzbar ist.

 

Dominik Bernauer
Dominik Bernauer

Was tun, wenn Ihr Unternehmen ins kalte Social Media Wasser geschmissen wird?

Stellen Sie sich folgendes vor: 

Ein mittelständisches Unternehmen vergibt regelmäßig, bereits seit Jahren, Aufträge an seine Marketingagentur. Diese Aufträge betreffen vor allem Onlinemarketing Aktivitäten des Unternehmens. Ein Großteil davon besteht aus Webseiten und Webshops (Betreuung, Relaunch, Aktionen, etc.). Aber auch einzelne Offline-Maßnahmen wie PR Veranstaltungen gehören zu den Aufträgen.

Anfang 2010 sind weder das Unternehmen noch seine Agentur wirklich im Social Media Zeitalter angekommen. Heißt mit anderen Worten: Es gibt zwar einzelne Mitarbeiter – auf beiden Seiten – die sich privat mit der Thematik beschäftigen, beruflich ist Social Media allerdings kein Thema. Zumindest werden Facebook & Co. während der Arbeitszeit nicht geschäftlich genutzt. Es existiert auch in beiden Unternehmen keine Strategie bzgl. Social Media.

Ende 2010 gibt es personelle Veränderungen in der Führungsriege auf Seiten der Agentur. Sehr plötzlich verschieben sich daher die Prioritäten sowie Empfehlungen gegenüber dem Auftraggeber.

Schwieriges Fahrwasser

Auf Seiten des Unternehmens finden ebenfalls Veränderungen statt. Ein neues, auf eine junge Zielgruppe ausgerichtetes Produkt soll gelauncht werden. Einige der damit betrauten Mitarbeiter halten den Einsatz von Social Media Kanälen für sinnvoll. Allerdings sind im Unternehmen weder die nötigen Prozesse implementiert noch geeignete / geschulte Mitarbeiter verfügbar, die dieser Aufgabe gewachsen wären. Commitment durch das Top-Management ist ebenfalls nicht existent, da Social Media hier nicht mal ansatzweise bekannt ist.

In der Zwischenzeit hat die Agentur ihr bestreben in Richtung Social Media fortgesetzt. Den Anfang macht eine eigene Facebook Fanpage der Agentur. Eine solche Fanpage will natürlich gepflegt und regelmäßig mit Ihnhalten gefüttert werden. Welche Inhalte liegen da näher, als die die bereits vorhanden sind.

Die Agentur beginnt also u.a. Inhalte auf der Fanpage zu posten, die in direktem Zusammenhang mit Aufträgen des Kunden stehen.

Eine ganze zeitlang bemerkt das Unternehmen die Aktivitäten seiner Agentur gar nicht, da Begriffe wie “Social Media Monitoring” schlichtweg unbekannt sind. Nach kurzer Zeit werden einzelne Mitarbeiter auf die Facebook Aktivitäten der Agentur aufmerksam und “melden” diese der eigenen Geschäftsführung.

Diese weiß mit der neuen Situation aufgrund von mangelndem Wissen und Erfahrung nichts anzufangen. Zwar war es der Agentur erlaubt das Unternehmen und die gemeinsamen Projekte auf der Homepage der Agentur als Referenz aufzuführen. Doch die Veröffentlichungen in Facebook erlauben es der breiten Öffentlichkeit diese Referenzen zu kommentieren, zu liken und weiterzuleiten.
Die Geschäftsführung des Unternehmens fühlt sich mit dieser neuen Situation völlig überfordert.

Welche Möglichkeiten sehen Sie für die Geschäftsführung?

1. Die Aktivitäten der Agentur und deren möglichen Folgen ignorieren?

2. Der Agentur die Aktivitäten verbieten? / bisherige Posts löschen lassen?

3. Der Agentur zukünftige Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken ohne Absprache untersagen
–> Für Social Media eigene Abstimmungsprozesse entwickeln.

4. Die neue Situation als Chance begreifen und den Einstieg in Social Media planen?

5. Weitere Ideen? Erfahrungen? Vorschläge?

 

 

Dominik Bernauer
Dominik Bernauer



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