Das Online‐Profil von Kandidaten wird zu einem wichtigen Auswahlkriterium im Bewerbungsprozess. Wer seine Profile nicht aktualisiert, Informationen und private Fotos leichtsinnig im Web verbreitet, spielt auf Risiko. Denn der erste Eindruck zählt! Und den bekommen mittlerweile fast alle Personalberater durch die Online Recherche – gerade in Zeiten der Online-Bewerbung. Zwar bedeutet ein blütenweißes Online-Image nicht gleich die Anstellung, doch eins ist sicher: ein schlechter Ruf im Netz kann bei der Bewerbung durchaus von Nachteil sein. 


Der virtuelle Ruf und sein Markt

Nicht Wenige haben ihr Offline Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt unüberlegt in die virtuelle Welt übertragen. Doch das Netz vergisst Nichts! Und so hängt der virtuelle Ruf, auch Jahre nach Erstellen eines Profils, entscheidend davon ab, was Suchmaschinen beim eigenen Namen zuerst auflisten. Die Reihenfolge dieser Such-Ergebnisse, sowie die jeweiligen Inhalte zielgerichtet zu „aktualisieren“, haben sich Dutzende sogenannter Online Reputation Defender zur Aufgabe gemacht. Dienstleister mit plakativen Namen wie ‚Dein Guter Ruf.de‘ oder ‚Saubere Weste‘, konzentrieren sich neben der Kontrolle und Korrektur von Einträgen einzelner Personen und Unternehmen vor allem auf das Reputationsmanagement. So werden unliebsame Treffer etwa durch eine wachsende Zahl positiver Einträge auf Distanz gehalten.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Studie des Reputationsdienstleisters Reputeer und der Hochschule München, zur Reputation im Internet, wird deutlich, warum die Politur des Online Images immer gefragter wird: 86% der Personalberater führen inzwischen Online‐Recherchen über Bewerber durch, 62% der Recruiter sagen, dass sich eine gute Online-Reputation positiv auf die Karrierechancen auswirkt und mehr als ein Drittel von ihnen hält das digitale Erscheinungsbild von Kandidaten für relevant. Zudem sagten 94% der Personalberater, dass die Bedeutung des Online-Rufs in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Besonders Führungskräfte, High Potentials und Young Professionals mit großer Außenwirkung müssen damit rechnen, dass ihr Online Image Einfluss auf ihre beruflichen Chancen ausübt.

Praktische Tipps zur Image-Pflege im Netz

Absolute No-Go‘s: Unpassende Kommentare oder Fotos, Bedenken bezüglich des Lebensstils und Falschangaben sind absolut tabu! Denn diese drei Dinge sind laut Studie die häufigsten Ursachen für das Ablehnen von Bewerbern. Achten Sie zudem ganz genau darauf, welchen Gruppen Sie zum Beispiel bei Facebook beitreten.

Qualität statt Quantität: Registrieren Sie sich nicht wahllos in Foren und Netzwerke, um möglichst oft von Suchmaschinen aufgespürt zu werden. Legen Sie besser ein/zwei gut gepflegte Profile bei einem Karrieredienst, oder in einem Business Network an.

Eigenrecherche: Gerade auf Jobsuche, sollten Sie mindestens einmal pro Monat den eigenen Namen in die großen Suchmaschinen eingeben. Geben Sie, falls möglich, verschiedene Schreibweisen Ihres Namens an und weiten Sie die Suche auch auf Bilder und Videos aus. Denn nur wer seinen Online Ruf kennt, kann ihn auch verbessern.

Persönliches schützen: Was Sie in Ihrer Freizeit machen, sollte nicht weltweit durchs Netz kursieren. Sie sollten dafür sorgen, dass privat bleibt, was privat ist. Wenn Sie mal kontroverse Meinungen in Foren vertreten, tun Sie das besser unter einem Pseudonym.

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