Wege aus der Mikromanagement-Falle
12. Dezember 2011 in von ExperteerKeine Fach- und Führungskraft mag es, übermäßig vom Vorgesetzten kontrolliert zu werden. Mikromanagement ist oftmals nervig und kann das berufliche wie auch das persönliche Wachstum behindern. Zuweilen kann die übermäßige Kontrolle auch stark demotivieren. In einem Beitrag der Harvard Business Review zeigt die Autorin Amy Gallo vielversprechende Wege auf mit Mikromanagern umzugehen.
In dem Artikel „Stop being micromanaged“ wird die Managementprofessorin der Berkley University of California, Jenny Chatman zitiert: Mikromanagement habe meistens nichts mit der Leistung des Mitarbeiters zu tun, vielmehr liege es an der „inneren Unruhe eines Bosses, Dinge kontrollieren zu müssen.“ Gegen einen solchen Kontrollwahn des Chefs anzukämpfen hilft nichts. Erfolg versprechend scheint hingegen die Art und Weise, wie man mit den Eigenheiten seiner Vorgesetzten umgeht. In jedem Fall sollten Sie es nicht persönlich nehmen.
Den einen Typ Mikromanager gibt es nicht
In Gallos Artikel werden zwei unterschiedliche Mikromanager-Typen vorgestellt:
Auf der einen Seite ist der Manager, der einen sehr hohen Standard hat und immer die Fäden in der Hand halten muss. Dieser lässt Aufgaben solange nachbessern, bis sie seinen hohen Anforderungen restlos genügen. Als Beispiel wird Steve Jobs genannt. Diese Art Mikromanager sind einerseits sehr detailversessen, andererseits Vorgesetzte von denen jeder eine Menge lernen kann.
Auf der anderen Seite thematisiert der Artikel sogenannte pathologische Mikromanager, „die sich und anderen klar machen müssen, dass sie der Boss sind.“ Sie wollen in jeden Arbeitsbereich Einblick haben und sind mehr besorgt „um Schriftgrößen als das große Ganze.“ Wie erkennt man, dass man für solch einen Typ Mikromanager arbeitet? Ganz einfach: Er ist in Arbeitsabläufe involviert, die nicht seinem Gehaltslevel entsprechen.
Nicht dagegen ankämpfen
Der Tipp der Autorin für Spitzenkräfte, die es mit der neurotischen Kontrolle von Mikromanagern zu tun haben: „Nicht dagegen ankämpfen.“ Denn wenn dies geschieht, könne der Vorgesetzte schlussfolgern, dass das Vertrauen in den Mitarbeiter nicht gerechtfertigt ist.
Hier finden Sie einige weitere wichtige Prinzipien:
Do’s:
- Versuchen Sie alles, um das Vertrauen des Mikromanagers zu gewinnen
- Verstehen Sie, was den Vorgesetzten besorgt und versuchen Sie darauf einzugehen
- Geben Sie regelmäßig und detaillierte Updates, damit der Boss im Bilde über Ihren Fortschritt ist
Dont‘s
- Verpassen Sie nicht jedem, der eine gewisse Kontrolle über Vorgänge behält, leichtfertig das Label Mikromanager
- Widersetzen Sie sich nicht zwanghaft dem Mikromanager – das hat oft das Verhalten zur Folge, welches Sie vermeiden wollen
- Versuchen Sie nicht dem Vorgesetzten zu erklären, dass er zu sehr kontrolliert – außer Sie haben das Gefühl er ist bereit zuzuhören