Gewählter Autor: Hans-Jürgen Heise

Hans-Jürgen Heise

Biografie

ZEITTAFEL

1930 ff.
Wird am 6. Juli 1930 in Bublitz/Pommern geboren – als Hans-Jürgen Scheller. Vater: Krankenkassengehilfe; Mutter: Hildegard Scheller, Verkäuferin. Erhält den Namen des Vaters nach dessen Eheschließung mit der Mutter am 18. August 1931. Geburt des Bruders Horst.

1934 ff.
Tod der Mutter im April 1934. Beginn einer Asthma-Erkrankung, die die ganze Kindheit hindurch anhält, mit Ausnahme der in Berlin verbrachten Zeit.
Lebt, ohne feste familiäre Bezugsperson, im Haus des Großvaters väterlicherseits und baut Phantasiewelten und ein quasi magisches Verhältnis zur Natur der kleinstädtisch-ländlichen Umgebung auf.

1936 ff.
Der Vater heiratet die Hausangestellte einer seiner Schwestern, eine Bauerntochter aus einem nahegelegenen Dorf. In Treptow an der Rega, wohin die Familie zunächst nicht umzieht, erfolgt 1937 die Einschulung; 1938 dauerhafte Übersiedlung nach Berlin. Der Vater ist nun Verwaltungssekretär an der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1941 wird er zur Wehrmacht eingezogen und kehrt erst 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. 1943 Geburt des (Halb) Bruders Harri, des späteren elterlichen Alleinerben.
Wegen der Verschärfung des Bombenkrieges Evakuierung in die Geburtsstadt Bublitz. 1945 Flucht vor der herannahenden Roten Armee; der Bahntransport dauert eine Woche, vom 27. Januar bis zum 3. Februar. Kriegsende und Nachkriegszeit in Berlin-Adlershof, das fortan zum sowjetischen Sektor der Viermächtestadt gehört.

1945
Erster einer Reihe lebensbedrohlicher Blutstürze, die als Folge von Bronchiektasien diagnostiziert werden und sich jahrelang sporadisch wiederholen.

1946 ff.
Lernlücken durch den Schulunterricht in Pommern legen den Übergang zur Mittelschule nahe. Frühe literarische Schreibversuche, die bald zu Zeitungsveröffentlichungen und 1949 zur festen Anstellung in der Redaktion der Ostberliner Kulturbundzeitung Sonntag führen. Gedichtveröffentlichungen u.a. auch in Die Neue Zeitung, dem Blatt der amerikanischen Besatzungsmacht – hier unter dem Pseudonym Werner Birk. Heises kritisch-oppositionelle Haltung gegen das DDR-Regime führt zu Entlassung, Hausverbot und dem Zugriff von Stasi und Polizei, an gleichzeitig mehreren Orten. Flucht nach Westberlin.

1951 ff.
Führt in Berlin-Kreuzberg eine Bohème-Existenz zwischen Arbeitern, Arbeitslosen und den Ganoven des Sparvereins Südost. Gelegenheitsschreiberei, Lektüre-Exkursionen. Auf einer nächtlichen Zechtour geht eine Mappe mit zahlreichen Manuskripten verloren, die der angehende Autor, der damals keine eigene Schreibmaschine besaß, am Tag zuvor in einem Papiergeschäft abgetippt hatte.

1954
Erster Buchbeitrag: drei (schon im Osten verfaßte) politische Gedichte in der vom Kongreß für Freiheit der Kultur herausgegebenen Anthologie Freier Geist zwischen Oder und Elbe; das Projekt kam durch einen Tip der Sekretärin Peter Suhrkamps zustande.

1955
Eheschließung mit Elfriede (Elfi) John.

1958
Umzug nach Kiel: Arbeitsaufnahme als Archivlektor am Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel. Mitarbeit bei Kieler Zeitungen, bald auch bei konkret, beim Simplicissimus u.a.

1959
Kritische Durchsicht aller (noch) vorhandenen Texte. Entschluß, Reim und vorgestanzte Form künftig möglichst ganz zu vermeiden.

1960
Tod Elfis infolge eines spontan aufgetretenen Sarkoms.

1961
Begegnung mit Annemarie Zornack. Heirat. Beginn eines ständigen Dialogs auf seelisch-geistiger Grundlage. Gemeinsame literarische Projekte. Der erste Gedichtband, Vorboten einer neuen Steppe, erscheint im Limes Verlag, mit einer Titelvignette von Hans Arp.

1962
Gedichte im Merkur und in Akzente.

1964
Lesung bei der Gruppe 47 in Sigtuna, Schweden. Anfang einer langjährigen Mitarbeit für Die Tat, Zürich; ferner für Zeitschriften und Zeitungen wie FAZ, die horen, Der Monat, Neue Deutsche Hefte, Neue Rundschau, NZZ, Rheinischer Merkur, Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, DIE ZEIT u.a. Zahlreiche Beiträge in fremdsprachigen Anthologien und Periodika.

1968
Erste Spanien-Reise: zusammen mit Annemarie Zornack auf den Lebens- und Todesspuren Federico García Lorcas.

1972
Gewählt in den Internationalen P.E.N.

1973
Erhält für seine Lyrik die Ehrengabe des Andreas Gyphius-Preises; Laudator Fritz Martini.

1974
Kulturpreis der Stadt Kiel.

1976
Erste Lateinamerika-Reise (Mexiko und Costa Rica). Lesung in Mexiko-Stadt. Malta Cultural Award für den Essayband Das Profil unter der Maske, ein einem europäischen Wettbewerb.

1978
Deutscher Vertreter bei den internationalen Strugaer Poesie-Abenden in Makedonien; Begegnung mit Rafael Alberti.

1980
Vor der Siemens-Stiftung Vortrag über Mexiko.

1981
Teilnahme an einem Symposium über Die Krise der Metapher in Baden bei Wien; Kontrahent der eigenen pro-metaphorischen Position Tadeusz Rózewicz.

1982
Ein Eiszeit- und Endzeitgedichte betitelter Essay führt in DIE ZEIT zu einer heftigen Replik Günter Kunerts und einem Literaturstreit.

1984
Absage einer Einladung Bundeskanzler Kohls, ihn auf einem Staatsbesuch nach Argentinien und Mexico zu begleiten.

1985
Hält beim Lyrikertreffen in Münster den Eröffnungsvortrag Lyrik zwischen Selbst- und Fremdbestimmung.

1986
Das 1968 verfaßte Gedicht Fuente Vaqueros findet als Dauer-Exponat Aufnahme in Federico García Lorcas Geburtshaus in Fuente Vaqueros bei Granada.

1987
Regt an und gestaltet 6 Jahre lang die Kolumne Beispiel moderner Weltlyrik in der Zeitschrift Universitas.

1988
Preis kultur aktuell für die Hispanische Trilogie. 1988/89 Poetikdozentur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

1989
Zusammen mit Annemarie Zornack Ehrengast der Villa Massimo in Rom. Führt im Literarischen Colloquium Berlin mit Michael Braun eine Diskussion über die Lyrik der achtziger Jahre.

1990
Verleihung des Professorentitels „in Anerkennung und Würdigung seines in 40 Jahren geschaffenen lyrischen, essayistischen und literaturkritischen Werks“.

1993
Beendet am 31. Juli die Tätigkeit im Institut für Weltwirtschaft. Pommerscher Kulturpreis. Tod des Vaters.

1994
Andreas Gryphius-Preis, verliehen im schlesischen Glogau für das literarische Gesamtschaffen: „Die Jury erkennt in Heise einen Lyriker von europäischem Rang.“

1996
Ende der Publikation im Neuen Malik Verlag wegen Übernahme Maliks durch den Piper Verlag.

2002
Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein; Laudator Alexander von Bormann.

2003 ff.
Ankauf des Vorlasses durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach (Sekundärpublikationen, einzelveröffentlichungen, Rezensionen eigener Bücher, Korrespondenzen, Porträtfotos); ergänzendes Material (u.a. 650 Anthologie-Belege) in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek.

2008
Abschluß einer vom Wallstein Verlag, Göttingen, editierten 6-bändigen Werkauswahl in Einzelbänden, deren erster Titel 2002 erschienen ist.

2009 ff.
Erste Publikation im Internet bei fixpoetry.





























ZEITTAFEL

1930 ff.
Wir am 6. Juli 1930 in Bublitz/Pommern geboren – als Hans-Jürgen Scheller. Vater: Krankenkassengehilfe; Mutter: Hildegard Scheller, Verkäuferin. Erhält den Namen des Vaters nach dessen Eheschließung mit der Mutter am 18. August 1931. Geburt des Bruders Horst.

1934 ff.
Tod der Mutter im April 1934. Beginn einer Asthma-Erkrankung, die die ganze Kindheit hindurch anhält, mit Ausnahme der in Berlin verbrachten Zeit.
Lebt, ohne feste familiäre Bezugsperson, im haus des Großvaters väterlicherseits und baut Phantasiewelten und ein quasi magisches Verhältnis zur Natur der kleinstädtisch-ländlichen Umgebung auf.

1936 ff.
Der Vater heiratet die Hausangestellte einer seiner Schwestern, eine Bauerntochter aus einem nahegelegenen Dorf. In Treptow an der Rega, wohin die Familie zunächst nicht umzieht, erfolgt 1937 die Einschulung; 1938 dauerhafte Übersiedlung nach Berlin. Der Vater ist nun Verwaltungssekretär an der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1941 wird er zur Wehrmacht eingezogen und kehrt erst 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. 1943 Geburt des (Halb) Bruders Harri, des späteren elterlichen Alleinerben.
Wegen der Verschärfung des Bombenkrieges Evakuierung in die Geburtsstadt Bublitz. 1945 Flucht vor der herannahenden Roten Armee; der Bahntransport dauert eine Woche, vom 27. Januar bis zum 3. Februar. Kriegsende und Nachkriegszeit in Berlin-Adlershof, das fortan zum sowjetischen Sektor der Viermächtestadt gehört.

1945
Erster einer Reihe lebensbedrohlicher Blutstürze, die als Folge von Bronchiektasien diagnostiziert werden und sich jahrelang sporadisch wiederholen.

1946 ff.
Lernlücken durch den Schulunterricht in Pommern legen den Übergang zur Mittelschule nahe. Frühe literarische Schreibversuche, die bald zu Zeitungsveröffentlichungen und 1949 zur festen Anstellung in der Redaktion der Ostberliner Kulturbundzeitung Sonntag führen. Gedichtveröffentlichungen u.a. auch in Die Neue Zeitung, dem Blatt der amerikanischen Besatzungsmacht – hier unter dem Pseudonym Werner Birk. Heises kritisch-oppositionelle Haltung gegen das DDR-Regime führt zu Entlassung, Hausverbot und dem Zugriff von Stasi und Polizei, an gleichzeitig mehreren Orten. Flucht nach Westberlin.

1951 ff.
Führt in Berlin-Kreuzberg eine Bohème-Existenz zwischen Arbeitern, Arbeitslosen und den Ganoven des Sparvereins Südost. Gelegenheitsschreiberei, Lektüre-Exkursionen. Auf einer nächtlichen Zechtour geht eine Mappe mit zahlreichen Manuskripten verloren, die der angehende Autor, der damals keine eigene Schreibmaschine besaß, am Tag zuvor in einem Papiergeschäft abgetippt hatte.

1954
Erster Buchbeitrag: drei (schon im Osten verfaßte) politische Gedichte in der vom Kongreß für Freiheit der Kultur herausgegebenen Anthologie Freier Geist zwischen Oder und Elbe; das Projekt kam durch einen Tip der Sekretärin Peter Suhrkamps zustande.

1955
Eheschließung mit Elfriede (Elfi) John.

1958
Umzug nach Kiel: Arbeitsaufnahme als Archivlektor am Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel. Mitarbeit bei Kieler Zeitungen, bald auch bei konkret, beim Simplicissimus u.a.

1959
Kritische Durchsicht aller (noch) vorhandenen Texte. Entschluß, Reim und vorgestanzte Form künftig möglichst ganz zu vermeiden.

1960
Tod Elfis infolge eines spontan aufgetretenen Sarkoms.

1961
Begegnung mit Annemarie Zornack. Heirat. Beginn eines ständigen Dialogs auf seelisch-geistiger Grundlage. Gemeinsame literarische Projekte. Der erste Gedichtband, Vorboten einer neuen Steppe, erscheint im Limes Verlag, mit einer Titelvignette von Hans Arp.

1962
Gedichte im Merkur und in Akzente.

1964
Lesung bei der Gruppe 47 in Sigtuna, Schweden. Anfang einer langjährigen Mitarbeit für Die Tat, Zürich; ferner für Zeitschriften und Zeitungen wie FAZ, die horen, Der Monat, Neue Deutsche Hefte, Neue Rundschau, NZZ, Rheinischer Merkur, Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, DIE ZEIT u.a. Zahlreiche Beiträge in fremdsprachigen Anthologien und Periodika.

1968
Erst Spanien-Reise: zusammen mit Annemarie Zornack auf den Lebens- und Todesspuren Frederico Garcia Lorcas.

1972
Gewählt in den Internationalen P.E.N.

1973
Erhält für seine Lyrik die Ehrengabe des Andreas Gyphius-Preises; Laudator Fritz Martini.

1974
Kulturpreis der Stadt Kiel.

1976
Erste Lateinamerika-Reise (Mexiko und Costa Rica). Lesung in Mexiko-Stadt. Malta Cultural Award für den Essayband Das Profil unter der Maske, ein einem europäischen Wettbewerb.

1978 Deutscher Vertreter bei den internationalen Strugaer Poesie-Abenden in Makedonien; Begegnung mit Rafael Alberti.

1980
Vor der Siemens-Stiftung Vortrag über Mexiko.

1981
Teilnahme an einem Symposium über Die Krise der Metapher in Baden bei Wien; Kontrahent der eigenen pro-metaphorischen Position Tadeusz Rózewicz.

1982
Ein Eiszeit- und Endzeitgedichte betitelter Essay führt in DIE ZEIT zu einer heftigen Replik Günter Kunerts und einem Literaturstreit.

1984
Absage einer Einladung Bundeskanzler Kohls, ihn auf einem Staatsbesuch nach Argentinien und Mexico zu begleiten.

1985
Hält beim Lyrikertreffen in Münster den Eröffnungsvortrag Lyrik zwischen Selbst- und Fremdbestimmung.

1986
Das 1968 verfaßte Gedicht Fuente Vaqueros findet als Dauer-Exponat Aufnahme in Frederico Garcia Lorcas Geburtshaus in Fuente Vaqueros bei Granada.

1987
regt an und gestaltet 6 Jahre lang die Kolumne Beispiel moderner Weltlyrik in der Zeitschrift Universitas.

1988
Preis kultur aktuell für die Hispanische Trilogie. 1988/89 Poetikdozentur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

1989
Zusammen mit Annemarie Zornack Ehrengast der Villa Massimo in Rom. Führt im Literarischen Colloquium Berlin mit Michael Braun eine Diskussion über die Lyrik der achtziger Jahre.

1990
Verleihung des Professorentitels „in Anerkennung und Würdigung seines in 40 Jahren geschaffenen lyrischen, essayistischen und literaturkritischen Werks“.

1993
Beendet am 31. Juli die Tätigkeit im Institut für Weltwirtschaft. Pommerscher Kulturpreis. Tod des Vaters.

1994
Andreas Gryphius-Preis, verliehen im schlesischen Glogau für das literarische Gesamtschaffen: „Die Jury erkennt in Heise einen Lyriker von europäischem Rang.“

1996
Ende der Publikation im Neuen Malik Verlag wegen Übernahme Maliks durch den Piper Verlag.

2002
Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein; Laudator Alexander von Bormann.

2003 ff.
Ankauf des Vorlasses durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach (Sekundärpublikationen, einzelveröffentlichungen, Rezensionen eigener Bücher, Korrespondenzen, Porträtfotos); ergänzendes Material (u.a. 650 Anthologie-Belege) in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek.

2008
Abschluß einer vom Wallstein Verlag, Göttingen, editierten 6-bändigen Werkauswahl in Einzelbänden, deren erster Titel 2002 erschienen ist.

2009 ff.
erste Publikation im Internet bei fixpoetry.





























ZEITTAFEL

1930 ff.
Wir am 6. Juli 1930 in Bublitz/Pommern geboren – als Hans-Jürgen Scheller. Vater: Krankenkassengehilfe; Mutter: Hildegard Scheller, Verkäuferin. Erhält den Namen des Vaters nach dessen Eheschließung mit der Mutter am 18. August 1931. Geburt des Bruders Horst.

1934 ff.
Tod der Mutter im April 1934. Beginn einer Asthma-Erkrankung, die die ganze Kindheit hindurch anhält, mit Ausnahme der in Berlin verbrachten Zeit.
Lebt, ohne feste familiäre Bezugsperson, im haus des Großvaters väterlicherseits und baut Phantasiewelten und ein quasi magisches Verhältnis zur Natur der kleinstädtisch-ländlichen Umgebung auf.

1936 ff.
Der Vater heiratet die Hausangestellte einer seiner Schwestern, eine Bauerntochter aus einem nahegelegenen Dorf. In Treptow an der Rega, wohin die Familie zunächst nicht umzieht, erfolgt 1937 die Einschulung; 1938 dauerhafte Übersiedlung nach Berlin. Der Vater ist nun Verwaltungssekretär an der Preußischen Akademie der Wissenschaften. 1941 wird er zur Wehrmacht eingezogen und kehrt erst 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück. 1943 Geburt des (Halb) Bruders Harri, des späteren elterlichen Alleinerben.
Wegen der Verschärfung des Bombenkrieges Evakuierung in die Geburtsstadt Bublitz. 1945 Flucht vor der herannahenden Roten Armee; der Bahntransport dauert eine Woche, vom 27. Januar bis zum 3. Februar. Kriegsende und Nachkriegszeit in Berlin-Adlershof, das fortan zum sowjetischen Sektor der Viermächtestadt gehört.

1945
Erster einer Reihe lebensbedrohlicher Blutstürze, die als Folge von Bronchiektasien diagnostiziert werden und sich jahrelang sporadisch wiederholen.

1946 ff.
Lernlücken durch den Schulunterricht in Pommern legen den Übergang zur Mittelschule nahe. Frühe literarische Schreibversuche, die bald zu Zeitungsveröffentlichungen und 1949 zur festen Anstellung in der Redaktion der Ostberliner Kulturbundzeitung Sonntag führen. Gedichtveröffentlichungen u.a. auch in Die Neue Zeitung, dem Blatt der amerikanischen Besatzungsmacht – hier unter dem Pseudonym Werner Birk. Heises kritisch-oppositionelle Haltung gegen das DDR-Regime führt zu Entlassung, Hausverbot und dem Zugriff von Stasi und Polizei, an gleichzeitig mehreren Orten. Flucht nach Westberlin.

1951 ff.
Führt in Berlin-Kreuzberg eine Bohème-Existenz zwischen Arbeitern, Arbeitslosen und den Ganoven des Sparvereins Südost. Gelegenheitsschreiberei, Lektüre-Exkursionen. Auf einer nächtlichen Zechtour geht eine Mappe mit zahlreichen Manuskripten verloren, die der angehende Autor, der damals keine eigene Schreibmaschine besaß, am Tag zuvor in einem Papiergeschäft abgetippt hatte.

1954
Erster Buchbeitrag: drei (schon im Osten verfaßte) politische Gedichte in der vom Kongreß für Freiheit der Kultur herausgegebenen Anthologie Freier Geist zwischen Oder und Elbe; das Projekt kam durch einen Tip der Sekretärin Peter Suhrkamps zustande.

1955
Eheschließung mit Elfriede (Elfi) John.

1958
Umzug nach Kiel: Arbeitsaufnahme als Archivlektor am Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel. Mitarbeit bei Kieler Zeitungen, bald auch bei konkret, beim Simplicissimus u.a.

1959
Kritische Durchsicht aller (noch) vorhandenen Texte. Entschluß, Reim und vorgestanzte Form künftig möglichst ganz zu vermeiden.

1960
Tod Elfis infolge eines spontan aufgetretenen Sarkoms.

1961
Begegnung mit Annemarie Zornack. Heirat. Beginn eines ständigen Dialogs auf seelisch-geistiger Grundlage. Gemeinsame literarische Projekte. Der erste Gedichtband, Vorboten einer neuen Steppe, erscheint im Limes Verlag, mit einer Titelvignette von Hans Arp.

1962
Gedichte im Merkur und in Akzente.

1964
Lesung bei der Gruppe 47 in Sigtuna, Schweden. Anfang einer langjährigen Mitarbeit für Die Tat, Zürich; ferner für Zeitschriften und Zeitungen wie FAZ, die horen, Der Monat, Neue Deutsche Hefte, Neue Rundschau, NZZ, Rheinischer Merkur, Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, DIE ZEIT u.a. Zahlreiche Beiträge in fremdsprachigen Anthologien und Periodika.

1968
Erst Spanien-Reise: zusammen mit Annemarie Zornack auf den Lebens- und Todesspuren Frederico Garcia Lorcas.

1972
Gewählt in den Internationalen P.E.N.

1973
Erhält für seine Lyrik die Ehrengabe des Andreas Gyphius-Preises; Laudator Fritz Martini.

1974
Kulturpreis der Stadt Kiel.

1976
Erste Lateinamerika-Reise (Mexiko und Costa Rica). Lesung in Mexiko-Stadt. Malta Cultural Award für den Essayband Das Profil unter der Maske, ein einem europäischen Wettbewerb.

1978 Deutscher Vertreter bei den internationalen Strugaer Poesie-Abenden in Makedonien; Begegnung mit Rafael Alberti.

1980
Vor der Siemens-Stiftung Vortrag über Mexiko.

1981
Teilnahme an einem Symposium über Die Krise der Metapher in Baden bei Wien; Kontrahent der eigenen pro-metaphorischen Position Tadeusz Rózewicz.

1982
Ein Eiszeit- und Endzeitgedichte betitelter Essay führt in DIE ZEIT zu einer heftigen Replik Günter Kunerts und einem Literaturstreit.

1984
Absage einer Einladung Bundeskanzler Kohls, ihn auf einem Staatsbesuch nach Argentinien und Mexico zu begleiten.

1985
Hält beim Lyrikertreffen in Münster den Eröffnungsvortrag Lyrik zwischen Selbst- und Fremdbestimmung.

1986
Das 1968 verfaßte Gedicht Fuente Vaqueros findet als Dauer-Exponat Aufnahme in Frederico Garcia Lorcas Geburtshaus in Fuente Vaqueros bei Granada.

1987
regt an und gestaltet 6 Jahre lang die Kolumne Beispiel moderner Weltlyrik in der Zeitschrift Universitas.

1988
Preis kultur aktuell für die Hispanische Trilogie. 1988/89 Poetikdozentur an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

1989
Zusammen mit Annemarie Zornack Ehrengast der Villa Massimo in Rom. Führt im Literarischen Colloquium Berlin mit Michael Braun eine Diskussion über die Lyrik der achtziger Jahre.

1990
Verleihung des Professorentitels „in Anerkennung und Würdigung seines in 40 Jahren geschaffenen lyrischen, essayistischen und literaturkritischen Werks“.

1993
Beendet am 31. Juli die Tätigkeit im Institut für Weltwirtschaft. Pommerscher Kulturpreis. Tod des Vaters.

1994
Andreas Gryphius-Preis, verliehen im schlesischen Glogau für das literarische Gesamtschaffen: „Die Jury erkennt in Heise einen Lyriker von europäischem Rang.“

1996
Ende der Publikation im Neuen Malik Verlag wegen Übernahme Maliks durch den Piper Verlag.

2002
Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein; Laudator Alexander von Bormann.

2003 ff.
Ankauf des Vorlasses durch das Deutsche Literaturarchiv Marbach (Sekundärpublikationen, Einzelveröffentlichungen, Rezensionen eigener Bücher, Korrespondenzen, Porträtfotos); ergänzendes Material (u.a. 650 Anthologie-Belege) in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek.

2008
Abschluß einer vom Wallstein Verlag, Göttingen, editierten 6-bändigen Werkauswahl in Einzelbänden, deren erster Titel 2002 erschienen ist.

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