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Autorenbuch Andrascz J. Weigoni Protzkloete & Gierschlunk – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Andrascz J. Weigoni

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Protzkloete & Gierschlunk

nachgedichtet aus dem Panchatantra

Im fernen Osten
lebte einst ein wilder Stier
mit dem Namen:
Protzkloete & Gierschlunk

Vor lauter mænnlicher Kraft
& Uebermut verliess
er seine Herde
riss die Flussufer mit seinen Hœrnern
weidete auf smaragdgruenem Gras
wo & wann immer
er Lust hatte
& verwilderte in einem Wald.

In diesem Wald lebte ein Schakal namens:
Gierschlunk.
Eines Tages schlenderte er mit
seiner Frau am
sandigen Flussufer entlang
in diesem Moment kam
Protzkloete an
die gleiche Stelle zum
Fluss herunter um
zu sich zu laben.

Die Schakalin sagte zu
ihrem Mann als
sie die herunterhængenden Hoden des
Stiers sah:
»Sieh!
Zwei riesige Klumpen Fleisch hængen an
diesem Stier herunter
die werden jeden Augenblick
fallen
spætestens in
ein paar Stunden
...
Du musst ihm folgen
– ich bitte Dich.«

»Meine Liebe
das weiss man nicht.»
– wendete der Schakal ein –
»Mag sein...
dass sie in ein paar
Tagen herunterfallen –
vielleicht auch nicht
willst Du mich in ein
Boxhorn jagen?

Hier wuerde ich lieber mit
Dir bleiben
Mæuse fressen
die an den Fluss zur
Trænke kommen.

Die kommen immer diesen
Weg entlang...
Wenn ich dem Stier folge
wird jemand anders hier–
herkommen &
diese Stelle besetzen
Besser ist es
das nicht zu tun
Du kennst das alte Sprichwort:«

„Wenn Du etwas
was Du sicher hast
aufgibst
fuer etwas
das unsicher ist
dann ist das
was sicher war
nicht mehr sicher
& was unsicher war
war schon vorher
verloren.“

»Komm...»
lockte sie,
»... Du bist ein Feigling
Du bist mit dem Geringen zufrieden
Du liegst falsch damit!
Wir sollen immer voller Tatendrang sein
Mænner besonders!«
so sagt das Sprichwort:

„Sei tatkræftig
& mæchtig
lass Dich nicht zur
Trægheit verfuehren
lass Unternehmenslust
& Vorsicht
sich umarmen
dann ist alles Glueck auf
Deiner Seite

es kann nicht anders sein.“

»... & ausserdem...«

„Lass niemanden
der vom Schicksal geschlagen ist
in faule Selbstzufriedenheit
versinken.“

„Es gibt kein Sesamoel
wenn Du
den Sesam nicht presst.“

»&
was Deine Æusserung betrifft
ob sie herunter
fallen –
oder nicht
Denke an das Sprichwort:«
„Pure Masse ist nichts
dem Entschiedenen ist
Ehre sicher
Gott bringt dem
Kiebitz Wasser
wer kœnnte es wagen
ihn arm zu nennen?“

»Nebenbei bemerkt mir hængt
das Mæusefleisch zum Hals heraus
& diese beiden Fleischklumpen sind
gerade dabei herunter
zu fallen...
Du kannst Dich
mir nicht widersetzen.«

Als er dies alles gehœrt hatte
verliess er die Stelle
an der die Mæuse
gefangen wurden
& folgte Protzkloete

Wie weise ist doch
das Sprichwort:
„Nur solange der Mann nicht
die Frau in sein Ohr
fluestern hœrt
ihn gegen seinen Willen zu leiten
ist er sein eigener Herr.“
»& ausserdem...«

„Beim Handeln :
was man nicht tun soll
soll man tun...

Beim Bewegen :
was nicht sein kann
kann sein...

Beim Essen :
was nicht gegessen werden soll
soll gegessen werden...

...wenn
das Gefluester der Frau
den Mann leitet.“

So verbrachte
der Schakal
mit seiner Frau
viel Zeit damit
dem Stier
hinterherzuwandern.

Aber
die Hoden fielen
nicht herunter.

Schliesslich
im fuenfzehnten Jahr
alt & grau geworden
sagte er
zu seiner Frau:

»Lose sind sie
dennoch fest
fallen sie ab
oder bleiben sie
dauerhaft?
Ich habe sie beobachtet
bis ins fuenfzehnte Jahr
lass uns daraus schliesssen
dass sie auch in Zukunft
nicht abfallen werden

&
lass uns an
unseren alten Mæuseweg
zurueckkehren.«


Quelle: »Gedichte«, Hörbuch
 

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