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Autorenbuch Angelika Janz Dichtungsfarben, Dichtungsmassen – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Angelika Janz

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Dichtungsfarben, Dichtungsmassen

aus: „orten vernähte alphabetien", Lyrik und Prosa, Verlag Wiecker Bote,Greifswald 2002

Geselliges Grau, Schiffschaukeln,
Blutbildrötliches Sickern,
mattgrüngestichene Ankunft.
Ein Nebenbild: Isabellfarbenes Kußauf Kußsprechen,
im kitschigen Ultramarinherbst,
erinnere: bläuliches  Nebeldröhnen,
Stadtbild, an deiner, unter deiner Alterung entlang
raste städtischer Verkehr.

Er  besaß den Park der Erinnerung,
seine Dämmerung strukturierten Grabsteine Anonymer,
da war fröstelndes Lustwandern unter uralten Ulmen,
um nebenan in der Kälte wartender Gedichtanfänge
anzukommen. Ich selber las viel. Kalt war es, neue Kälte
wie nie, die Farbe der Kälte salamanderte kindlich vertraut
zwischen Brauntönen, die absolute Verlassenheit kann retten.

Mitternächtlich verächtlich formuliertes
Beworten eigen bekümmerter Schweigelust.
Im selben Boot mit Klienten seiner Pflicht
vergißt der Kapitän
logische Technik.

Die Farben aßen an der Sprache des Aufschreibens
wie das Wort Mahlzeit
wechselnde Angestellte in Kantinen
langgelbzähnig Ungesundes sich einverleiben,
ein Pausenleben zersetzte sich an der Uhr.

Blutende Zahnhälse, wenn sie
zubeißen. Er sah dies und alle Zukunft:
Mein Ziel ist ein beträchtlich
formatiertes  Verorten im gefälligen
Staubrechen. Ich schrie, weinte, schrie.

Vermeintes Ersticken, ihm aber glücken
des Mundes Stöhnenhebel (nie), um zu greifen,
um zu begreifen.

Ich suchte das Eigene,
war
gesucht und suchte das Eigene
leider weiter.

Verlaß mich, Luxusschiff,
das  mich mitsamt dem Gelaß
auf den Sprüngen zur Welt-
Geschichte die Welle der Überlieferung
eisig starr feiern läßt im
Selbstanblick, sagte, wunderbar, der Kapitän.
Ich griff nach mir, meinem letzten.

Wogegen meine und fremde mein Wessen  zahllos auswendig kennenden Katzen, so ich, auch die groben Gnadenbrotpferde und viele bunte glockenbellende Hunde und
nur einige gelbgraue Vögel mit roten Brüsten, dann die Fülle der vielen schwarzen Vögel, die mich an Schwellen, Parkplätzen, suchen, auch kleine Haus-und Nackt-Schnecken an meinen Fenstern und Türen, Franzosenkäfer, sogar Würmer mit violetten Mundgesichtern, in dröhnenden Ecken Gespensterspinnen, lichtgrünflimmernde Tageslichtfliegen,anthrazitene Glücks-und druckdaumenbildtote Gewitterwürmchen
handbeißend zart bis zärtlich mir Standfassung schenken.
 

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