Gewählter Autor: Simone Trieder

Simone Trieder

Bibliographie

2009

BarCodes

Die Kurztexte „Barcodes“ sind Einblicke in die Gedankenwelt von einkaufenden Menschen vor der Kulisse der Warenwelt – der Welt der käuflichen Produkte, die wiederum „bepflastert“ sind mit den Barcodes. In jedem dieser Strichcodes, ist eine technische Information verschlüsselt wie in jedem der gleichnamigen Kurztexte und Illustrationen mehr oder weniger rätselhafte Gedanken bzw. eine Geschichte.In den collagenartigen assoziativen Illustrationen sind Versatzstücke aus der Verkaufs- und Werbewelt verarbeitet, kombiniert mit einer Form der notizzettelartig gekritzelten, scheinbar zufällig auf dem Rande eines Einkaufszettels entstandenen Zeichnung. Die „Kritzeleien“ stellen den „Code des Individuellen“ dar – zeitlich einmalig, etwas rätselhaft, decodierungsbedürftig, poetisch, gesponnen. Dem gegenüber stehen die maschinellen (Bar)Codes, die dem Nicht-Eingeweihten auch rätselhaft erscheinen, eigentlich aber technische Informationen bergen, die maschinell decodiert werden können und daher viel eher zu entschlüsseln sind, als vielleicht die Windungen der Geschichten unseres Lebens. Als unendliche Zeile lesbar, die ursprünglichen Zeilenumbrüche durch satzuntypische Zeichen gekennzeichnet, gestaltet die Typographie eine Art „Code der Worte“, zugleich den Gedankenfluss im Kopf assoziierend.

 

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2008

Die halbe Nachtigall

Kurzprosa, das Buch wurde von der Stiftung Buchkunst Frankfurt am Main 2003 als "eines der schönsten Bücher Deutschlands" ausgezeichnet



 

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2007

Im Prinzip lieb

mit Illustrationen von Robert Voss.

Egoismus, Entfremdung, Heuchelei, die hoffnungslosen Versuche, den »Familienbanden« zu entkommen, und die Sehnsucht nach Liebe und Verstandenwerden sind Themen dieser vielschichtigen Erzählung.
Dabei sind alle »im Prinzip lieb«: Die Freunde, die andere nur zur Bestätigung ihrer selbst brauchen. Die Tierfreunde, die ihren Liebling einschläfern lassen, anstatt ihm im Tierheim eine Chance zu geben. Die Gesellschaft, die nicht müde wird, Hilfsaktionen für Straßenkinder ins Leben zu rufen und ihnen eine Waschmaschine schenkt, damit sie wenigstens sauber auf der Straße sitzen.
Mit ironischem Blick und ohne ihre Figuren zu denunzieren geht die Autorin diesem Liebsein nach, seiner Merkwürdigkeit und Widersprüchlichkeit.

Pressestimmen
"Simone Trieder zeichnet ein triftiges, zuweilen holzschnittartiges Sittengemälde einer verlorenen Generation."
   André Schinkel auf fixpoetry.com, 02.06.2009

„Ein Buch der Lebensmitte, in dem Menschen um die 40 ihre eigenen Aufbrüche in denen ihrer Kinder spiegeln.“
   Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung

Leseprobe
Graf drückte, friedlich gestimmt, auf die Taste mit der Lucky-Strike-Marke.
Iv saß schon im Auto und hörte aufmerksam Nachrichten. „Also denn“, sagte sie. Es ging zu Vivian, die ihre Mutter zu einem Abrisshaus bestellt hatte. Felix war im Spätdienst, deshalb hatte Iv Graf gebeten mitzukommen. Im Kofferraum lag eine monströse Ziehharmonika-Liege, nach der Vivian verlangte. „Die steht doch sowieso nur bei euch im Schuppen rum.“
„Wir kriegen sie am Wohlstandshaken“, hatte Iv gesagt. „Sie ist ein verwöhntes Einzelkind, das verzichtet doch nicht auf das, was ihr das Leben ganz automatisch anbietet.“
„Sie revoltiert, das ist ganz normal, dass ein Kind in ihrem Alter gegen die Eltern revoltiert“, sagte Graf.
„Weil wir so schreckliche Eltern sind“, Iv gab Gas. „Und was ist mit deinen Kindern, weißt du, ob sie nicht gerade auf der Straße leben und sich fragen, wo ihr Vater ist?“
Graf sah geradeaus. „Ich weiß es nicht.“


 

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2006

Richard von Volkmann, Chirurg und Literat

Richard von Volkmann (1830-1889) ist das bekannteste Mitglied einer Familie, die das europäische Geistesleben mitprägte: Seine Großeltern saßen mit Goethe zu Tisch, der Vater war Professor für Physiologie und Anatomie in Halle und die Mutter Mitinhaberin des Leipziger Verlags Breitkopf & Härtel. Richard von Volkmann selbst wurde als Chirurg ab 1870 durch seinen Einsatz für die Bekämpfung des Wundbrandes und seine hallische Klinik weltberühmt. Er behandelte z.B. Nietzsche und Liszt. Doch auch das dichterische Werk ist unvergessen. Unter dem Künstlernamen Richard Leander veröffentlichte er "Träumereien an französischen Kaminen", Märchen, die noch bis heute immer wieder neu verlegt, übersetzt, illustriert und verfilmt werden. Literarisch unterhaltsam sowie auf ausgewählten Briefen und Dokumenten beruhend, entsteht das Bild eines typischen Vertreters der Intellektuellengeneration der Gründerzeit.

Leseprobe
Richard von Volkmanns Leben gehört nun ganz der Medizin. Er nimmt an zwei Kriegen teil, 1866 an dem Krieg zwischen Österreich und Preußen und 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg. Er sieht wie viele seiner Kollegen die Kriegschirurgie als Chance, sein medizinisches Aufgabenfeld zu erweitern. „In Mannheim“, sagt der spätere Professorenkollege Ernst von Bergmann, der in den dortigen Lazaretten unter Volkmanns Leitung arbeitet, habe er eine Schule durchgemacht, wie sie ihm „keine Klinik der Welt“ bieten kann. Richard von Volkmann kommt im Juli 1866, wenige Tage nach der Schlacht bei Königgrätz, wo die Preußen den Krieg für sich entscheiden, nach Trautenau in Böhmen. Dort war es einige Tage zuvor zu einem Kampf gekommen, der besonders viele Opfer forderte.
In einem zehnseitigen Brief, den er kurz nach seiner Ankunft in Trautenau an seine „alte gute Herzensfrau“ schreibt, verkündet er nicht ohne Stolz, dass er als Chef der Kriegslazarette zu Trautenau einen Kollegen in der Stellung eines Generalarztes ablöst, „eine sehr hohe Charge“, bemerkt er. Im nächsten Krieg 1870 wird er selbst diesen Titel tragen. Er kündigt in dem Brief seine Rückkunft in vier bis sechs Wochen an. Er bleibt ein halbes Jahr. Was ist geschehen? Volkmann lernt. Das Schlachtfeld ist das Auditorium Maximum. Er muss Operationen vornehmen, die ihm später zur „Katzenmusik seiner schlaflosen Nächte“ werden sollen, überliefert Neffe Wilhelm Anschütz, der ebenfalls Mediziner ist: Gelenkresektionen, Amputationen am Gelenk. Und er trifft auf ein wohlbekanntes Phänomen: den Wundbrand.


 

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2004

Libretto für die Kantate "Barcode Zukunft", entstanden nach Selbstaussagen von Jugendlichen, Musik Kurt Bikkembergs (Belgien) in Halle und Den Haag vom Kinderchor der Stadt Halle uraufgeführt





 

1999

Emil oder eine Maus wird gejagt

Kinderbuch mit Grita Götze, Magdeburg

 

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