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virginia woolf ertränkt sich in der ouse

es war hochwasser im november
tagelang war der fluss über die
ufer getreten, die bomber
jagten darüber, die abwehrfeuer
der flack donnerten, es war
nur noch ein panzersprung

ein paar tage zuvor war sie
als sie spazieren ging, schon
einmal in ein wasserloch gefallen
schwamm wie eine ratte mitten
im überfluteten feld zwischen
dem ganzen anderen gerümpel

später flogen sie luftangriffe
auf london, im haus wärmte
noch ein kamin, sie hörte
sie wieder, das irre flüstern
die stimmen - vater? – sie
lachten im haus, im garten
zischten sie wie klingen, als sie
in ihrem pelz hinausging
dürr unter dem schweren
aus holz geschnittenen
mantel, sie hob den stock, ging
über die nass gesogenen wiesen
im glast von silber und blei
das ferne grollen der geschütze
ging über’s wasser, das in der
mitte des flusses so raste, ein
gurgeln und winseln



sie suchte steine für ihre
taschen, legte den stock
an die böschung, der fluss
schoss zum meer, sein treibgut
äste und unrat jagten vorbei
ein kreiseln, ein karussell, in das sie
nur einsteigen brauchte, kalt
war’s an den knöcheln, kalt
an den knien, kalt an den schenkeln -

als die ouse sie griff, sie konnte
schwimmen, doch sie ging tiefer
hörte die stimmen im
tosen, öffnete den mund
ließ die flut in die lungen
es donnerte ein zug übern
bahndamm, die toten brüllten
grau gurgelnde kälte – beengung
sie sah endlich ihre gesichter
hier unten, hörte ihr lungen zer-
reißendes schrillen, doch nun
war sie in den zug gestiegen
– stille im abteil – und reiste