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Autorenbuch Irène Bourquin Das graue Haus – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Irène Bourquin

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Das graue Haus


Das alte Haus stand seit langem leer. Unscheinbar grau die Fassade, hellgrau die stets geschlossenen Läden. Auf einer der Terrassen sonnte sich einsam ein gelber Liegestuhl. Die schwarzen Schnörkelinitialen in zwei ovalen Fenstergittern blieben stumm. Dunkel wucherte die Hecke.

 

Doch heute, unter einem verblassenden Sommerabendhimmel mit leuchtend rosa Wolkenschlieren – die Spaziergängerin stutzte auf dem gekiesten Weg – heute standen im obersten Stock zwei Fensterflügel offen. Sie gewährten kaum Einblick: ein Stück weissgraue Wand, weissgraue Decke, ein dunkles Etwas.

 

Zwei Fenster offen. Im obersten Stock. Ein weiteres Fenster halb-offen, in einer Schräge, die ein Treppenhaus sein konnte. Wohnte nun jemand im obersten Stock des stummen grauen Hauses? Ein stiller Geist? Als Antwort blähte sich aus einem anderen Fenster, gegen den See hin, sanft ein weisser Vorhang, doppelt gewölbt wie ein Busen, sank zusammen, blieb still, blähte sich erneut.

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