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Autorenbuch Tzveta Delcheva 17 – FIXPOETRY.com

Gewählter Autor: Tzveta Delcheva

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17

ER: Den Wunsch hat er gedankenlos
durch seine Hände gehen lassen und Kügelchen geformt
aus den bronzefarbenen Ästchen.

SIE: Aber ich will nicht leben,
so lang wie möglich und um jeden Preis
mit dem Gesicht eines Spigels und dem Körper der Medizin
in einem Kleid aus Arterien und Venen
und Kraft bedingungslos, unnachahmlich zu erreichen
mit ihren kristallenen Ästchen und feinen Ohrgehängen.

Ich nehme die großen Vorhänge in Gold zusammen,
auf der Bühne sind einfach zwei – drei Masken
und goldene Muster tropfen
an den Fenstern herunter, die nicht einmal blinken,
und ich wünschte, ich wäre nicht gewesen,
ich wäre ein anderes Mal
und die Vorstellung wäre eine andere,

ich gehe mit vernebeltem Blick und treffe eine Mumie,
die ihren Gatten im Arm hält,
Frauen, die ihre Körper zeigen wie sie sind –
mit Bäuchlein aus sichelförmigem Schoß
und Gesichtsfragmenten, nur reliefaritige Stückchen
gelegt in Medaillons,
so ist das Objekt edel abgesetzt
von seinem Hintergrund
und wirft einen klaren Schatten auf den Boden,
von dem das Licht kommt.

Mir scheint, dass die Welt auf einmal
anfing sehr schnell zu altern,
entschlossen alles zu sehen, alles zu zeigen
und der Alte zieht an dem letzten
halbdurchsichtigen Fetzen Seide,
der das Mädchen bedeckt,
um ihm etwas zu sagen,
er langt zu und nimmt mit den Fingern von seinem Teller,
sie verfolgt den Happen und wieder
verschließt dieser Finger die Lippen,


er isst zu Abend inmitten der Bilder,
wo das Gelesene
aus einer lange zurückliegenden Literatur
mit einer Brotmarke gekennzeichnet ist.
 

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