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Schneepflüge

Man liegt im ersten Stock im Hochbett, es ist Nacht,
und aus der engen Gasse wirft Mondlicht hoch
der Schnee, das, wie wir wissen, Licht ist einer Sonne,
die irgendwo weit fort, wo Sommertag herrscht, steht.

Rudel ungelenker Tiere, welche mandarinenfarben blinken,
arbeiten sich Ketten rasselnd durch die Stadt,
um Kanten, Schneisen, Konturen und Straßen
neu abzutrotzen uns,
herauszuhauen dem Element
das sanft
sie deckte, einverleiben wollt’
dem langen Atem
der Gezeiten.

Soll man ihr klandestines Treiben martialisch nennen?
Wie sie erpressen Turmgebilde
als ob der Natur der Jahrmillionen,
der Angst vor Erosionen, Sedimenten,
abgewonnen, indem
den Schnee
von einem einzigen Tag
uns fortscheren,
wenn wir schlafen.

8. Jänner 2004