Offenes

express!-Rahmenbeitrag
junge rehaugen
Statement

Im Moment sehe ich in der Diskussion zweierlei: Saint-Exupérys und W. G. Sebalds Literatur einerseits (hoch gegriffen, übrigens), also Lyrik mit Prosa (oder einfach einer Kontextualisierung) als Basis, was mir die Funktionsweise recht erhellend zu beschreiben scheint: Impression wird Expression, aber in dem Sinne, dass (1) das, was mit einem Eindruck gemacht wird, also der Eindruck selbst, agglutiniert, und (2) dieses "Datum" einem Text eingeschrieben wird.

Dabei gefällt mir auch das Offene, der Text ist fertig, aber seine Versatzstücke, wenn man sie auszumachen sich entschließt, ergeben latent schon neue Optionen: "There is a crack in everything / That's how the light gets in" – wie Leonard Cohen an dieser Stelle (zumal heute) nicht zitieren..?

https://www.youtube.com/watch?v=6wRYjtvIYK0

Die zweite Beschreibung beharrt auf dem Eigenen darin, dass Crauss also, wie er sagt, eine "art typischen Crauss-ton" zu bieten habe, wie verbindlich auch immer. Ich mag es, wenn Autoren in der dritten Person von sich schreiben ... jedenfalls amüsiert es, wenn die Literaturgeschichte so schon Termini offeriert bekommt. Das lasse ich trotzdem nur als Ziel mal so stehen, zum Urteil, ob es so sei, haben wir ja noch Zeit.

Weil da vielleicht auch ein "close reading" Sinn hätte, zitiere ich hier einmal die "Zeichentabelle", damit, wer in der Folge ohne Kenntnis des Buches mitliest, überhaupt versteht, was ich sträflich wegließ, während es ohne Erklärung einen ja auch nicht weiterbringen muß:

"Basiszeichen: ∙ Ein ¨ Zwei ˇ Zeilenumbruch ¬ Einzug – Leerzeichen
Layoutzeichen: ≡ Blocksatz ≈ Flattersatz ÷ Aufzählung
Betonungszeichen: ˘ Betonung ´ schneller ` langsamer ˚ hohe Stimme ˛ tiefe Stimme"

Mal sehen, was sich da noch sagen läßt ... und ob der Umstand, daß es keine Leserkommentare trotz offenbar zahlreicher Zugriffe gibt, sich erklären wird. Rätsel über Rätsel.

Ich lese dann inzwischen mal Michael Krüger weiter, glänzend, der neue Band von ihm.