Mensch Alex, mich nervt Deine Fernperspektive: Darum, welche Meinung man zum Buch hat, geht es doch gar nicht: lege doch hier nicht nahe, dass ich verwundert wäre, dass jemand das Buch nicht lesen möchte. Das tut auch Bettina und das ist falsch. Es geht darum, dass jemand seine Rezensentenpflicht verletzt und zwar gröblich (vulgo: übel-rezensiert). Ich glaube auch, Du irrst, dass Bettina Hartz das Buch besonders behaglich war, bloß, weil es Dir so ging. Warum kehrst Du das zum Dissenz zwischen mir und Dir? Deine Skepis benutzt die Rezension nur als Aufhänger.
Fernperspektive ist schon: “Buch wie andere Bücher”. Kommt drauf an, von wo man guckt, dann gilt es von jedem Buch. Es ist aber das Einzige, das Mara Genschel behandelt. z.B. Klar es gibt auch wichtigere Debatten. Nun gut, aber dann stehe hier und schaue von hier, wenn Du längst mitdiskutierst. Das ist wohlige Übersichtshaltung, aber man sieht die konkreten Unterschiede halt schlecht.
Du hast Doch bewusst unbescheiden geraunt, deswegen erstaunt mich, dass Du an meine Nachsicht apellierst. Aber OK: Ich hab die Zukunft aus dem Wort “verflimmern” genommen, ist ja ein gerichteter Prozess, braucht Zeit, im Gegensatz etwas zu flimmern. Kann natürlich auch “verflimmern” im Sinne von “verstellen” bedeuten. Das wäre der weniger selbstverständliche Gebrauch. Wie sollte ichs ahnen?
Ich weiß nicht, warum dies Arbeitsbuch (wieso nennst Du es notorisch so, wenn Dus doch lustvoll findest?) bloß weil es der Gefahr unterliegt, der Zeichenprozesse immer unterliegen, irgendwie rechtfertigungsbedürftiger sein soll, als irgend ein anderer Zeichenprozess. Klar, Zeichen sind eben Derivate und es könnte auch ebenso nichts dahinter sein. Aber warum wars nochmal bei diesem Buch so? Und irgendwie leuchtet da eine Skepsis gegen Konzeptkunst durch. Die werde ich hier nicht ernstlich grosso modo rechtfertigen können. Ich erinnere nur, Du weißt es: Auch jedem Kunstwerk (Das Buch ist allerdings aus meiner Sicht kein Kunstwerk, somdern etwas anderes!) liegen Konzepte zu Grunde. Die können nur unbewusst uneingestanden oder reflektiert sein …
Ich verstehe Deine Frage nicht, warum wir ein Buch über Mara Genschel machen. Weil uns die Künstlerin eben ergibig zu sein schien.
Lass Dich nicht von Bettina Hartz triggern: Schwänzen ist gar nicht so sehr fernbleiben. Sondern im Buch mehr wider willen involviert sein und innerlich Distanz schaffen. Es wird dort auch beschrieben, wie dieser Vorgang auf betriebsstützende Weise schiefgehen kann. Der Gedanke zum Thema “mächtiges Regulativ”, den Du mit Diskurstheorie entwickelst, kommt mir da etwas naseweis vor: Andere haben auch schon nachgedacht: Natürlich stabilisiert z.B. Betriebsskepsis auch Betrieb. Und auch Maras Tun. Klar ist und stützt sie wider willen Literaturbetrieb, sobald sie sich involviert. Schon indem Bettina Hartz Geld mit ihr verdient. (Auch wenn sie ihre Verve eher aus verärgertsein bezieht.) Betrieb ist ja kein Festes, selbstverständlich, sondern ein Bündel von widerstreitenden und konvergierenden Interessen und Tendenzen und lässt sich insofern verbeulen. (Auch ich bin ja Betrieb, wenn ich das Buch mache.)
“Wenn man an ihn denkt macht man ihn wahr” ja, z.B. schon indem Betrieb als gemeinsamer Feind Bindungen erzeugt usw. usf. Aber wahr auch “Er ist auch da, wenn man die Augen zumacht” oder “Er ist um so machtvoller da, je unreflektierter man agiert” Auch das lässt sich ja schwer bestreiten. Und: “Wo er als solcher sichtbar gemacht ist, ist er weniger mächtig”.
Deine theoriegesicherte Skepsis, auch ich schätze die Diskurstheorie, in allen Ehren, ohne Konkretion kann auch Theorie Resentiment sein: “es besteht keine literaturbetriebspflicht” nein aber es gibt das Bedürfnis künstlerische Prozesse in Gang zu setzen. Es gibt auch keine Pflich sein Abi zu machen. Dennoch wäre es monströs, einem Schüler, der sein Abi macht, vorzuhalten: Bist ja selst schuld. Also darfst Du nichts gegen die Schule sagen, egal wie viel (unnötiger) Leidensdruck da ist.
Mensch Alex, mich nervt Deine Fernperspektive: Darum, welche Meinung man zum Buch hat, geht es doch gar nicht: lege doch hier nicht nahe, dass ich verwundert wäre, dass jemand das Buch nicht lesen möchte. Das tut auch Bettina und das ist falsch. Es geht darum, dass jemand seine Rezensentenpflicht verletzt und zwar gröblich (vulgo: übel-rezensiert). Ich glaube auch, Du irrst, dass Bettina Hartz das Buch besonders behaglich war, bloß, weil es Dir so ging. Warum kehrst Du das zum Dissenz zwischen mir und Dir? Deine Skepis benutzt die Rezension nur als Aufhänger.
Fernperspektive ist schon: “Buch wie andere Bücher”. Kommt drauf an, von wo man guckt, dann gilt es von jedem Buch. Es ist aber das Einzige, das Mara Genschel behandelt. z.B. Klar es gibt auch wichtigere Debatten. Nun gut, aber dann stehe hier und schaue von hier, wenn Du längst mitdiskutierst. Das ist wohlige Übersichtshaltung, aber man sieht die konkreten Unterschiede halt schlecht.
Du hast Doch bewusst unbescheiden geraunt, deswegen erstaunt mich, dass Du an meine Nachsicht apellierst. Aber OK: Ich hab die Zukunft aus dem Wort “verflimmern” genommen, ist ja ein gerichteter Prozess, braucht Zeit, im Gegensatz etwas zu flimmern. Kann natürlich auch “verflimmern” im Sinne von “verstellen” bedeuten. Das wäre der weniger selbstverständliche Gebrauch. Wie sollte ichs ahnen?
Ich weiß nicht, warum dies Arbeitsbuch (wieso nennst Du es notorisch so, wenn Dus doch lustvoll findest?) bloß weil es der Gefahr unterliegt, der Zeichenprozesse immer unterliegen, irgendwie rechtfertigungsbedürftiger sein soll, als irgend ein anderer Zeichenprozess. Klar, Zeichen sind eben Derivate und es könnte auch ebenso nichts dahinter sein. Aber warum wars nochmal bei diesem Buch so? Und irgendwie leuchtet da eine Skepsis gegen Konzeptkunst durch. Die werde ich hier nicht ernstlich grosso modo rechtfertigen können. Ich erinnere nur, Du weißt es: Auch jedem Kunstwerk (Das Buch ist allerdings aus meiner Sicht kein Kunstwerk, somdern etwas anderes!) liegen Konzepte zu Grunde. Die können nur unbewusst uneingestanden oder reflektiert sein …
Ich verstehe Deine Frage nicht, warum wir ein Buch über Mara Genschel machen. Weil uns die Künstlerin eben ergibig zu sein schien.
Lass Dich nicht von Bettina Hartz triggern: Schwänzen ist gar nicht so sehr fernbleiben. Sondern im Buch mehr wider willen involviert sein und innerlich Distanz schaffen. Es wird dort auch beschrieben, wie dieser Vorgang auf betriebsstützende Weise schiefgehen kann. Der Gedanke zum Thema “mächtiges Regulativ”, den Du mit Diskurstheorie entwickelst, kommt mir da etwas naseweis vor: Andere haben auch schon nachgedacht: Natürlich stabilisiert z.B. Betriebsskepsis auch Betrieb. Und auch Maras Tun. Klar ist und stützt sie wider willen Literaturbetrieb, sobald sie sich involviert. Schon indem Bettina Hartz Geld mit ihr verdient. (Auch wenn sie ihre Verve eher aus verärgertsein bezieht.) Betrieb ist ja kein Festes, selbstverständlich, sondern ein Bündel von widerstreitenden und konvergierenden Interessen und Tendenzen und lässt sich insofern verbeulen. (Auch ich bin ja Betrieb, wenn ich das Buch mache.)
“Wenn man an ihn denkt macht man ihn wahr” ja, z.B. schon indem Betrieb als gemeinsamer Feind Bindungen erzeugt usw. usf. Aber wahr auch “Er ist auch da, wenn man die Augen zumacht” oder “Er ist um so machtvoller da, je unreflektierter man agiert” Auch das lässt sich ja schwer bestreiten. Und: “Wo er als solcher sichtbar gemacht ist, ist er weniger mächtig”.
Deine theoriegesicherte Skepsis, auch ich schätze die Diskurstheorie, in allen Ehren, ohne Konkretion kann auch Theorie Resentiment sein: “es besteht keine literaturbetriebspflicht” nein aber es gibt das Bedürfnis künstlerische Prozesse in Gang zu setzen. Es gibt auch keine Pflich sein Abi zu machen. Dennoch wäre es monströs, einem Schüler, der sein Abi macht, vorzuhalten: Bist ja selst schuld. Also darfst Du nichts gegen die Schule sagen, egal wie viel (unnötiger) Leidensdruck da ist.