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Sandra,
Wieso denn BWL-Professor? Wir haben hier ein Format, in dem der Autor Teil einer Kritik, einer Diskussion am eigenen Werk sein soll. Eine nicht ganz unheikle Situation für ihn. Welche Aufgabe kommt ihm dabei zu? Ist er lediglich da, um Nachfragen zu beantworten ("ja, so hab ich das gemein"/"nein, so nicht", "Ja, Thea ist meine Freundin"/"Nein, ist sie nicht")? Soll er sein Werk durcherklären/kommentieren? Das wäre wohl in niemandes Interesse. Inwiefern hat er überhaupt die Möglichkeit, als gleichberechtigter Diskussionsteilnehmer zu agieren, denn als Autor des besprochenen Werks hat er nunmal eine Sonderstellung, das geht schon aus der Beschreibung des Formats hervor: "Wer denkt wie und warum? Was sagt die Autorin dazu?". Ist er überhaupt nur da, um Hilfestellung beim Verständnis der Gedichte zu leisten oder darf er/soll er auch ein eigenes, wie auch immer geartetes Interesse an der Diskussion entwickeln? Sollte zweiteres möglich sein, sollte es auch erlaubt sein, dieses deutlich zu formulieren. Dass ein Autor gewisse Vorstellungen davon hat, welche Ansätze oder Fragestellungen bei der Untersuchung des eigenen Werks ergiebig sein könnten, davon gehe ich aus. Verstehen wir Elke Engelharts ersten Beitrag als Versuch, die eigenen Probleme, einen Zugang zu den Gedichten zu finden, zu formulieren, vielleicht auch den Wunsch, die folgende Diskussion könnte diesen schaffen, dann ist dieser letzte Beitrag Yevgeniys ganz einfach als Antwort darauf zu verstehen: "Verstehen-Wollen" ist dafür nicht der gewinnbringende Ansatz.