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nur einen staubwurf entfernt

express!-Rahmenbeitrag
und wer, wer findet mich?
Statement

Zu Matthias' Anmerkung: Oh, es gibt in der Literatur großartige Beispiele, von den ersten bis zu heutigen Liebesgedichten, die zeigen: Ja, man kann. Wobei die subjektiven Grenzbereiche zu Kitsch und Klischee unterschiedlich gezogen sein mögen.

Einiges von dem, was Du, lieber Timo, im letzten Beitrag über Liebesgedichte schreibst, ist genau so, abgesehen  von Erotik und Sexualität, für alle Lieben dieses Buchs gültig. Denn die Gedichte sind oft auch Liebeserklärungen: An die "Füchsin", die beiden Söhne, den Vater, den Freund, die Welt.

Die Perspektive "Kind" ist eine doppelte: Es ist der Sohn Elze, der, vielleicht wie andere "kinderzimmerträumende krüppel", mit dem verstorbenen Vater spricht und die kritische Auseinandersetzung nicht abreißen lässt, womöglich sogar intensiviert. Und es ist der Vater Elze, der auf die eigenen Söhne blickt, mal staunend, mal genervt, letztendlich hinnehmend sein Vatersein zum Thema macht und damit einhergehende Veränderungen, seine eigenen, jene der Paarbeziehung als Eltern, und auch jene der Kinder, die manchmal als Verluste aufgezeigt werden, Verluste des unverstellten Denkens z.B. und des kindlichen Staunens:

10-jährige hören auf mit steinen zu reden
mit ihren puppen, stofftieren und stöcken.
ihre gehirne verändern sich, unmerklich
von komplexeren, verzweigten galaxien
zu einfachen datenautobahnen
die nur noch im kreis fahren.
äußerlich wachsen unsere schädel
...
aber es sind nur die raststätten, die wachsen
nicht die straßen.