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F.Hofner,

Die Wahrhaftigkeit. Ich stimme zu, mir ist das auch sehr einfach, musste schon bei Orleanu innehalten, um ein gerührtes Tränchen runterzuschlucken. Ist der Ansatz nicht vielleicht selbst schon ein bisschen angegoren, der Dichter als Diener des Wahren (und Guten und Schönen ...)? Ich bekomme jedenfalls leicht von diesen Tränchen das Rülpsen, bei dem, was sich im Schatten der 'Wahrheit' alles so tummelt sind mir die modernen lyrischen Lügner allemal lieber. Behäbige Lyrik gibt es, übergenug, keine Frage. Und jeder kann selbst wählen, ob er sich den lebensweisen Reflexionär Benn zum Massstab nimmt oder den rauen, der einmal en detail zeigte, wie viel Blut und Rotz an unserem nur noch ferngesehenen Wahrheitsbegriff kleben.