Schon eigentümlich, was passieren kann, wenn man sich zur derzeitigen Lyrik und zur Lyrikkritik äußert und kommentiert wird. Da sprechen zwei Menschen Deutsch, und trotzdem hat man den Eindruck, dass die beiden verschiedene Sprachen sprechen. Wie da Aussagen auf den Kopf gestellt, geschüttelt und wieder neu zusammengesetzt werden! Aber wir sind nicht in einer Cocktail-Bar.
Zur Orientierung: Wenn wir uns mit Lyrikkritik beschäftigen, und darum geht es mir hier im Moment, so ist dies in erster Linie eine Frage der Kommunikation und nicht so sehr eine von ästhetischen Prinzipien, von klassischen schon gar nicht (jenseits aller Wortspielereien mit dem Vokabular, das Joana Orleanu verwendet). Dass viele Rezensenten in den Online-Portalen gerade da Probleme haben, habe ich dargestellt. Ihr merk-würdiger Wortschwall-Kommentar, lieber Bertram Reinecke, führt an dieser Stelle jedoch nicht weiter. Im Gegenteil. Er dürfte den Graben für jeden Mit-Leser eher noch vertiefen, wenn er sich denn für diese Diskussion interessiert. Was ist mit dem genannten Beispiel von Mario Ostermann? Sie gehen nicht darauf ein, obwohl es das einzige Beispiel ist, das angeführt worden ist. Ich habe den Eindruck, dass Sie sich eigentlich gar nicht ernsthaft damit auseinandersetzen wollen, warum die lyrikkritische Kommunikation so oft misslingt. Sie stellen sich nicht und zielen damit am Kern vorbei. Diesen Eindruck habe ich jedenfalls hier.
Erstaunlich finde ich, ehrlich gesagt, Ihr Ansinnen, dass „die“ Gesellschaft „irgendwie anders“ auf Lyrik reagieren soll. Es gibt keinen Drehmechanismus, der sie dazu bringt, in gewünschter Weise zu funktionieren. Was soll diese klammheimliche Sehnsucht nach Autorität und Gefolgschaft? Ich teile sie nicht. Wichtig ist es doch, Überzeugungen zu teilen, wenn man Lyrik beurteilen will! Und dazu braucht es in erster Linie Überzeugungskraft, gute Argumente, und keine auf irgendeine Weise gesetzte Instanz. Ein autoritäres Gefälle schon gar nicht.
Übrigens: Wer sagt denn überhaupt, dass die Kommunikation zwischen dem Rezensenten und „der“ Gesellschaft tatsächlich nicht funktioniert? Dass sie in der Tat und wahrhaftig misslingt? Wechseln wir doch mal die Perspektive! Vielleicht ist ja das Schweigen „der“ Gesellschaft ein beredtes und geradezu eine Antwort auf das, was ihr da an Lyrik und Lyrikkritik so vorgelegt wird! Ein Spiegel. Womit ich bei meinem Ausgangspunkt wäre: Es gilt, besser zu werden. Wieder und wieder.
Schon eigentümlich, was passieren kann, wenn man sich zur derzeitigen Lyrik und zur Lyrikkritik äußert und kommentiert wird. Da sprechen zwei Menschen Deutsch, und trotzdem hat man den Eindruck, dass die beiden verschiedene Sprachen sprechen. Wie da Aussagen auf den Kopf gestellt, geschüttelt und wieder neu zusammengesetzt werden! Aber wir sind nicht in einer Cocktail-Bar.
Zur Orientierung: Wenn wir uns mit Lyrikkritik beschäftigen, und darum geht es mir hier im Moment, so ist dies in erster Linie eine Frage der Kommunikation und nicht so sehr eine von ästhetischen Prinzipien, von klassischen schon gar nicht (jenseits aller Wortspielereien mit dem Vokabular, das Joana Orleanu verwendet). Dass viele Rezensenten in den Online-Portalen gerade da Probleme haben, habe ich dargestellt. Ihr merk-würdiger Wortschwall-Kommentar, lieber Bertram Reinecke, führt an dieser Stelle jedoch nicht weiter. Im Gegenteil. Er dürfte den Graben für jeden Mit-Leser eher noch vertiefen, wenn er sich denn für diese Diskussion interessiert. Was ist mit dem genannten Beispiel von Mario Ostermann? Sie gehen nicht darauf ein, obwohl es das einzige Beispiel ist, das angeführt worden ist. Ich habe den Eindruck, dass Sie sich eigentlich gar nicht ernsthaft damit auseinandersetzen wollen, warum die lyrikkritische Kommunikation so oft misslingt. Sie stellen sich nicht und zielen damit am Kern vorbei. Diesen Eindruck habe ich jedenfalls hier.
Erstaunlich finde ich, ehrlich gesagt, Ihr Ansinnen, dass „die“ Gesellschaft „irgendwie anders“ auf Lyrik reagieren soll. Es gibt keinen Drehmechanismus, der sie dazu bringt, in gewünschter Weise zu funktionieren. Was soll diese klammheimliche Sehnsucht nach Autorität und Gefolgschaft? Ich teile sie nicht. Wichtig ist es doch, Überzeugungen zu teilen, wenn man Lyrik beurteilen will! Und dazu braucht es in erster Linie Überzeugungskraft, gute Argumente, und keine auf irgendeine Weise gesetzte Instanz. Ein autoritäres Gefälle schon gar nicht.
Übrigens: Wer sagt denn überhaupt, dass die Kommunikation zwischen dem Rezensenten und „der“ Gesellschaft tatsächlich nicht funktioniert? Dass sie in der Tat und wahrhaftig misslingt? Wechseln wir doch mal die Perspektive! Vielleicht ist ja das Schweigen „der“ Gesellschaft ein beredtes und geradezu eine Antwort auf das, was ihr da an Lyrik und Lyrikkritik so vorgelegt wird! Ein Spiegel. Womit ich bei meinem Ausgangspunkt wäre: Es gilt, besser zu werden. Wieder und wieder.
P.S.: Warum hat eigentlich noch niemand die neuen Lyrikbände von Gerrit Wustmann und José F. A. Oliver in Augenschein genommen? Sie werden ja anscheinend von „der“ Gesellschaft nicht einfach schweigend übergangen (http://www.badische-zeitung.de/offenburg/eine-politische-liebeserklaerun... ). Oder?