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artur nickel,

Schön

Immer schön, wenn jemand einen besser kennt, als man sich selber kennt! Zumal in einem Zusammenhang, der in diesem Rahmen doch nur Ausschnitt bleiben kann. Das ist doch was. Sei´s drum!
Auseinandergesetzt habe ich mich in meinem Kommentarkommentar mit der Lyrikkritik. Sie, werter Bertram Reinecke, argumentieren auf lyrischer Ebene. Die ist zwar auch wichtig, aber etwas anderes. Deshalb habe ich Pohlmann, Reimann und Othmann nicht erwähnt (andere auch nicht). Es ist also keine Ignoranz, sondern Fairness im Umgang mit ihnen, indem ich nicht vorschnell Maßstäbe an ihre Texte anlege, die ihnen nicht gerecht werden. Und deshalb ist mir auch der Bericht aus der Badischen Zeitung über José F. A. Oliver und Gerrit Wustmann aus lyrikkritischer Sicht so wichtig. Er ist nicht weniger wert, weil er „nur“ in einem Lokalteil erschienen ist. Er ist konkret, erläutert und vermittelt. Das ist das, was ich von solch einem Beitrag erwarte. Natürlich ist es prinzipiell für jeden Lyriker gut, auch in den Kulturteilen der überregionalen Zeitungen präsent zu sein (für seinen Verleger auch). Ich denke aber, dass der Wert dessen oftmals überschätzt wird. Dass ein Lyriker da hineingeblättert wird, heißt doch nicht automatisch, dass er deswegen auch nur ein Buch mehr verkauft! Es gibt da keine Hierarchie, so sehr sich manche diese wünschen. Die Zeichen der Zeit sprechen für sich. Jan Kuhlbrodts Haltung finde ich richtig, ja, richtig gut. Ich sehe es genauso: Lesen und berichten. Überzeugend sein und überzeugen. Egal, ob im persönlichen Gespräch, im Diskurs, bei einer Lesung, auf Fixpoetry oder auch in einer großen oder kleinen Zeitung. So geht es vorwärts. So kann man „Inzest, Ignoranz und Oberflächlichkeit“ begegnen! Und vielleicht entsteht dabei ja auch das, was sich so viele wünschen, denen Lyrik lieb ist: ein ernsthaftes und kompetentes Gespräch über den Sinn und den Unsinn lyrischer Texte! Eben wahrhaftig.