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Stephan Turowski,

Ich verfolge diese Debatte, die sich auf fixpoetry und auf anderen Seiten zunehmend entwickelt, mit großem Interesse und versuche, die jeweiligen Argumente in ihrer Berechtigung nachzuvollziehen. Ich möchte daher auf einen Aspekt hinweisen, der bisher noch nicht genügend beachtet wurde, zumal er das zentrale Problem ist, das auch dem Beitrag von Tristan M. zugrundeliegt: Es geht ums Geld - um die Tatsache, wie wenig, beispielsweise, von den Zeitungsverlagen in die Bezahlung anständiger Honorare investiert wird, so daß sich auch hierdurch bedingt keine wirklich "externe" Lyrikkritik entwickelt hat; wieso sollten die oben angesprochenen, zumeist wohl freiberuflich arbeitenden Autoren sich als Kritiker betätigen, wenn es dafür kein/kaum Geld, das sie nunmal zum Leben brauchen ? Solange sich an diesen ökonomischen Verhältnissen nichts ändert, bleibt uns Lyrikern eben nur das Eigenblutdoping - und es ist doch gerade angesichts dieser deprimierenden Umstände das große Verdienst solcher Seiten wie fixpoetry oder dem signaturen-magazin, daß sich durch den kontinuierlich fortgesetzten Diskurs eine eigene Form von Objektivität entwickelt.