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Frank Milautzcki,

also: ich würde vorschlagen, daß wir mehr über das thema reden als über mich. ich glaube nämlich schon, daß - wenn wir über lyrikkritik sprechen - es zirkelinterne zusammenhänge gibt. den begriff lyrikpolizei habe ich ganz bewußt benutzt, um uns wach zu machen für das, was in anderen vor sich gehen könnte, was in anderen gezündet oder verstärkt werden könnte, wie sieht es aus in rezensenten, die rezensieren wollen oder sollen und sich flüchten in beiläufiges gießen. das geschieht doch  nicht immer freiwillig, sondern oft aus ratlosigkeit und hilflosigkeit  - die angst vor der blamage läßt kuriose blüten blühen. und auch die angst vor dem pranger.

also wenn wir wirklich über lyrikkritik reden wollen, dann über die, die es vielleicht geben könnte. Mir ist ein Wort begegnet, das ich für einen guten Aspektwert halte: Interanimation. Also die Lebenszeichen zwischen den Worten, das könnte ein passendes Kriterium sein, Begriffe wie Ambiguinität, Interpenetration - nach was kann man schauen, wenn man ein gedicht anschaut. welche perspektiven gibt es, welche aspekte zeigen sich - jenseits der schulmeinungen. gäbe es ein begriffliches instrumentarium , das hilft die ratlosigkeit und hilflosigkeit zu überwinden?