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Bertram Reinecke,

Von Deiner Seite ist die Klarstellung eventuell wichtig, dass Tristan aus der Erfahrung einer erfolgreichen Praxis spricht. Es ehrt auch Dich und Elke, dass ihr erwägt angesprochen zu sein. Ich gebe Dir recht, dass dieser Eindruck entstehen konnte, was ich aber auch eher der bestenfalls aus dem Wunsch nach Kürze geschuldeten Pauschalität seines Textes anlaste.
Ich kann es aber nach wie vor nur so sehen, dass TMs Text wenig hilfreich ist. Von einer erschreckenden Naivität gegenüber den Mechanismen des Journalismus. Auch der Politikjournalismus ist doch heillos verstrickt mit den Eliten usw. (Das isnd ja noch dei Bereiche, wo besser geprüft wird, bekanntermaßen steht es um den Reisejournalismus noch schlimmer, was heißt das, wenn Rezensionen Reiseberichte sind?)... aus diesem Grund dann die vorhandene Lyrikkritik explizit an Hand eher gelungener Beispiele so pauschal für im Ansatz verdorben zu erklären (an der Grenze zur persönlichen Beleidigung) nein das war höcht ärgerlich, besonders da sich seine Grundargumente (ausweislich der Berichtersatattung) als Mem der Öffentlichkeit am ehesten eingebrannt haben. Es ist ja immer wieder so: Vorurteile kolportieren die Zeitungen immer besonders leicht.
Es wäre besser den vorhandenen Mechanismus besser zu ölen, als fortwährend "Tabula Rasa" zu rufen, oder immer neue Schweine vor die Uhrwerke zu scheuchen.
TM baut auch nicht genug dem Verdacht vor, dass er ein scheinbar neutrales Forum als einen Generator von Status wünscht. (Das hieße dann ja auch: immer zu Ungunsten der Bedeutung von Gesprächen anderswo.)
TM spricht unguter Weise eine pauschale Sprache, die auch die Politik gut versteht. Es gibt immer Apparatschiks, die sich in die Rolle eines unparteilichen Gremiums setzen wollen und mit dieser Rolle Gelder fordern und allzuoft bei mittelprächtiger Arbeit bekommen.
Dass ich Tristans Arbeit auf G13, beim kook Label und in seinen Gedichten ansonsten schätze, des sei er versichert.