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Elke Engelhardt,

Ich beobachte jetzt seit Tagen, wie Frank und Bertram sich sehr kontrovers über Y.B. und seine Gedichte auseinandersetzen. Diese Diskussion ist nicht nur interessant, sondern auch in mehrfacher Hinsicht lehreich für mich. Nicht zuletzt ist mir noch einmal deutlich geworden, dass ich tatsächlich überfordert war und bin mit Gedichten dieser Art. Es ist ja ein Unterschied, ob ich etwas kritisiere, weil es mich nicht anspricht, ich es nicht gelungen finde, oder ob mir das Hintergrundwissen, das Handwerkszeug fehlt. Das ist ein Mangel, den ich nicht widerlegen kann noch will. Daher fühle ich mich angesprochen, aber nicht verletzt. Was mich verletzt ist nicht die Benennung dieses Mangels, sondern wie damit umgegangen wird. Meine Schwierigkeiten konnten in der Diskussion nicht konstruktiv umgesetzt werden, es gab m.M.n. keine Auseinandersetzung auf Augenhöhe wie sie jetzt zwischen Frank und Bertram stattfindet. Ich habe mir damals, und wünsche mir nach wie vor, vielleicht nicht unbedingt Solidarität, aber Unterstützung. Aus den Fehlern der anderen lernen, Mängel nicht nur benennen, sondern Wege finden, sie gemeinsam anzugehen. 

Ich habe keine Expertise, aber ich versuche jedem Wort, jedem Gedicht mit Wahrhaftigkeit zu begegnen. Danach suche ich, und davon versuche ich zu schreiben. Das mag naiv sein und unprofessionell, für mich ist es die einzig lohnende Art zu lesen. Das bedeutet aber nicht, dass meine Besprechungen wertlos sind, sie operieren eben mit anderen Standards, ermöglichen eine andere Perspektive. Und daher stimme ich Dir zu, Frank, wir sind bereits o.k. und keine Verletzte.