Die Unterschiedung zwischen "künstlichen Sorgen" und echten oder solchen "die die Menschen haben müssten" scheint mir sehr heikel und auch nur mit autoritativen Dekreten durchzusetzen. Im Besorgtsein sorgt sich die Sorge ja kein bißchen um ihre Künstlichkeit oder objektive Berechtigung (einerseits muss man hier an Lacans Diktum erinnert, die Angst sei die einzige Emotion, die nicht "fake" sein kann, andererseits hilfts eben dem Arachnophobiker kein Stück, wenn man ihm rational vor Augen hält, dass man vor Spinnen doch eigentlich gar keine Angst haben muss.) Und dass Politik ihre Probleme selbst erzeugt (wie Wirtschaft, die für ihr Fortlaufen unabdingbare Knappheit durch Vernichtung einer immer mitlaufenden Überproduktion erzeugt), mit Ängsten und Hoffnungen spielt (Vollbeschäftigung, Rente, Gesundheit, Sicherheit, Friede und Gerechtigkeit) dürfte für jede Partei gelten. Auch Xenophobie wird als kohäsisionsstiftende Strategie in vielen, allerdings subtileren (dadurch aber nicht besseren) Formen von den traditionellen Altparteien seit Jahrzehnten zum Einsatz gebracht. "Alteritätsphilosophisch" interessant wäre ja gerade, inwiefern die sog. Populisten wirklich den Anderen als Anderen insofern denken, als er nicht nur ein harmloser Bündnisbruder ist ganz von meinem Schlag (also nur eine andere Variante meinerselnst), sondern eine radikale Bedrohung und Herausforderung (bis ins Monströse hinein) für alles Gleiche. Diesen Aspekt heraus zu stellen und nicht zu verleugnen, aber gleichzeitig alle apotropäischen Protektionismen nicht nur ihrer ethischen Unziemlichkeit zu überführen, sondern auch ihrer faktischen paradoxen Wirkungslosigkeit (das Andere wird immer stärker, je mehr ich ihm widersetze) bliebe in den Diskurs der Altparteien mithinein zu nehmen.
Die Unterschiedung zwischen "künstlichen Sorgen" und echten oder solchen "die die Menschen haben müssten" scheint mir sehr heikel und auch nur mit autoritativen Dekreten durchzusetzen. Im Besorgtsein sorgt sich die Sorge ja kein bißchen um ihre Künstlichkeit oder objektive Berechtigung (einerseits muss man hier an Lacans Diktum erinnert, die Angst sei die einzige Emotion, die nicht "fake" sein kann, andererseits hilfts eben dem Arachnophobiker kein Stück, wenn man ihm rational vor Augen hält, dass man vor Spinnen doch eigentlich gar keine Angst haben muss.) Und dass Politik ihre Probleme selbst erzeugt (wie Wirtschaft, die für ihr Fortlaufen unabdingbare Knappheit durch Vernichtung einer immer mitlaufenden Überproduktion erzeugt), mit Ängsten und Hoffnungen spielt (Vollbeschäftigung, Rente, Gesundheit, Sicherheit, Friede und Gerechtigkeit) dürfte für jede Partei gelten. Auch Xenophobie wird als kohäsisionsstiftende Strategie in vielen, allerdings subtileren (dadurch aber nicht besseren) Formen von den traditionellen Altparteien seit Jahrzehnten zum Einsatz gebracht. "Alteritätsphilosophisch" interessant wäre ja gerade, inwiefern die sog. Populisten wirklich den Anderen als Anderen insofern denken, als er nicht nur ein harmloser Bündnisbruder ist ganz von meinem Schlag (also nur eine andere Variante meinerselnst), sondern eine radikale Bedrohung und Herausforderung (bis ins Monströse hinein) für alles Gleiche. Diesen Aspekt heraus zu stellen und nicht zu verleugnen, aber gleichzeitig alle apotropäischen Protektionismen nicht nur ihrer ethischen Unziemlichkeit zu überführen, sondern auch ihrer faktischen paradoxen Wirkungslosigkeit (das Andere wird immer stärker, je mehr ich ihm widersetze) bliebe in den Diskurs der Altparteien mithinein zu nehmen.