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Konstantin Ames,

Prinzipiell jede Person wäre ein geeignet, die randnummer zu lesen, die Vielfalt erträgt und sogar schätzt. Inwieweit es sich viele Beiträge "zu leicht machen", darüber kann ein bewusst als subjektiv stilisierter Leseeindruck nicht befinden.
Das Fazit ist in sich widersprüchlich. Es werden da Geltungsansprüche erhoben, die nicht eingelöst werden können. Es ist Gout, der sich kokett bis autoritativ ins Kreuz wirft. Warum sollte man dem Vertrauen schenken?
In vielen Fällen macht sich der Leser Brandt nicht mal auf den Weg in den Text. Geschweige denn zu Zusammenhängen oder zur Kritik von Haltungen, Attitüden, Lebensentwürfen, die darin zum Ausdruck kommen. Auf eine nicht selten krasse, provozierende Art. Worin diese Provokation besteht erfährt die Leserschaft oft genug nicht.
Ich habe selten eine so - ich möchte fast sagen: seelenlose - Abschilderung von Vorurteilen vis-à-vis von Lektüre gelesen.
Hier mal etwas für müde Hipster (weiß nicht, ob Timo Brandt so einer ist) in Thesenform und ohne Intrikatesse: Gäbe sich die "randnummer" elitär, wie es mittlerweile fast alle Berliner Verlage und Zeitschriften tun -- der Erfolg wäre ihr garantiert. Die Redaktion besteht aber seit Beginn aus Demokratinnen und Demokraten, nicht aus Stutzern.
Dass die Zeitschrift geflisstentlich übersehen oder oberflächlich abgetan wird, das sagt eine Menge über die Abgebranntheit des Literarturbetrieb von Jetzt aus.