Neuen Kommentar schreiben

Hendrik Rost,

Der Hinweis auf die Schittko-Begriffswolke ist toll. Danke dafür. Das ist eine ernstgemeinte Spielerei – und diese häufigen Wörter, die weniger kontaminiert als vielmehr so weit verwässert sind, dass sie eben nur noch bedeuten: Hallo, hier Poesie, sie sind trotzdem nicht ganz tot: Es gibt (!) ja nun die Möglichkeit, immer mehr der noch nicht verbrauchten Wörter abzunutzen oder die alten, wie oben gesagt, in der Verwendung neu oder anders aufzuladen. Auch Thomas Klings Gedichte nutzen Liebe, Schönheit, Tod als Themen. Er, der wilde Meister, machte was draus. Und die wunderbare Dänin beweist, wie kraftvoll konventionelle Begriffe sein können. Das ist dann Kunst. Alles in allem hoffe ich, dass David Krause dazu kommt, sein Schreiben zu entwickeln. Die Hürde ist heavy. Für mich selbst war es wichtig, jahrelang alle Fehler machen zu können (um mich einerseits damit abzufinden und andererseits um Raum zu schaffen für neue, frische Fehler). Das hat mir auch die Kraft gegeben, mich von fehlgeleiteten Gönnern zu lösen. Die Umschreibung hat er zumindest schon im Programm und das Bett, in dem der Fluss einmal verlief, gibt ihm einen, entwässerten, Ort, so der Bezug. Was das für ein Ort ist, Wadi David, wird zu sehen sein. So der Wunsch (kein häufiges Wort).