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Bertram Reinecke,

Ich habe mich offenbar ebenso gefreut, wie Hendrik, aber das Tuch, von Christiane Kiesow vorsichtig angehoben, deckt er doch (vielleicht unwillentlich) wieder über die Sache drüber: Ich gehe mit ihm ja konform, aber es ist vielleicht doch nicht das Geheimnis von Christensens Genie, wenn ihr Text irgendwie mehr funzt, sondern sie hat auch ein Vokabular, das weiter weg liegt, von den poetischen Hauptwörtern (die sie ebenfalls nicht gezielt vermeidet) "Die Aprikosenbäume gibt es" Hätte sie hier auf Absicherung durch poetisch vorbereitete Begriffe setzen wollen, hätte sie wohl "Die Apfelbäume gibt es" oder "Die Holderbüsche gibt es" einsetzen müssen. Wir haben auf FB mal ein wenig Beispiele durchgeturnt: Sobald sich Trakl auf Evokationen stark verlässt faltet er sein Vokabular auf, das ja sonst auch gern am Hauptstrom poetisch vorbereiteter Wörter arbeitet (Nähe zum Symbolismus). (Von Eichs Inventur im Vergleich zum Vokabular seiner sonstigen Gedichte derselben Zeit, reden wir lieber gar nicht erst.)