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Michael Gratz,

zumindest die differenz in der verwendung des wortes chuzpe läßt sich leicht ausräumen. im jiddischen und hebräischen bedeutet es tatsächlich unverschämtheit, dreistigkeit. leo rosten gibt das beispiel: jemand der vater und mutter erschlägt und vor gericht auf mildernde umstände plädiert, da er vollwaise sei. er fügt aber hinzu: "in deutschland wird es gern mit einer fatalen, zungenschnalzenden 'anerkennung`benutzt, die im ursprünglichen jiddischen wortgebrauch nicht enthalten ist.". auch Ihr wörterbuch, liebe frau fix, sagt das ja: "charmante Penetranz und unwiderstehliche Dreistigkeit" - nein, ames hat das gewiß nicht beleidigend gemeint, jedenfalls habe ich das nicht so verstanden. (rosten mißbilligt den deutschen beigeschmack, aber seine beispiele sind gar nicht so eindeutig: "Ein Bettler hat das Mitleid der Hausfrau erweckt. Sie bittet ihn ins Haus und gibt ihm etwas zu essen. Der Brotkorb ist voller
Schwarzbrot, und auf einem Teller liegen ein paar Scheiben Challa.
Der Bettler stürzt sich prompt auf die challa.
>>Wir haben auch Schwarzbrot<<, sagt die Hausfrau vorsichtig.
»Ach‚ die challa ess’ ich eigentlich lieber.«
>>Aber die challa ist sehr viel teurer! «
»Aber das ist sie auch wert, gute Frau! «
Ich glaube, das ist echte Chuzpe." (leo rosten: jiddisch. eine kleine enzyklopädie) neinnein, diese chuzpe keine deutsche beleidigung. (es bleiben genug meinungsunterschiede übrig, wir müssen nicht noch um worte streiten. – auch das ist weder angriff noch beleidigung)