Neuen Kommentar schreiben

MHefter,

Ich weiß nicht - sagt man im Englischen generell "Performance" zu solchen Auftritten? Absolut nichts gegen die hier versammelten Dichter/innen, ich habe wirklich sehr gern in die Videos reingehört und -geschaut. Es ist schön gelesen und die Texte hören sich gut an. Aber was ich gesehen habe, das waren keine Performances. Bei Ann Cotten gings ein wenig in die Richtung, auf jeden Fall - aber es waren am Ende doch ausnahmlos Lesungen. Warum vertraut man eigentlich dem eigenen Tun so wenig, dass man sich dafür eine Bezeichnung wählt, die einfach die Sache nicht trifft? Das kann nur davon kommen, dass die, die für den Vorstellungstext verantwortlich waren, nicht besonders viel Performancekunst gesehen haben. Den Begriff "Performance" muss man eh schon dauernd gegen komische Vorstellungen verteidigen. Ach so, du arbeitest an einer Performance? Das ist doch das, wo sich Frauen nackt im Schlamm wälzen? Oder das, wo Dichter ins Mikrophon schreien und jemand kippt dazu einen Eimer Farbe über eine Tapetenbahn? Ich finde, man sollte ein bisschen bei seinen Bereichen bleiben - als Lesung ist das toll, als Performance ist es viel zu wenig.