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Essay
Zu zwei Versen von Rilke
Die folgenden Verse der dritten Duineser Elegie arbeiten daran weiter (Modulationen und Vorzeichen).
Ist fortzusetzen.
1) Die in allen Künsten und Gattungen präsente motivgeschichtliche Grandezza der antiken Götterwelt wird eine Stufe unterhalb der Logen und Ränge der großen, allbekannten Götterfiguren fast noch deutlicher, als oberhalb der Parketts. Diese kleineren (sterblichen) Gottheiten der belebten Natur liefern die knappsten Bilder für die Natur im lebendigen Menschen, der so schnell selbst Landschaft wird, dass sein logos darüber havarieren kann. Dass bei Rilke der Ort der Havarie und die dazugehörigen Wogen in den Menschen hineinverlegt werden, und das Blut jedes Menschen einen Flussgott bekommt, wie die Nymphe im Baum lebt, ist selbstredend ein wunderbares concetto.
2) Man bedenke bei dieser vielleicht seltsam anmutenden Metapher, dass „verliebt sein“ ein Ausdruck für das achtlose Versalzen einer Speise ist.
3) „Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistig“ (Röm 8, 9) etc., und besonders schön: "Wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten." (Gal 6,8).
4) Postponierter Chapeau.
5) z.B. ist der Ausspruch Stefan Zweigs überliefert: „Es hilft nichts, es hilft nichts, dieser Giacomo Casanova gehört nun einmal zur Weltliteratur.“
6) z.B. ist im Vorwort der Mutzenbacherausgabe von Rogner&Bernhard von einem „obskuren Weltruhm“ die Rede, und ähnliche, seltsame Relativierungen dieses Buches der Unschuld mehr.
7) Was natürlich auch heißt, dass die Athener jährlich Mysterien feierten, in denen halbverweste Schweinekadaver eine zentrale Rolle spielten, die wir heute leider nicht mehr nachzeichnen können.
Originalbeitrag
Ist fortzusetzen.
1) Die in allen Künsten und Gattungen präsente motivgeschichtliche Grandezza der antiken Götterwelt wird eine Stufe unterhalb der Logen und Ränge der großen, allbekannten Götterfiguren fast noch deutlicher, als oberhalb der Parketts. Diese kleineren (sterblichen) Gottheiten der belebten Natur liefern die knappsten Bilder für die Natur im lebendigen Menschen, der so schnell selbst Landschaft wird, dass sein logos darüber havarieren kann. Dass bei Rilke der Ort der Havarie und die dazugehörigen Wogen in den Menschen hineinverlegt werden, und das Blut jedes Menschen einen Flussgott bekommt, wie die Nymphe im Baum lebt, ist selbstredend ein wunderbares concetto.
2) Man bedenke bei dieser vielleicht seltsam anmutenden Metapher, dass „verliebt sein“ ein Ausdruck für das achtlose Versalzen einer Speise ist.
3) „Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistig“ (Röm 8, 9) etc., und besonders schön: "Wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten." (Gal 6,8).
4) Postponierter Chapeau.
5) z.B. ist der Ausspruch Stefan Zweigs überliefert: „Es hilft nichts, es hilft nichts, dieser Giacomo Casanova gehört nun einmal zur Weltliteratur.“
6) z.B. ist im Vorwort der Mutzenbacherausgabe von Rogner&Bernhard von einem „obskuren Weltruhm“ die Rede, und ähnliche, seltsame Relativierungen dieses Buches der Unschuld mehr.
7) Was natürlich auch heißt, dass die Athener jährlich Mysterien feierten, in denen halbverweste Schweinekadaver eine zentrale Rolle spielten, die wir heute leider nicht mehr nachzeichnen können.
Originalbeitrag