Traum
Sie haben dich umgebracht.
Peitschenhiebe in einem Innenhof,
dein Gesicht war im Dunkeln,
aber ich habe die Handgelenke erkannt. Verdorrt.
Der Morgen war trübe
draußen vor dem Zug, ein Winter in New Jersey.
Vor wenigen Tagen habe ich Dubai verlassen.
Meine Kleider riechen noch
nach Wüste,
ein Schmerz in meiner linken Hüfte wie Musik.
Ich mag sie lieber, die Hitze.
Wie ein Bonbon auf der Zunge,
delikat.
Dennoch ist das Eis unergründlich. Schmucklos.
Ich hoffe, ich sehe so aus
im Schlaf,
aber das Kissen, auf dem ich aufwache, ist ein Tatort.
Durchtränkt vom Rot des Sonnenlichts.
Ich schreibe dir. Wo bist du?
Ich habe wieder davon geträumt. Das Blut überall.
Sie ermüden dich, ich weiß,
ärgerlich,
diese Katastrophen,
mit denen ich zu Bett gehe.
Gut, schreibst du zurück.
Es geht mir gut.
Der Schnee ist gebleicht wie ein Knochen in der Wüste,
die Luft Rüge.
Dream
They killed you.
Lashings in a courtyard,
your face was kept eclipsed,
but I recognized the wrists. Wilted.
The morning dull
outside the train, a New Jersey winter.
Just days ago, I left Dubai.
My clothes still smell
of desert,
an ache in my left hip like music.
I prefer it, the heat.
Like a bonbon upon the tongue,
delicate.
Still, the ice is inscrutable. Unadorned.
I hope this is how I look,
asleep,
but the pillow I wake to is crime scene.
Sodden in the red of sunlight.
I write you. Where are you?
I dreamt of it again. The blood everywhere.
They tire you, I know,
irksome,
these catastrophes
I bed.
Fine, you write back.
I’m fine.
The snow is bleached as a desert bone,
the air rebuke.
Aus: Hala Alyan, atrium, Three Rooms Press, New York, 2012.
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