Peter Baum (1869-1916)
„Peter Baum entstammte einer Fabrikantenfamilie. Nach dem Besuch von Realgymnasien in Elberfeld und Heidelberg begann er eine kaufmännische Lehre, die er jedoch abbrach. Er wurde Teilhaber einer kleinen Leipziger Buchhandlung. Danach ging er nach Berlin, wo er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Vorlesungen in Kunst und Literatur hörte.
Seit 1898 stand Baum in Verbindung zum Autorenkreis um Peter Hille. Eine Freundschaft verband ihn mit Herwarth Walden, an dessen Zeitschrift „Der Sturm“ er mitwirkte. Baum war Mitglied der lebensreformerischen Vereinigung „Die Kommenden“ und stand der „Neuen Gemeinschaft“ nahe. Er galt als engster Vertrauter von Else Lasker-Schüler. Nach der Scheidung seiner ersten Ehe mit Johanna Mathilde Stivarius im Jahre 1913 war er mit der Künstlerin Jenny Boese verheiratet. Peter Baum, der sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger gemeldet hatte, fiel 1916 im Baltikum.“ wikipedia
Die Müdigkeit muß Süße offenbaren.
In steilen Lüften Her- und Widerfahren.
Wie Mädchenscheine lugt es aus den Zügen,
Sie töten uns mit klirrendem Vergnügen.Und immer tausende Maschinen platzen.
Ein Auseinanderspeien zarter Fratzen.
Im jüngsten Sturm entzünden sich die Achsen.
Hände und Küsse zu uns niederwachsen,
Mein Kopf macht mit Walküren Faxen.
Aus: Schützengrabenverse (1916)
Kommentare
Schützengrabenverse
Wirklich sehr talentiert, der Peter Baum! Ich hab auch mal in dem PDF mit den anderen Versen geblättert. Irgendwie klingt er auch ein wenig wie die geniale Lasker-Schüler. Schade um ihn und um die anderen Talente, die dort auf den Schlachtfeldern ihr Leben lassen mussten! Dass mir seine doch noch etwas konventionelle Form nicht 100prozentig mit dem schwerwiegenden, existentiellen Thema des Krieges korrespondieren will, ist eine andere Frage.
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