im
zug über den Semmering den
Spiegel lesend was schwarze hände bedeutete in dieser zeit ohne
nachtquartier schliesslich eine matratze in einem verschlag der Neuen
Galerie nach dem genuss von mehreren schnäpsen bei der Tante am
morgen über den Schöckel nach ermüdendem marsch in Peggau
in den zug nach norden.
im
schnellzug aus Wien über den nicht mehr verschneiten Semmering
den neuesten Spiegel interessiert durchlesend was leider auf grund der
damaligen papierqualität schwarze hände bedeutete mit dem
rucksack abgeholt geworden und zu fuss ein erklärender rundgang
durch die innenstadt von Graz es war aber kein richtiges nachtquartier
eingeplant worden, mein freund lebte selbst in bescheidenster untermiete
so blieb ihm nichts anderes übrig, als mir eine matratze in einem
verschlag der Neuen Galerie, in der er tagsüber zusammen mit Hartlauer
restaurierte, anzubieten, und nach dem genuss von mehreren schnäpsen
bei der Tante in der dunklen seitengasse, wo ich einigen stammgästen
vorgestellt wurde, schlief ich wohl gut ein, konnte aber bis zum morgen
nicht aus der galerie hinaus weil mein freund abschliessen musste. nach
einem kargen frühstück fuhren wir mit dem bus nach Radegund
und bestiegen den Schöckel. es war schon ziemlich warm und der
ermüdende marsch endete erst am nachmittag am bahnhof von Peggau.
ich nahm allein den zug nach norden, der am sonntag nachmittag voll
besetzt war und ich in der schlechten luft beim stehen einfach umfiel,
jemand fing mich auf.
aufgefangen
wurde ich schon, von einem hilfreichen älteren mann oder zwei,
da ich umgefallen war aus dem stehen in der stickigen luft in dem vollbesetzten
waggon an einem sonntag nachmittag, nach norden fuhr dieser zug ohne
den freund mit mir. in Peggau am bahnhof rasteten wir am nachmittag
zum erstenmal nach dem ermüdenden marsch, es war auch schon ziemlich
warm.
vom
Schöckel rannten wir nach Radegund hinunter und nahmen den bus
nach Graz, um unser karges frühstück einzunehmen. mein freund
hatte abgeschlossen, so konnte ich aus der Neuen Galerie nicht hinaus
und musste bis zum morgen warten, geschlafen hatte ich wohl gut, da
ich nach meiner vorstellung einiger stammgäste schon in der dunklen
seitengasse bei der Tante einige schnäpse genossen hatte, er hatte
mir in der galerie, in der er tagsüber mit Hartlauer zusammen restaurierte,
in einem verschlag eine matratze angeboten, übrig war ihm ja nichts
anderes geblieben, weil er selbst in bescheidenster untermiete lebte,
ein eingeplantes nachtquartier in richtiger weise in der innenstadt
von Graz nach dem rundgang mit erklärungen langten wir zu fuss
mit dem rucksack und schwarzen händen auf grund der papierqualität
der damaligen zeitschriften die ich mit interesse gelesen hatte, besonders
den neuesten Spiegel, über den Semmering ohne schnee aus Wien mit
dem schnellzug.
mit
dem leichten sausen, das ich vor dem ereignis verspürte, erwartete
ich schon noch, dass der harte aufprall am schmutzigen boden des waggon
passieren würde, aber ich wurde von einem hilfreichen älteren
mann, es könnten auch zwei gewesen sein, die irgendeine wanderkluft
trugen, so aufgefangen, dass mir nichts passierte. sollte ich jetzt
das erste und letzte ereignis in meinem gedächtnis verfolgen? im
waggon herrschte eine besonders stickige luft, der schweiss sovieler
wanderer hatte eine besondere schwüle im vollbesetzten waggon erzeugt,
es war an einem sonntag nachmittag, nach norden fuhr dieser zug mit
mir auf einer der bänke gelandet, ich konnte nicht ablehnen, weil
mir auch das sprechen für kurze zeit abhanden kam, an den freund
dachte ich nicht mehr. nach Peggau führte mich eigentlich nie etwas
besonderes, damals allerdings rasteten wir am bahnhof am nachmittag
zum erstenmal auf den bänken am perron nach wien, bis mein freund
über die unterführung zur richtung nach Graz mich verabschiedete,
ich dachte an den langen marsch, dessen letzter teil schon wirklich
ermüdend war, weil die ersten frühlingstage in der Steiermark
ausgebrochen waren und wir neben dem gehen viel geredet hatten. wir
waren vom Schöckel gekommen, dem markierungszeichen für meine
späteren annäherungen nach Graz über die autobahn, alle
die strassen die ich im auto genommen hatte, um dorthin zu kommen. sind
wir damals wirklich den Schöckel hinuntergerannnt, um voller hunger
den bus nach Graz zu erreichen? es war einer der lieblingsausflüge
meiner schwiegermutter. mir erschien damals dieser berg, oder diese
ansammlung von wäldern, forststrassen, beförderungsmitteln,
berghütten, wirtshäusern, wiesen und nicht zuletzt parkplätzen
eine art märchen zu sein. aber wir sollten irgendeine wurst am
hauptplatz zu uns nehmen, eine art frühstück ohne kaffee oder
tee, weil der platz in der Neuen Galerie, aus der mich mein freund abgeholt
hatte, gar nichts anzubieten hatte, sogar auf das clo musste ich warten.
schlafen war für mich damals kein problem, die reise über
die verschiedenen jugendgästehäuser bis Oldenburg war noch
präsent. überdies hatte der abend in der seltsamen bar bei
der Tante geendet, wo mich mein freund den trinkenden stammgästen
vorstellte. es war sehr dunkel dort, mir war der ort fremd, ich fühlte
mich ausgeschlossen. es war wenigstens nahe zu meinem sogenannten schlafquartier,
das mein freund in der galerie, in der er tagsüber die rokokokachelöfen
sorgfältig restaurierte, vorbereittet hatte; die gesamtleitung
hatte der bildhauer Hartlauer inne, der sich nach dem behauen von unzähligen
kreuzsteinen selbst ums leben gebracht hat, und dieser schlafplatz bestand
aus einer flachen matratze in einem verschlag in eben dieser galerie.
mein freund lebte in bescheidensten verhältnissen in untermiete
weit ausserhalb des stadtzentrums und musste nach dem er mich praktisch
in der galerie ohne wasser und clo eingeschlossen hatte er war
für den schlüssel und die sicherheit verantwortlich
zu fuss nach hause marschieren. aber immerhin verbrachte ich diese nacht
in der Sackstrasse in völliger ruhe, vermutlich war es auch die
nacht von samstag auf sonntag, anders hätte ich wohl kaum den rundgang
in der innenstadt mit den erklärungen meines freundes beenden und
mit meinem mässig schweren rucksack den bahnhof erreichen können.
meine dunklen hände stammten von der druckerschwärze von dem
schlechten papier, auf dem der damalige Spiegel gedruckt worden war.
so sass ich ruhig und irgendwie müde gerüttelt über dem
Semmering ohne irgendwelchen schneebelag (war ich nicht erst vor kurzem
auf dem Stuhleck schifahren gewesen?) nach Wien in dem noch dampfgezogenen
schnellzug.
im
schnellzug, der noch von einer dampflok gezogen worden war fuhr ich
aus Wien in erinnerung an einen kürzlichen schiausflug auf das
Stuhleck über den unverschneiten Semmering und sass müde gerüttelt
aber sonst ruhig mit einer zeitschrift an einem fensterplatz. der damalige
Spiegel war auf recht schlechtem papier gedruckt, sodass ich nach dem
umblättern der nummer dunkle finger bekommen hatte. vom bahnhof
aus begannen wir ich trug meinen rucksack unter den erklärungen
meines freundes einen innenstadtrundgang in erwartung der nacht von
samstag auf sonntag. in völliger ruhe schlief ich diese nacht in
der Sackstrasse. mein freund musste wegen der späten stunde zu
fuss nach hause marschieren, er war immerhin für den schlüssel
und die sicherheit verantwortlich, nach dem er mich ohne wasser- und
WC-zugang in der galerie eingeschlossen hatte, um sein weit ausserhalb
des stadtzentrum gelegenes bescheidenes untermietzimmer zu erreichen.
in der galerie befand sich nur eine art verschlag für werkzeug
und material samt einer flachen matratze, auf der ich lag, der mann,
der sich selbst nach dem behauen von unzähligen kreuzsteinen ums
leben gebracht hat, war der bildhauer Hartlauer, der die gesamtleitung
inne hatte. die sorgfältige restaurierung von den vorhandenen rokokokachelöfen
war tagsüber die aufgabe meines freundes, wenigstens lag mein provisorisches
schlafquartier nahe. ausgeschlossen fühlte ich mich, die bar war
mir fremd, es war dort auch sehr dunkel. meine vorstellung bei den trinkenden
stammgästen durch meinen freund bedeutete mir nicht viel, das ende
bei der Tante in dem seltsamen lokal war an diesem tag erreicht. in
meiner erinnerung an Oldenburg und die verschiedenen jugendgästehäuser
einer autostopreise, die ich vor nicht so langer zeit unternommen hatte,
gab es auch kein problem mit miesen schlafstellen. dass ich auf das
clo warten musste, weil das angebot in der Neuen Galerie, in die mich
mein freund gebracht hatte, aus fast nichts bestand, wurde durch das
frühstück ohne tee oder kaffee am Hauptplatz beim würstelstand
wettgemacht.
wie
ein märchen erschienen mir die parkplätze, wiesen, wirtshäuser,
berghütten, beförderungsmittel, forstrassen und wälder
in ihrer ansammlung an diesem berg, den ich später als lieblingsausflugsziel
meiner schwiegermutter noch besser kennen lernen sollte. nach Graz war
der bus voller hunger zu erreichen, so rannten wir eben den Schöckel
hinunter. kommt man dorthin, im auto über alle jene strassen, über
die autobahn nach Graz, findet man für die annäherung das
markierungszeichen, die dachförmige gestalt des Schöckel.
wir hatten viel neben dem gehen geredet , in der Steiermark waren die
ersten frühlingstage ausgebrochen, und ermüdeten am letzten
teil des langen marsches, bis der abschied bei der unterführung
richtung Graz von meinem freund eintrat, wir rasteten auf den bänken
am perron nach Wien zum erstenmal an diesem nachmittag, andere aufgaben
hätten mich sonst nie nach Peggau geführt.
an
den freund konnte ich nicht denken, für kurze zeit war mir auch
das sprechen abhanden gekommen, ich konnte nicht ablehnen, dass man
mir einen sitz auf einer bank freigemacht hatte in diesem zug nach norden,
am nachmittag eines sonntags, im vollen waggon herrschte eine besondere
schwüle auf grund der vielen wanderer in ihren schweissfeuchten
kleidern, die stickige luft erfüllte den ganzen waggon. es passierte
mir nichts, da ich aufgefangen wurde, von in wanderkluft bestückten
männern, es könnte auch nur ein hilfreicher älterer mann
gewesen sein, bevor am schmutzigen boden des waggons ein harter aufprall
erwartet wurde, und ich verspürte vor dem ereignis das gewohnte
leichte sausen.
im
schnellzug, der damals noch von einer dampflok gezogen worden war, fuhr
ich aus Wien in erinnerung an einen kürzlichen schiausflug aufs
Stuhleck über den unverschneiten Semmering das erstemal nach Graz
und sass müde gerüttelt aber sonst ruhig mit einer zeitschrift
an einem fensterplatz. zu dieser zeit hatte ich überhaupt keine
ahnung davon, wie oft ich noch von Wien aus in diese stadt fahren würde,
es sind in den 45 jahren wohl fünfhundert fahrten geworden. der
damalige spiegel, dessen regelmässige lektüre jede woche für
uns verpflichtend war, (die Zeit begann ich erst ein paar jahre später
zu lesen) war auf recht schlechtem papier gedruckt, sodass ich nach
dem umblättern immer dunkle finger bekam, und bei dem zustand der
zugstoiletten auch kaum den wunsch hatte, diese mir vor erreichen des
zieles zu reinigen. mein freund erwartete mich am bahnhof (ich hatte
ihn nicht so lange vorher im Studio für Modern Jazz kennengelernt,
in dem ich mich engagierte) und begannen mit leichtem gepäck, ich
hatte nur einen kleinen rucksack bei mir, unter seinen erklärungen
einen innenstadtrundgang, bevor die nacht von samstag auf sonntag einbrach.
im gegensatz zu Wien konnte ich keine sichtbaren zerstörungen alter
häuser oder eben durch neubauten ersetzte bombentreffer erkennen.
sehr ruhig verlief die nacht in der Sackstrasse. allein zu sein und
auf das eigene ruhige atmen zu hören. mein freund hatte noch in
der nacht zu fuss nach hause marschieren müssen, denn er war für
den schlüssel zur und für die sicherheit der galerie verantwortlich.
das war auch der grund, warum ich eingeschlossen werden musste und keinen
nächtlichen zugang zum wasser oder abort hatte, er selbst wohnte
in bescheidenster untermiete weit ausserhalb der innenstadt. es war
die zeit, wo wir viele gemeinsame pläne entwickelten, wie wenig
realisierte sich daraus? in der galerie gab es eine art verschlag für
das werkzeug und das material nebst einer flachen matratze, auf der
ich lag, der mann der sich selbst nach dem behauen vieler kreuzsteine
ums leben gebracht hat, war der bildhauer Hartlauer, der die gesamtleitung
des restaurierungsvorhaben inne hatte. er gehörte zu einer generation
von künstlern, in der manche eigene lebensbeendigungen durchführten,
da sich kein künstlerischer erfolg trotz jahrzehnterlanger ehrlicher
bemühung eingestellt hatte. die sorgfältige restaurierung
von rokokokachelöfen die natürlich nie mehr beheizt
werden sollten war die aufgabe meines freundes, und von meinem
schlafplatz aus konnte ich sogar in der dämmerung eines dieser
seltsamen gebilde ausmachen. der gebrauch des steirischen idioms war
mir fremd, ich fühlte mich in der bar etwas ausgeschlossen, insbesondere
durch die düstere beleuchtung. den gesprächen, die mein freund
führte, konnte ich nicht ganz folgen. er hatte mich schon den ihm
gut bekannten stammgästen vorgestellt, die sich bis zum ende bei
der Tante in dem seltsamen lokal mit schnaps besauften. wer an diesem
abend dabei war und mir viel später als autor bekannt wurde, weiss
ich nicht. in der stille erinnerte ich mich an Oldenburg und die vielen
anderen jugendgästehäuser, in denen ich auf meiner autostopfahrt
durch Deutschland mässig genächtigt hatte, die schönste
nacht war in einem strohmanderl verbracht. dort notierte ich einen der
schlüsselträume meiner jugend. nach dem erwachen gab es eine
unruhige wartezeit, bis mir mein freund aufsperrte und ich ans clo konnte.
In der Neuen Galerie gab es nichts, so mussten wir unser frühstück
am Hauptplatz an einem Würstelstand einnehmen. (bei meinen späteren
aufenthalte habe ich die würstelstände am Jakominiplatz vorgezogen!)
wir machten uns zum sonntagsausflug auf: wie ein märchen erschienen
mir die parkplätze, wiesen, wirthäuser, berghütten, beförderungsmittel,
serpentinen, forststrassen und wälder in ihrer gesammelten buntheit
an diesem berg, den ich jahre später als das lieblingsausflugsziel
meiner schwiegermutter noch besser kennenlernen sollte. vielleicht sollte
ich dort noch einmal hinaufgehen, aber lieber wäre mir noch der
Wildenkogel. nach Graz war der bus voller hunger bald zu erreichen,
so rannten wir eben den Schöckel hinunter. kommt man dort vorbei,
vielleicht im auto über alle jene strassen, die ich in den 45 jahren
benutzte, jetzt über die autobahn, und immer nach Graz, findet
man für das näherkommen dieses wuchtige markierungszeichen,
die dachförmige gestalt des Schöckel. wir betrachteten uns
als gebildete menschen, die etwas neues machen wollten: aber wenn ich
an das denke, was ich seither gelernt habe? trotzdem akzeptiere ich
mein manus aus dieser zeit bergsommer. wir hatten eben viel
im gehen geredet, in der Steiermark waren die ersten frühlingstage
ausgebrochen, deren wärme uns zusätzlich ermüdeten an
diesem letzten teil des langen marsches, bis der abschied an der unterführung
der eisenbahn richtung Graz von meinem freund begann. ich hasse abschiede
am bahnhof und gehe immer eilig nach dem kofferhineintragen davon. wir
hatten auf den bänken am perron nach Wien gerastet an diesem nachmittag,
andere aufgaben hatte ich nie in Peggau zu erledigen, den zement kaufe
ich anderswo. beim einfahren des zuges in die station wirkte er schon
vollbesetzt. an den freund dachte ich längst nicht mehr, für
kurze zeit war mir sogar das sprechen abhanden gekommen, ich konnte
gar nicht ablehnen, als man mir einen sitz auf einen der holzbänke
freigemacht hatte in diesem zug nach norden, am nachmittag eines sonntags.
in dem vollen waggon herrschte eine besondere schwüle, die noch
von dem schweiss der vielen heimfahrenden ausflügler verstärkt
wurde, die stickige luft erfüllte den ganzen wagen. nichts war
mir passiert, als mich nach dem auffangen durch einige mit kniehosen
bekleideten männern ein hilfreicher älterer mann vor dem aufprall
auf dem schmutzigen boden des waggons bewahrte, den ich noch erwartet
hatte, bevor mich mein bewusstsein mit einem leichten sausen kurz verlassen
hatte.