Damals am 10. Dezember

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Damals am 10. Dezember

Von Journal21, 10.12.2020

Kaiser Napoleon III. - Spanien verliert Kuba - Nobelpreis für Henri Dunant - Edward VIII. entscheidet sich für Wallis Simpson - Allgemeine Erklärung der Menschenrechte - Ruth Metzler wird abgewählt - Tod von Pinochet - Nobelpreis für Obama - Tod von Lisa Della Casa

Herausgegriffen

10. Dezember 2003: Schwarzer Tag für die CVP und ihre Bundesrätin Ruth Metzler. Im dritten Wahlgang unterliegt die Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements ihrem SVP-Herausforderer Christoph Blocher und gilt damit als abgewählt. Auf Blocher entfallen 121, auf Metzler 116 Stimmen. Damit ist die „Zauberformel“ gesprengt. Die CVP verfügt nur noch über einen Sitz in der Landesregierung, die SVP neu über zwei. Metzler war seit 1999 Bundesrätin. Blocher seinerseits wird vier Jahre später abgewählt. (Foto: Keystone)
10. Dezember 2003: Schwarzer Tag für die CVP und ihre Bundesrätin Ruth Metzler. Im dritten Wahlgang unterliegt die Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements ihrem SVP-Herausforderer Christoph Blocher und gilt damit als abgewählt. Auf Blocher entfallen 121, auf Metzler 116 Stimmen. Damit ist die „Zauberformel“ gesprengt. Die CVP verfügt nur noch über einen Sitz in der Landesregierung, die SVP neu über zwei. Metzler war seit 1999 Bundesrätin. Blocher seinerseits wird vier Jahre später abgewählt. (Foto: Keystone)

Es geschah an einem 10. Dezember

1802: In Paris wird die „Helvetische Consulta“ eröffnet. Napoleon präsentiert nach dem Ende der „Helvetischen Republik“ die Mediationsakte, die den Kantonen wieder mehr Macht gibt.

1815: Geburt von Ada Lovelace (Augusta Ada Byron), britische Mathematikerin, erste Programmiererin der Welt.

1848: Louis Napoleon Bonaparte, ein Neffe Napoleons, wird zum Staatspräsidenten gewählt. Er lässt sich später als Napoleon III. zum Kaiser krönen.

1851: Tod von Karl Drais, deutscher Erfinder der Schreibmaschine und der Draisine.

1855: Geburt von August Spies, deutsch-amerikanischer Journalist, Chefredaktor und Herausgeber der sozialistischen „Arbeiter-Zeitung“, Sprecher der amerikanischen Arbeiterbewegung in Chicago. Nach einem Bombenattentat beim Haymarket Rio am 1. Mai 1886 wird er unschuldig zum Tode verurteilt.

1891: Geburt von Nelly Sachs, jüdische deutsch-schwedische Schriftstellerin, Lyrikerin (u. a. „Die Leiden Israels“ 1951, „Zeichen im Sand“ 1962, „Glühende Rätsel“ 1964, „Suche nach Lebenden“ 1971). Zusammen mit dem Israeli Samuel Agnon erhält sie 1966 den Literatur-Nobelpreis. Sie stirbt am 12. Mai 1970 in Stockholm.

1896: Tod von Alfred Nobel, Stifter des Nobelpreises.

1898: Spanien verliert Kuba, die Philippinen und Guam an die Amerikaner.

1901: Henri Dunant erhält den Friedensnobelpreis.

1902: Der Assuan-Staudamm wird in Betrieb genommen.

1936: König Edward VIII. entscheidet sich für Wallis Simpson und verzichtet auf die Krone.

1936: Tod von von Luigi Pirandello, italienischer Nobelpreisträger für Literatur (verliehen 1935).

1948: Die Uno verabschiedet die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“.

1958: Geburt von Cornelia Funke, deutsche Kinder- und Jugendbuchautorin („Herr der Diebe“ 2000).

1965: Geburt von Hippolyt Kempf, Schweizer Skilangläufer. Bei den Schweizer Meisterschaften holt er 1987 und 1990 Gold. Ebenfalls Gold gewinnt er bei den Olympischen Spielen in Calgary 1988.

1967: Geburt von Donghua Li, Schweizer Turner chinesischer Herkunft. Für die Schweiz nimmt er 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta teil und erreicht in seiner Paradedisziplin am Pauschenpferd olympisches Gold. Im gleichen Jahr trat er vom Spitzensport zurück.

1967: Tod von Otis Redding, amerikanischer Musiker und Soulsänger. Redding, der „King of Soul“ stirbt 26-jährig bei einem Flugzeugabsturz.

1968: Tod von Karl Barth, evangelisch-reformierter Schweizer Theologe, „Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“. Er lehrte an den Universitäten in Göttingen, Münster und Bonn. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde er in der neu entstehenden „Bekennenden Kirche“ aktiv, die gegen die Gleichschaltung der evangelischen Kirche und die Judenverfolgung Widerstand leistete. Immer wieder verurteilte er das Schweigen der Christen zu den Judenverfolgungen. Nach dem Verlust seiner Professur in Bonn kehrte Barth nach Basel zurück. Bis zu seiner Emeritierung 1962 hatte er an der Universität Basel den Lehrstuhl für systematische Theologie inne. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)

1975: Jelena Bonner, die Frau von Andrei Sacharow, nimmt in Oslo den Friedensnobelpreis für ihren Mann entgegen. Die sowjetischen Behörden hatten Sacharow keine Ausreisegenehmigung erteilt.

2003: CVP-Bundesrätin Ruth Metzler wird abgewählt. An ihre Stelle tritt Christoph Blocher.

2006: Tod von Augusto Pinochet, chilenischer General und Diktator. Er regierte vom 11. September 1973 bis zum 11. März 1990.

2009: In Oslo nimmt Barack Obama den Friedensnobelpreis entgegen. Er ist der vierte US-Präsident, der den mit knapp anderthalb Millionen Franken dotierten Preis erhält.

2012: Tod von Lisa Della Casa

Sie begann ganz klein. 1938 spielte sie das Vreneli im Film „Füsilier Wipf“. Dann wurde sie eine der begnadetsten Opernsängerinnen aller Zeiten. Lisa Della Casa galt als eine der herausragenden Interpretinnen von Richard Strauss’ „Arabella“. Ihre Anhänger gaben ihr den Ehrentitel „Arabellissima“. Sie stammte aus der Burgdorfer Della-Casa-Familie, die in der Berner Schauplatzgasse ein Restaurant führte: das heute noch existierende „Della Casa“. In den Sechzigerjahren gehörte Lisa Della Casa (oft auch „della Casa“ geschrieben) zu den grössten Opernstars (Sopran) und galt auch als hervorragende Mozart-Interpretin. Sie begann am Städtetheater Solothurn-Biel, sang dann unter anderem in Salzburg, in der New Yorker Metropolitan Opera, in der Mailänder Scala, in der Bayerischen Staatsoper, in Bayreuth und im Londoner Royal Opera House. 1970/71 verkörperte sie am Zürcher Opernhaus Händels Agrippina. Immer wieder trat sie während der Junifestspiele in Zürich auf. Hollywood wollte einen Film mit ihr drehen und bot ihr die Rolle der Anna Karenina an. Sie lehnte ab. Sie war Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper und wurde mit dem Hans Reinhart-Ring geehrt. Kurz vor ihrem Tod wurde sie 2012 zum Commandeur im französischen „Ordre des Arts et des Lettres“ ernannt. Die letzten 38 Jahre verbrachte sie vorwiegend zurückgezogen mit ihrem zweiten Mann, dem serbischen Kunsthistoriker, Musikwissenschaftler und Publizisten Dragan Debeljevic auf ihrem Schloss in Gottlieben (TG). Sie starb mit 93 Jahren in Münsterlingen. Das Bild zeigt sie 1964 mit Dragan Debeljevic auf Schloss Gottlieben. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)
Sie begann ganz klein. 1938 spielte sie das Vreneli im Film „Füsilier Wipf“. Dann wurde sie eine der begnadetsten Opernsängerinnen aller Zeiten. Lisa Della Casa galt als eine der herausragenden Interpretinnen von Richard Strauss’ „Arabella“. Ihre Anhänger gaben ihr den Ehrentitel „Arabellissima“. Sie stammte aus der Burgdorfer Della-Casa-Familie, die in der Berner Schauplatzgasse ein Restaurant führte: das heute noch existierende „Della Casa“. In den Sechzigerjahren gehörte Lisa Della Casa (oft auch „della Casa“ geschrieben) zu den grössten Opernstars (Sopran) und galt auch als hervorragende Mozart-Interpretin. Sie begann am Städtetheater Solothurn-Biel, sang dann unter anderem in Salzburg, in der New Yorker Metropolitan Opera, in der Mailänder Scala, in der Bayerischen Staatsoper, in Bayreuth und im Londoner Royal Opera House. 1970/71 verkörperte sie am Zürcher Opernhaus Händels Agrippina. Immer wieder trat sie während der Junifestspiele in Zürich auf. Hollywood wollte einen Film mit ihr drehen und bot ihr die Rolle der Anna Karenina an. Sie lehnte ab. Sie war Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper und wurde mit dem Hans Reinhart-Ring geehrt. Kurz vor ihrem Tod wurde sie 2012 zum Commandeur im französischen „Ordre des Arts et des Lettres“ ernannt. Die letzten 38 Jahre verbrachte sie vorwiegend zurückgezogen mit ihrem zweiten Mann, dem serbischen Kunsthistoriker, Musikwissenschaftler und Publizisten Dragan Debeljevic auf ihrem Schloss in Gottlieben (TG). Sie starb mit 93 Jahren in Münsterlingen. Das Bild zeigt sie 1964 mit Dragan Debeljevic auf Schloss Gottlieben. (Foto: Keystone/Photopress-Archiv)
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